Das Leipziger Konservatorium ist die älteste musikalische Lehranstalt auf dem Gebiet des heutigen Deutschland. Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy, der Renommierteste unter den Initiatoren, erhob den Anspruch einer akademischen Ausbildung von Musikern. Leipzig wurde modellhaft für Konservatoriums-Gründungen in Europa und Übersee. Doch wie veränderten sich das Selbstverständnis, die Strukturen und der Lehr- und Studienalltag des "Kon" nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten? Die vorliegende Studie widmet sich erstmals systematisch und umfassend der historischen Entwicklung der 1843 begründeten Einrichtung im "Dritten Reich" und leistet damit zugleich einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte von Kunst- und Musikhochschulen in einer Diktatur. Die Untersuchung zeigt, dass die Leipziger Lehranstalt kein von der NS-Ideologie unberührter Ort der Zurückgezogenheit der musikalischen Ausbildung war, sondern auch ihre Angehörigen der Ausrichtung des nationalsozialistischen Kulturlebens an politischen Erfordernissen mehrheitlich und von Anfang an Rechnung tragen mussten bzw. wollten.
3. Aufl. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (1680-1918) besitzt in kultureller Hinsicht eine Sonderstellung. Persönlichkeiten wie Hans von Bülow, Johannes Brahms, Richard Strauss, Fritz Steinbach und Max Reger verankerten es in der europäischen Musikgeschichte und verhalfen ihm zu einem exzellenten Ruf unter Musikern, Musikinteressierten und Gelehrten. Doch die Musikgeschichte dieser Region läßt sich nicht allein auf das Werk einzelner Lichtgestalten reduzieren. Zu bedeutsam und nachhaltig sind die komplexen Verflechtungen, welche die als überlieferungswürdig angesehenen Höchstleistungen erst ermöglichten. Trotz der Bedeutung des Herzogtums für die europäische Musikgeschichte und einer erstaunlichen Quellendichte standen bislang immer nur bestimmte Aspekte im Blickpunkt der Forschung. Einzelne Musiker bzw. Ensembles oder zeitliche bzw. regionale Fragestellungen beleuchten die Monographien "Die Herzogliche Hofkapelle in Meiningen" (Mühlfeld, Meiningen 1910), "Hildburghäuser Musiker" (Ullrich, Hildburghausen 2003), "Musiker und Monarchen in Meiningen 1680-1763" (Erck/Schneider, Meiningen 2006) oder "Der Brahms-Klarinettist Richard Mühlfeld" (Goltz/Müller, Balve 2007). Mit dem vorliegenden "Musiker-Lexikon des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wird erstmals der Versuch unternommen, die vielfältige musikalische Infrastruktur des Musiklandes stärker auszuleuchten. Die Personen werden alphabetisch, unabhängig von Region, sozialem Stand und Grad der Ausbildung vorgestellt, darunter namhaft gewordene Dilettanten, Musikliebhaber und Förderer, Musikstudierende, Veranstalter, Komponisten, Lehrer, Kantoren, Organisten, Hoftrompeter, Militärmusiker, Stadtmusiker, Musikmeister, fürstliche Lakaien sowie Angehörige der Hofkapellen in Meiningen, Hildburghausen und Römhild. Einbezogen wurden auch die zugänglichen Informationen über das ab 1826 zu Sachsen-Meiningen gehörende Herzogtum Sachsen-Hildburghausen. Dem Nachschlagewerk liegen umfangreich Archiv- und Literaturstudien zugrunde. Es enthält zahlreiche bislang unveröffentlichte Informationen und teilweise Nachrichten aus vernichteten Quellen wie den Salzunger Kirchenbüchern. Die Quellennachweise in den Einträgen erfolgen in alphabetischer Reihenfolge der Städte mit bestandshaltenden Institutionen. Zugunsten der Benutzung wurde auf Abkürzungen weitgehend verzichtet. Christian Mühlfelds Manuskript gebliebenem "Musiker-Buch des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wurde aufgrund der zahlreich enthaltenen Befragungen von Zeitgenossen Quellenstatus zugebilligt. Gesondert aufgeführt werden Bildquellen, die sich in der Sammlung Musikgeschichte der Meininger Museen/Max-Reger-Archiv befinden. Die Literaturauswahl zu namhaften Persönlichkeiten der Musikgeschichte konzentriert sich auf Aspekte ihres Wirkens im Herzogtum. Das Lexikon bietet vielfältige Ansätze zur Diskussion von bis dato nur am Rande aufgeworfenen Fragen. Dazu zählen u. a. wenig beachtete Zeitabschnitte in der Geschichte der Meininger Hofkapelle ebenso wie die "Flexibilität" ihrer Mitglieder – vom "musizierenden Lakaien" bis hin zur abverlangten Beherrschung mehrerer Instrumente – und die zeitweise enge personelle Bindung des Klangkörpers an den ab 1867 in Meiningen stationierten Militärchor des Thürinigischen Infanterieregiments Nr. 32. Ebenfalls deutlich werden die historische Bedeutung der Lehrerseminare, die Tradition des Lehrer-Kantors oder auch die sich wandelnde Praxis der Zeilenzwischenspiele im gottesdienstlichen Choral. Erklärtes Ziel des Bandes ist die Anregung zur Erforschung der Musik- und Theatergeschichte Sachsen-Meiningens sowie deren Rezeption. Mit Bedacht wurde die elektronische Publikationsform gewählt, die ein "work in progress" ermöglicht.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (1680-1918) besitzt in kultureller Hinsicht eine Sonderstellung. Persönlichkeiten wie Hans von Bülow, Johannes Brahms, Richard Strauss, Fritz Steinbach und Max Reger verankerten es in der europäischen Musikgeschichte und verhalfen ihm zu einem exzellenten Ruf unter Musikern, Musikinteressierten und Gelehrten. Doch die Musikgeschichte dieser Region läßt sich nicht allein auf das Werk einzelner Lichtgestalten reduzieren. Zu bedeutsam und nachhaltig sind die komplexen Verflechtungen, welche die als überlieferungswürdig angesehenen Höchstleistungen erst ermöglichten. Trotz der Bedeutung des Herzogtums für die europäische Musikgeschichte und einer erstaunlichen Quellendichte standen bislang immer nur bestimmte Aspekte im Blickpunkt der Forschung. Einzelne Musiker bzw. Ensembles oder zeitliche bzw. regionale Fragestellungen beleuchten die Monographien "Die Herzogliche Hofkapelle in Meiningen" (Mühlfeld, Meiningen 1910), "Hildburghäuser Musiker" (Ullrich, Hildburghausen 2003), "Musiker und Monarchen in Meiningen 1680-1763" (Erck/Schneider, Meiningen 2006) oder "Der Brahms-Klarinettist Richard Mühlfeld" (Goltz/Müller, Balve 2007). Mit dem vorliegenden "Musiker-Lexikon des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wird erstmals der Versuch unternommen, die vielfältige musikalische Infrastruktur des Musiklandes stärker auszuleuchten. Die Personen werden alphabetisch, unabhängig von Region, sozialem Stand und Grad der Ausbildung vorgestellt, darunter namhaft gewordene Dilettanten, Musikliebhaber und Förderer, Musikstudierende, Veranstalter, Komponisten, Lehrer, Kantoren, Organisten, Hoftrompeter, Militärmusiker, Stadtmusiker, Musikmeister, fürstliche Lakaien sowie Angehörige der Hofkapellen in Meiningen, Hildburghausen und Römhild. Einbezogen wurden auch die zugänglichen Informationen über das ab 1826 zu Sachsen-Meiningen gehörende Herzogtum Sachsen-Hildburghausen. Dem Nachschlagewerk liegen umfangreich Archiv- und Literaturstudien zugrunde. Es enthält zahlreiche bislang unveröffentlichte Informationen und teilweise Nachrichten aus vernichteten Quellen wie den Salzunger Kirchenbüchern. Die Quellennachweise in den Einträgen erfolgen in alphabetischer Reihenfolge der Städte mit bestandshaltenden Institutionen. Zugunsten der Benutzung wurde auf Abkürzungen weitgehend verzichtet. Christian Mühlfelds Manuskript gebliebenem "Musiker-Buch des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wurde aufgrund der zahlreich enthaltenen Befragungen von Zeitgenossen Quellenstatus zugebilligt. Gesondert aufgeführt werden Bildquellen, die sich in der Sammlung Musikgeschichte der Meininger Museen/Max-Reger-Archiv befinden. Die Literaturauswahl zu namhaften Persönlichkeiten der Musikgeschichte konzentriert sich auf Aspekte ihres Wirkens im Herzogtum. Das Lexikon bietet vielfältige Ansätze zur Diskussion von bis dato nur am Rande aufgeworfenen Fragen. Dazu zählen u. a. wenig beachtete Zeitabschnitte in der Geschichte der Meininger Hofkapelle ebenso wie die "Flexibilität" ihrer Mitglieder – vom "musizierenden Lakaien" bis hin zur abverlangten Beherrschung mehrerer Instrumente – und die zeitweise enge personelle Bindung des Klangkörpers an den ab 1867 in Meiningen stationierten Militärchor des Thürinigischen Infanterieregiments Nr. 32. Ebenfalls deutlich werden die historische Bedeutung der Lehrerseminare, die Tradition des Lehrer-Kantors oder auch die sich wandelnde Praxis der Zeilenzwischenspiele im gottesdienstlichen Choral. Erklärtes Ziel des Bandes ist die Anregung zur Erforschung der Musik- und Theatergeschichte Sachsen-Meiningens sowie deren Rezeption. Mit Bedacht wurde die elektronische Publikationsform gewählt, die ein "work in progress" ermöglicht. Ich danke der Digitalen Bibliothek Thüringen für die Publikation des Lexikons.
2., erweiterte Version des Musiker-Lexikons Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (1680-1918) besitzt in kultureller Hinsicht eine Sonderstellung. Persönlichkeiten wie Hans von Bülow, Johannes Brahms, Richard Strauss, Fritz Steinbach und Max Reger verankerten es in der europäischen Musikgeschichte und verhalfen ihm zu einem exzellenten Ruf unter Musikern, Musikinteressierten und Gelehrten. Doch die Musikgeschichte dieser Region läßt sich nicht allein auf das Werk einzelner Lichtgestalten reduzieren. Zu bedeutsam und nachhaltig sind die komplexen Verflechtungen, welche die als überlieferungswürdig angesehenen Höchstleistungen erst ermöglichten. Trotz der Bedeutung des Herzogtums für die europäische Musikgeschichte und einer erstaunlichen Quellendichte standen bislang immer nur bestimmte Aspekte im Blickpunkt der Forschung. Einzelne Musiker bzw. Ensembles oder zeitliche bzw. regionale Fragestellungen beleuchten die Monographien "Die Herzogliche Hofkapelle in Meiningen" (Mühlfeld, Meiningen 1910), "Hildburghäuser Musiker" (Ullrich, Hildburghausen 2003), "Musiker und Monarchen in Meiningen 1680-1763" (Erck/Schneider, Meiningen 2006) oder "Der Brahms-Klarinettist Richard Mühlfeld" (Goltz/Müller, Balve 2007). Mit dem vorliegenden "Musiker-Lexikon des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wird erstmals der Versuch unternommen, die vielfältige musikalische Infrastruktur des Musiklandes stärker auszuleuchten. Die Personen werden alphabetisch, unabhängig von Region, sozialem Stand und Grad der Ausbildung vorgestellt, darunter namhaft gewordene Dilettanten, Musikliebhaber und Förderer, Musikstudierende, Veranstalter, Komponisten, Lehrer, Kantoren, Organisten, Hoftrompeter, Militärmusiker, Stadtmusiker, Musikmeister, fürstliche Lakaien sowie Angehörige der Hofkapellen in Meiningen, Hildburghausen und Römhild. Einbezogen wurden auch die zugänglichen Informationen über das ab 1826 zu Sachsen-Meiningen gehörende Herzogtum Sachsen-Hildburghausen. Dem Nachschlagewerk liegen umfangreich Archiv- und Literaturstudien zugrunde. Es enthält zahlreiche bislang unveröffentlichte Informationen und teilweise Nachrichten aus vernichteten Quellen wie den Salzunger Kirchenbüchern. Die Quellennachweise in den Einträgen erfolgen in alphabetischer Reihenfolge der Städte mit bestandshaltenden Institutionen. Zugunsten der Benutzung wurde auf Abkürzungen weitgehend verzichtet. Christian Mühlfelds Manuskript gebliebenem "Musiker-Buch des Herzogtums Sachsen-Meiningen" wurde aufgrund der zahlreich enthaltenen Befragungen von Zeitgenossen Quellenstatus zugebilligt. Gesondert aufgeführt werden Bildquellen, die sich in der Sammlung Musikgeschichte der Meininger Museen/Max-Reger-Archiv befinden. Die Literaturauswahl zu namhaften Persönlichkeiten der Musikgeschichte konzentriert sich auf Aspekte ihres Wirkens im Herzogtum. Das Lexikon bietet vielfältige Ansätze zur Diskussion von bis dato nur am Rande aufgeworfenen Fragen. Dazu zählen u. a. wenig beachtete Zeitabschnitte in der Geschichte der Meininger Hofkapelle ebenso wie die "Flexibilität" ihrer Mitglieder – vom "musizierenden Lakaien" bis hin zur abverlangten Beherrschung mehrerer Instrumente – und die zeitweise enge personelle Bindung des Klangkörpers an den ab 1867 in Meiningen stationierten Militärchor des Thürinigischen Infanterieregiments Nr. 32. Ebenfalls deutlich werden die historische Bedeutung der Lehrerseminare, die Tradition des Lehrer-Kantors oder auch die sich wandelnde Praxis der Zeilenzwischenspiele im gottesdienstlichen Choral. Erklärtes Ziel des Bandes ist die Anregung zur Erforschung der Musik- und Theatergeschichte Sachsen-Meiningens sowie deren Rezeption. Mit Bedacht wurde die elektronische Publikationsform gewählt, die ein "work in progress" ermöglicht. Ich danke der Digitalen Bibliothek Thüringen für die Publikation des Lexikons.