Frontmatter --Inhalt --Vorbemerkung --Einleitung --Der Tractatus als literarisches Werk --Wittgenstein als Architekt --Ethnologische Wende am Leitfaden der Poesie --Sprachspielphilosophie und Wahrnehmung --Wittgensteins eigene philosophische Praxis --Anmerkungen --Literatur --Backmatter.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Ludwig Wittgensteins Philosophie war immer schon Philosophieren. Das »Wie«, die Form, ist ihm nicht lediglich marginaler Zusatz zum eigentlich wichtigen Inhalt. Seine philosophische (Überzeugungs-)Kraft liegt nicht allein in seinen Argumenten - sie ist auch Folge des literarisch-poetischen Charakters seiner Texte. Nicht zuletzt das macht sein Õuvre zu einem über das Gesagte hinausgehenden Werk. Jenseits der strikten Unterscheidung in frühe und späte Werkphase nimmt dieses Buch die Dimension eines auf Wahrnehmung mit allen Sinnen zielenden, aisthetischen Philosophierens zum Ausgangspunkt einer Rekonstruktion des Wittgenstein'schen Denkwegs.
Ludwig Wittgensteins Philosophie war immer schon Philosophieren. Das "Wie" die Form, ist ihm nicht lediglich marginaler Zusatz zum eigentlich wichtigen Inhalt. Seine philosophische (Überzeugungs-)Kraft liegt nicht allein in seinen Argumenten - sie ist auch Folge des literarisch-poetischen Charakters seiner Texte. Nicht zuletzt das macht sein Œuvre zu einem über das Gesagte hinausgehenden Werk. Jenseits der strikten Unterscheidung in frühe und späte Werkphase nimmt dieses Buch die Dimension eines auf Wahrnehmung mit allen Sinnen zielenden, aisthetischen Philosophierens zum Ausgangspunkt einer Rekonstruktion des Wittgenstein'schen Denkwegs.
Zusammenfassung Die alte Frage nach dem Verhältnis von Wortsprache und Geste hat über die letzten Jahrzehnte an philosophischer Brisanz noch einmal gewonnen. Insbesondere im Zusammenhang der sogenannten Bildwissenschaften, der Entwicklung einer modalen Linguistik und der wichtiger werdenden Medienphilosophie wurde sie in einer Weise gestellt, welche die Geste nicht mehr lediglich als rhetorische Zutat oder gar schlicht als Verlängerung der Wortsprache ansieht. Muss man nicht viel eher umgekehrt die Wortsprache von der Geste her denken, um das Phänomen Sprache wirklich zu verstehen? Ludwig Wittgensteins Spielvorstellung von Sprache ist solch ein grundlegend von der Geste her gedachtes Sprachmodell. ,Die Geste' wird zum Katalysator seiner Spätphilosophie, zur Figur, durch die sich sein spätes Denken entfaltet. Alle entscheidenden Verschiebungen vom Tractatus zu den Philosophischen Untersuchungen sind an sie gebunden: die Hinwendung zur "ordinary language", die Aufgabe des Projekts eines geschlossenen Systems der Sprache und damit die philosophische Rehabilitierung des Vagen, die Substitution der Definition durch das Konzept der Familienähnlichkeit. Insbesondere aber auch der Wandel seiner Denk- und Schreibweise, seiner philosophischen Praxis ist in diesem Kontext zu sehen. Der vorliegende Text versucht, die Zusammenhänge von Gestensprache und Sprachgeste in einer ersten Annäherung deutlicher zu machen.
Die Geste ist akademisch en vogue. Über Rhetorik und Kommunikationswissenschaften hinaus zeigt sie sich längst auch in Bildforschung, Medienphilosophie, Tanzwissenschaft oder Entwurfstheorie. Diese Konjunktur beweist vor allem eines: dass das Denken des Gestischen über die bloße Orientierung am menschlichen Körper weit hinausreicht, dass es Prozesse beschreibt statt konventionelle Zeichen - und letztlich als strukturgebendes Moment menschlicher Weltverhältnisse verstanden werden kann. Die in diesem Band versammelten Beiträge situieren die Geste daher im Zentrum der Genese theoretischer und künstlerischer Hervorbringungen: Das Phänomen wird zur Denkfigur.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Wittgenstein gibt zwei Hinweise auf sein eigenes Philosophieren: Man dürfe Philosophie "eigentlich nur dichten", und "Philosophie ist Arbeit an Einem selbst". Von der Wittgensteinforschung wird diese Selbstbeschreibung seines Philosophierens weitgehend ignoriert. Ziel dieses Bandes ist es, Wittgensteins eigene Auffassung der Philosophie ernst zu nehmen und auf sein Werk anzuwenden. Vierzehn Beiträge aus den USA, Frankreich, Österreich und Deutschland fragen im vorliegendem Band nach dem ganz eigenen Philosophieverständnis eines der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Den Aufsätzen geht es um das Verständnis eines "anderen Wittgenstein". Von renommierten Autoren wird untersucht, wie sich dieses Denken auswirkt. Ethik, Ästhetik, Politik sowie die Möglichkeiten und Grenzen philosophischer Theoriebildung erscheinen in einem anderen Licht. Es zeigt sich ein verkannter existenziell-ethischer Impuls in Wittgensteins Denken und Methode, den es in seiner ganzen Tragweite zu erfassen gilt.