Das Management im Sozialismus: Probleme und Perspektiven
In: Deutsche Mitbestimmung - russische Perestroika: Forschungsergebnisse deutscher und sowjetischer Wissenschaftler, S. 163-191
Ausgangspunkt der Überlegungen ist das Ziel der UdSSR-Wirtschaft, bei der Entwicklung der betrieblichen Demokratie den Übergang von einer Beteiligung der Beschäftigten am Entscheidungsprozeß hin zur totalen Selbstverwaltung zu vollziehen. Vor diesem Hintergrund werden Entwicklung und aktuelle Situation der Mitbestimmung in der UdSSR skizziert. Auf allgemeiner Ebene werden die Formen der Beteiligung der Werktätigen an der Produktionsleitung beschrieben, um dann konkreter die Beteiligung der Belegschaft an der Gestaltung der technischen Entwicklung der Betriebe zu untersuchen. Die Aufgaben der Soziologie bei der Modernisierung und der Einführung neuer Technologien wird diskutiert. Dann werden Form und Inhalt der administrativen Leitung der Produktion analysiert. Veränderungen im Leitungssystem werden konstatiert. Diese werden in den Wendepunkt der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung Mitte der 80er Jahre eingeordnet. Als Beispiel für die Demokratisierung der Produktionstätigkeit in der UdSSR wird die Einführung eines Systems der Betriebsräte betrachtet. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Betriebsräte/Manager nicht - wie bisher - ernannt, sondern nun gewählt werden. Abschließend werden Möglichkeiten und Perspektiven für das Ziel der sozialistischen Gesellschaft, den Übergang von der Mitbestimmung der Werktätigen zur betrieblichen Selbstverwaltung zu vollziehen, diskutiert. (KW)