This paper is based partially on results of the European project "Access to I4MS - XS2I4MS". This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 678860.
AbstractDespite a large body of research on corporate social responsibility (CSR), there has been little research on the actual implementation of CSR strategies in companies. Therefore, this article examined top‐down and bottom‐up approaches for implementing sustainability at company level. For our survey, we chose a large IT services company, which is one of the global leaders in the Software as a Service (SaaS) business. Based on theoretical foundations, namely the Social Identity Theory and the Social Exchange Theory, six interviews were conducted with employees and managers of the company. Our results show that the company's vision and values strongly influence the employees' sustainable work activities and behavior. In addition, the employees also have options for shaping the sustainability strategy within the framework they are given. Concluding, the article shows the advantages of integrating both top‐down and bottom‐up approaches, and identifies options for companies implementing sustainability.
Die sich in Deutschland etablierende Tauschkultur schlägt sich bislang als Sharing Economy vorrangig im "Consumer-to-Consumer-(C2C)"-Bereich nieder. Konzepte des Teilens und Tauschens finden mittlerweile aber auch Einzug in die Industrie auf "Business-to-Business"-Ebene (B2B) und beziehen sich auf Investitions- und Nutzungsgüter. Durch den digitalen Wandel einerseits und die sich etablierende Tauschkultur andererseits wird davon ausgegangen, dass sich auf Tausch basierende Konzepte, die in diesem Papier unter dem Begriff der "industriell-kollaborativen Wirtschaft" subsumiert werden, in Zukunft auch in der Industrie stärker verbreiten werden. Eine Ausweitung der Tauschkultur auf die industrielle Wirtschaft wäre von sehr hoher gesellschaftlicher sowie wirtschaftspolitischer Relevanz. Mittels einer entwickelten Typologie wird versucht, ein eigenes Verständnis für das Teilen und Tauschen von Industriegütern zu schaffen sowie eine industrielle Sichtweise in die Diskussion über die Sharing Economy einzubringen. ; To date, the sharing economy in Germany has concentrated in the field of Consumer to Consumer (C2C). Now, however, sharing concepts are increasingly being offered and used in the manufacturing industries (Business to Business (B2B)) for capital goods. Due to the digital transformation on the one hand, and the widespread establishment of the sharing culture on the other, it is argued that new sharing concepts will diffuse in the manufacturing sector. This phenomenon is here described as "industrial collaborative economy". Since an expansion of this culture of sharing to the manufacturing sector would have very high social, economic and policy relevance, this paper describes the current state and diffusion of these concepts in manufacturing. Finally, a new typology is presented to describe this new phenomenon and for creating an own understanding of the Sharing Economy in manufacturing.
[Hintergrund .] In jüngster Zeit hat die Beschäftigung mit Transformationen hin zu einer Green Economy nicht nur im wissenschaftlichen Bereich, sondern auch in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zugenommen. So finden z. B. im Rahmen des Fachforums Nachhaltiges Wirtschaften, welches im Rahmen der Leitinitiative des FONA-Forschungsprogramms ins Leben gerufen und in die Hightech-Strategie der Bundesregierung eingebunden ist, Diskussionen und Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft statt. Umso mehr ist es ein Anliegen, diese Diskussionen durch wissenschaftliche Auswertungen zu unterstützen. Daher wurde im Rahmen des Vorhabens "Wissenschaftliche Koordination Nachhaltiges Wirtschaften" (NAWIKO), das den gleichnamigen Förderschwerpunkt des BMBF begleitet, vom Fraunhofer ISI eine "Metastudie zur Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu einer Green Economy" durchgeführt, in die Frau Prof. Dr. Günther mit einem Unterauftrag zur Auswertung einer Befragung der TU Dresden eingebunden wurde. Im Fokus der Metastudie standen die Auswertung von Daten und Studien zu Unternehmensperspektiven, zur Konsumentenperspektive, und schließlich Ansatzpunkte zur Entwicklung eines Indikatorensystems für Transformationen. Die verschiedenen Arbeitspakete der Studie sollen helfen, bestehende Wissenslücken zu schließen und neue Fragestellungen zu identifizieren. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Arbeiten zusammengefasst und übergreifende Ergebnisse und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
[Einleitung und Fragestellung] Die Digitalisierung ermöglicht, dass Nutzerinnen und Nutzer eine immer wichtigere Rolle im Innovationsgeschehen spielen. Darüber sind sich Innovationsforschung und Manage-mentliteratur einig. Allerdings ist unklar, wie weit die Öffnung von Innovationsprozessen bereits vorangeschritten ist, ob sie alle Bereiche oder nur einige betrifft und ob es sich gar um eine zwangsläufige Entwicklung handelt. In diesem Beitrag wird der Frage nach-gegangen, wie sich neue Beteiligungs- und Öffnungsprozesse in vier ausgewählten In-novationsfeldern konkret gestalten. Konzepte des User-Involvements, der User-Producer-Co-Creation oder auch der Lead-User stellen die Nutzer ins Zentrum des Innovationsgeschehens (siehe z. B. von Hippel 2005; Bogers et al. 2010; Wang et al. 2012 oder Breschi et al. 2017). Dabei entsteht vielfach der Eindruck, dass Nutzer generell, in allen Branchen, im Business-to-Business-Bereich ebenso wie im Endkundenbereich zu zentralen Innovationsträgern werden. Von Hippel sieht im Fortschreiten des User-Involvements in den verschiedenen Branchen eine ansteigende Bewegung, die früher oder später alle erfassen wird: "Users of pro-ducts or services - both firms and individual consumers - are increasingly able to inno-vate for themselves" (von Hippel 2005, S. 1 zitiert in Bogers et al. 2010, S. 869). Die Hervorhebung der Bedeutung von Nutzern und Anwendern im Innovationsgesche-hen suggeriert, dass andere Innovationsarten, insbesondere die institutionalisierten, zu-rückgedrängt werden und entsprechend an Bedeutung verlieren. Dieser Beitrag versteht sich als eine Art "Reality Check" dieser Aussage und bezieht sich auf jene Bereiche, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Competence Center "Neue Tech-nologien", "Innovations- und Wissensökonomie" und "Politik und Gesellschaft" des Fraunhofer ISI seit Jahren forschen und publizieren. Es handelt sich um folgende Tech-nologie- und Themenbereiche: * Informations- und Kommunikationstechniken, * Industrielle Produktion, * Gesundheit, * Bioökonomie und * Graphen. Entsprechend lautet die Fragestellung dieser Untersuchung: Wie haben sich die Herstel-ler-Nutzer-Beziehungen in den genannten Bereichen in letzten Jahren verändert und welches sind die jeweils dominanten Innovationmodi? Um diese Fragen zu beantworten, wurden für diese Studie sechs Fallstudien ausgear-beitet, die sich hauptsächlich auf die Expertise der entsprechenden Expertinnen und Ex-perten am Fraunhofer ISI stützen.
Im Rahmen der durchgeführten Forschungsarbeiten des Vorhabens "Digitalisierung ökologisch nachhaltig nutzbar machen" (Forschungskennzahl 3717 14 102 0) wurden für sechs ausgewählte Trendthemen der Digitalisierung (Digitalisierung der Landwirtschaft; Blockchain-Technologie; Rohstoffbedarfe und Ressourceneffizienz der Digitalisierung, Digitalisierung der Mobilität; Einsatz digitaler Technologien im Konsum; ERP-Systeme) jeweils eigenständige Stakeholderdialoge durchgeführt. Die Stakeholderdialoge sollten dazu dienen, um im Dialog mit den jeweils in den unterschiedlichen Themen relevanten Interessensgruppen, aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, praxistaugliche Handlungsempfehlungen für staatliche Stellen zur umweltpolitischen Begleitung der ausgewählten Trendthemen ableiten zu können. Mittels der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Stakeholderdialoge wurden konkrete Handlungsempfehlungen zu den wichtigsten umweltpolitischen Maßnahmen in den sechs ausgewählten Trendthemen der Digitalisierung entwickelt. Diese Handlungsempfehlungen reichen beispielsweise von der Empfehlung die Möglichkeit zu prüfen, öffentliche raum- und umweltbezogene Daten in hybriden und herstellerübergreifenden Daten-Clouds zur Verfügung zu stellen, damit öffentliche Nachhaltigkeitsinteressen in der landwirtschaftlichen Praxis besser berücksichtigt werden können, bis hin zu Empfehlungen die Verbreitung geteilter automatisierter und vernetzter Verkehrsmittel durch staatliche Behörden – sowohl durch Förderung als auch durch geeignete rechtlich-regulatorische Rahmenbedingungen - zu unterstützen. Eine konkrete Maßnahme hierfür wäre z. B. die Entwicklung intelligenter Roadpricing-Systeme mit Berücksichtigung der Fahrleistung und insbesondere dem Besetzungsgrad der Fahrzeuge. Ähnliche Handlungsempfehlungen, auf einem vergleichbaren Aggregationslevel, wurden ebenfalls entsprechend für die vier weiteren Trendthemen entwickelt, welche der Langfassung des Abschlussberichtes entnommen werden können.
For sustainable economy approaches to gain more political support and be more present in forums of public debate, they must be allowed to have their wider economic and social implications subjected to scrutiny. Our focus is on the nexus of intended emission reduction and unintended structural implications on the economy. In order to gain insights into the possible implications, we construct two sustainable economy scenarios for Germany. The scope of these scenarios is based on 30 research projects of the funding measure Sustainable Economy. Our model based analysis shows that the effects of these scenarios on emissions are in the order of magnitude of seven to twelve percent of German annual CO2-emissions. The net effects on employment are moderate, but labor markets face huge challenges in managing the high number of job turnovers.
Im vorliegenden Bericht werden die Schnittpunkte zwischen der erhofften Entwicklung Deutschlands hin zu einer Green Economy einerseits sowie der zunehmenden Digitalisierung andererseits aufgegriffen und analysiert. Insbesondere die Einsatzbereiche und Transformationspotenziale von Big Data, KI und digitalen Plattformen auf dem Weg zu einer Green Economy werden dabei in den Blick genommen. Zur ausführlichen Analyse werden für die drei verschiedenen digitalen Technologien differenzierte Herangehensweisen und unterschiedliche, jeweils zugeschnittene, methodische Vorgehensweisen gewählt. Die zunächst getrennt erzielten Erkenntnisse zu Big Data, KI und digitalen Plattformen werden daraufhin gemeinsam unter dem Aspekt möglicher Hemmnisse und Risiken beleuchtet, um technologieübergreifend Einschätzungen bezüglich des Einflusses der Digitalisierung auf die Transformation zur Green Economy vornehmen zu können. Anhand der generierten Ergebnisse werden abschließend Handlungsempfehlungen für umwelt-, klimaschutz- und nachhaltigkeitsbezogene Veränderungen der Rahmenbedingungen erarbeitet und vorgestellt.