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Die Religionspädagogik wird in zunehmendem Maße öffentlich. Damit reiht sie sich in den 'public turn' der Wissenschaften ein, wie er derzeit in der Soziologie, der Theologie oder den Erziehungswissenschaften zu beobachten ist. Der Autor zeigt: Was in den verheißungsvollen Aufbrüchen der öffentlichen Religionspädagogik unterbleibt, ist das Bedenken des Öffentlichkeitsbegriffs selbst. Es fehlt vor allem eine Kritik seiner Konstruktionsmechanismen, was dazu führt, dass die Religionspädagogik weder ihr kritisch-konstruktives Potenzial ausloten noch ihre eigenen Verwicklungen in hegemoniale Strukturen von Macht und Exklusion selbstkritisch reflektieren kann.

Dieses Buch begreift Bildungsgerechtigkeit als eine höchst brisante Herausforderung für die Religionspädagogik. Die Darstellung wird strukturiert durch den methodischen Dreischritt von Sehen - Urteilen - Handeln. Sie lässt sich zunächst von Empirie belehren, führt dann aber eine breite Auseinandersetzung mit philosophischen, sozialphilosophischen und theologischen Gerechtigkeitstheorien, die als Anlauf für einen konstruktiven religionspädagogischen Zugang zur Bildungsgerechtigkeit dienen. Bildungsgerechtigkeit ist vor allem auch in materialer Hinsicht Thema religiöser Lern- und Bildungsprozesse, der Religionsunterricht insbesondere ein spezifischer Raum der Bildung zur Gerechtigkeit. Exemplarisch soll dies in einer Unterrichtssequenz und an einem kindertheologischen Zugang zu bildungsfernen Kindern dokumentiert werden.

Religion has become a highly ambivalent phenomenon in late modernity. For some, it is a lasting resource for meaning, even in a highly ideologically plural society. For others, it belongs in the private sphere, not in the public sphere. What both would probably share, however, is the assumption that a state religion would be in contradiction to the promises of freedom and autonomy of modernity. But where is the place of religion in a democratic society? The text discusses this highly complex question in an examination of two theories that have shaped debates in the field like few others. From this discussion, further perspectives for a theologically founded position that is responsible in terms of democratic theory are given in conclusion. ; La religión se ha convertido en un fenómeno muy ambivalente en la modernidad tardía. Para algunos, es un recurso duradero de significado, incluso en una sociedad de gran pluralidad ideológica. Para otros, pertenece al ámbito privado, no al ámbito público. Lo que probablemente compartirían ambos, sin embargo, es la suposición de que una religión estatal estaría en contradicción con las promesas de libertad y autonomía de la modernidad. Pero, ¿dónde está el lugar de la religión en una sociedad democrática? El texto analiza esta cuestión tan compleja en un examen de dos teorías que han dado forma a los debates en el campo como pocas. A partir de esta discusión, se dan en conclusión perspectivas adicionales para una posición teológicamente fundada que es responsable en términos de teoría democrática. ; A religião tornou-se um fenômeno altamente ambivalente na modernidade tardia. Para alguns, é um recurso duradouro de significado, mesmo em uma sociedade altamente pluralista ideologicamente. Para outros, pertence à esfera privada, não à esfera pública. O que ambos provavelmente compartilhariam, entretanto, é a suposição de que uma religião de Estado estaria em contradição com as promessas de liberdade e de autonomia da modernidade. Mas onde está o lugar da religião em uma ...

Der vorliegende Text will anhand der exemplarischen Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeitsproblematik die Relevanz und die Unverzichtbarkeit religiöser Bildung für den Bildungsauftrag der Schule aufzeigen. Entscheidend dafür aber ist ein integrativer Bildungsbegriff, der ästhetisch-expressive, kognitiv-rationale wie politisch-pragmatische Aspekte aufeinander bezieht. Einem solchen Bildungsbegriff geht es um eine politische Dimensionierung religiöser Bildung im Konzert anderer Dimensionen, nicht um deren Politisierung. Gegenüber einem primär auf das soziale Lernen zugeschnittenen Zugriff wäre allerdings hierfür die Profilierung durch politische Kategorien erforderlich (Original übernommen).

Long description: Judith Butler fasziniert und verstört, ihr Werk ist gleichsam prägend, irritierend und herausfordernd. Diese Spannung findet sich auch deutlich in der Theologie: Für die einen ist ihre Gendertheorie ebenso bedeutsam wie ihre Öffentlichkeitstheorie, ihre Einlassungen zur Verkörperung der Versammlung, ihr Subjektdenken und ihre Reflexionen über Anerkennung. Die anderen scheinen abgestoßen durch ihren Kritikbegriff und ihre Delegitimierung überkommener Ordnungen, die mitunter als massive Kirchenkritik aufgefasst wird. Die Beiträge des interdisziplinären Bandes gehen grundsätzlicher den theologischen Rezeptionsmöglichkeiten und -grenzen der Butler'schen Philosophie im Spiegel der theologischen Einzeldisziplinen nach

Judith Butler fasziniert und verstört, ihr Werk ist gleichermaßen prägend, irritierend und herausfordernd. Diese Spannung findet sich auch deutlich in der Theologie: Für die einen ist ihre Gendertheorie ebenso bedeutsam wie ihre Öffentlichkeitstheorie, ihre Einlassungen zur Verkörperung der Versammlung, ihr Subjektdenken und ihre Reflexionen über Anerkennung. Die anderen scheinen abgestoßen durch ihren Kritikbegriff und ihre Delegitimierung überkommener Ordnungen, die mitunter als massive Kirchenkritik aufgefasst wird. Die Beiträge des interdisziplinären Bandes gehen grundsätzlicher den theologischen Rezeptionsmöglichkeiten und -grenzen der Butler'schen Philosophie im Spiegel der theologischen Einzeldisziplinen nach.

Why does education fail to realize educational justice? Why does religious education not play a part in contributing to educational justice to some degree, as it is technically located in the logic of its handed down biblical message? On the one hand, education is socially testified as being at a crucial moment of educational justice, on the other hand, it is not only political and institutional determinants that seem to be opposed to that. In class, there are moments that counteract the abolition of educational injustice. Because of its complexity, confinement of interest and inner differentiation, the pressing problem of injustice in educational processes can only be processed in the complex access at the macro-, meso- and micro-level. The concern of the thoughts at hand is on their interpenetration of analytical, hermeneutical and pragmatical factors and, in that respect, we look to outline the demands on religious educational processes in religious education in schools.