Who are we? Acceleration, change, contingency, digitality and technologisation raise the question of a con-tempory understanding of education and future-oriented educational concepts. Education must be thought along the historical course - that is, with time, contemporary. A contribution to this is made here by formulating socio-cultural implications for a contemporary understanding of education. This is done through a comprehensive examination of postmodern social diagnoses and a subsequent analysis of central educational theories. The ubiquity of digital technologies in the world we live in, and the crisis-prone nature of the present, must be addressed. This leads to a call to rethink previous understandings of education.
Aktuell werden Begriffe wie Digitalisierung, Mediatisierung, Medialisierung sowie Digitalität und Post-Digitalität viel diskutiert. Diese Diskurse werden vorrangig aus einer Perspektive des Globalen Nordens geführt. Dabei geht es häufig um die ‹sinnvolle› Integration (digitaler) Medien in Bildungskontexte und das transformierende Potential für Bildungsinstitutionen von Elementarpädagogik, über Schule bis Hochschule. Versuche der Begriffsbestimmungen von Digitalisierung, Mediatisierung oder auch Post-/Digitalität sind stark von der geopolitischen und sprachlichen Verortung geprägt. Doch die Kultur der Digitalität und die globale digitale Vernetzung der Welt, legen hinsichtlich bestimmter Fragen eine weltumspannende postkoloniale Perspektive nahe. Der vorliegende Beitrag versucht einen möglichen methodologischen Zugang zu einer weltumspannenden Medienpädagogik zu skizzieren und handelt dies entlang ökologischer Implikationen der Ubiquität digitaler Technologie und eines ökologisch-nachhaltigeren Medienhandelns ab. Dem ist eine Begriffsklärung zu Digitalität und Post-Digitalität vorangestellt. Der Beitrag schlägt einen interdisziplinären Zugang vor, der medienpädagogische und medienwissenschaftliche Überlegungen sowie «Bildung für nachhaltige Entwicklung» und Postcolonial Studies einbezieht. Daraus ergeben sich medienpädagogische Anschlussstellen und Forschungsfelder. ; Talking about digitization, mediatization, medialization or post-/digitality we are limited in a perspective of the Global North, mostly dealing with the implementation of (digital) media in educational institutions. Educators, educational researchers as well as politicians are often requiring more technological features, better technical conditions and the taxonomisation of digital skills for countries in the Global North. But this perspective inhibits us to consider a wide-ranging term of digitality which includes e.g. environmental implications of an ubiquitous use of digital media or taxonomies of digital competences for the Global South. To that extant an postcolonial and media archaeological approach is proposed to think digitality consequently wide and far-reaching. This opens up responsibilities and tasks for media-pedagogy in research, as well as for the development of concepts and educational practices.
Informatik hier, Medienpädagogik dort. Informatische Bildung hier, Medienbildung dort. Der Diskurs um digitale Medien in der Bildung zeigt eine duale Aufspaltung bzw. zwei parallel verlaufende, teils schwer verbindbare Aktionsfelder, die von jeweils unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren bedient werden. Eine solche Dualität könnte bspw. auf die jeweiligen Herkunftsdisziplinen, der Informatik bzw. Pädagogik, Kommunikations- und Medienwissenschaft, zurückgeführt werden, wodurch sich widersprechende Logiken und Ziele sowie letztlich eine problematische zweigleisige Koexistenz ergeben. Dabei beanspruchen die Disziplinen die thematische Vorherrschaft gegenüber den anderen. Aktuell scheint etwa die stärkere Thematisierung des Begriffs «Computational Thinking» zulasten der Medienbildung bzw. Medienpädagogik zu gehen. Der Beitrag diskutiert das Beziehungsverhältnis von Informatischer Bildung und Medienbildung entlang einer Darlegung möglicher Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Im Anschluss werden anhand der Verortung von Anliegen beider Diskurse in der pädagogischen Praxis Möglichkeiten und Grenzen der konzeptuellen Verbindung der Informatischen Bildung mit der Medienbildung ausgelotet. Dies mündet in einer kritischen Einordnung des Lehrplans der Verbindlichen Übung «Digitale Grundbildung» für österreichische Schulen der Sekundarstufe I, der Ansätze einer Verzahnung von Medienbildung und Informatischer Bildung erkennen lässt. Leitend ist dabei die These, dass die Medienbildung sich der Informatik und diese sich der Medienbildung öffnen solle, um den Anforderungen einer digital-vernetzten Lebenswelt gerecht zu werden. ; In the German speaking discourse of education, media, IKT, digital skills e.g., there is a huge gap between concerns of computer science and media education. Based on rather politic initiatives as well as of the engagement from a more technical perspective the term «digital education» (German: "Digitale Bildung" or "Digitale Grundbildung") is more and more present. In the scientific discourse of education and particularly in media education the term "Medienbildung" and "Medienkompetenzen" (similar to "media literacy") are used. It seems that these two research fields pursue similar goals and serve fields of action and yet show insurmountable differences. A possible reason for this contradiction lies in their origins in different disciplines: computer science on the one and the pedagogic and media science on the other hand. This article aims to discuss the conceptual relationship between computer science education and media education after explaining possible similarities and differences of the concepts. In the context of Computational Thinking, a critical look is taken at the curriculum for the mandatory exercise "digital education" in Austrian secondary schools, which reveals approaches to interleave media education and informatics. The guiding principle is always the thesis that media education should open up to computer science and that computer science should open up to media education.
Die COVID-19-Pandemie hat in den letzten zwei Jahren vieles verändert, unter anderem auch die Wahrnehmung ökologischer Krisen. Das betrifft nicht nur ökologische Dimensionen von Umweltschäden, Klimaentwicklung, Biodiversität und Nachhaltigkeitsdefizite aller Art, sondern auch metaphorische Anwendungen des Ökologie-Begriffs. Wenn zum Beispiel von einem digitalen Klimawandel, von Datafizierung von Kommunikationsökologien, von post-demokratischen Dynamiken politischer Ökologien oder von kommerzialisierten Medienökologien im digitalen Kapitalismus die Rede ist, dann werden auch damit häufig krisenhafte Entwicklungsdynamiken assoziiert. Der Band zielt darauf ab, Beschreibungen ökologischer Krisen und deren Auswirkungen mit kritischen Analyse-, Beschreibungs- und Handlungsperspektiven zu verschränken. Er ist interdisziplinär ausgerichtet und beinhaltet theoretische Überlegungen, normative Analysen und Beispiele der Erprobung von praktischen Konzepten und pädagogischen Materialien