Das (zu) weite Feld der Prävention oder: wo Prävention beginnen und enden sollte
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World Affairs Online
In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation: Zeitschrift für Sozialisationsforschung : GISo, Band 2, Heft 2
ISSN: 2673-4664
Im Beitrag werden Hinwendungen zum Rechtsextremismus aus theoretischer Perspektive als Prozesse (politischer) Sozialisation begriffen, in denen junge Menschen – entgegen den Erwartungen demokratischer Gesellschaften – extremistische Weltsichten und Zugehörigkeiten entwickeln und konsolidieren. Ausgehend von der Überlegung, dass eine Sozialisation in den Rechtsextremismus grundsätzlich ein offener und damit auch umkehrbarer Prozess ist, wird die Abkehr vom Rechtsextremismus ebenfalls als sozialisatorischer Prozess begriffen. Wir adaptieren die Konzepte der Desozialisierung und Resozialisierung, um die Vorgehensweisen und Zielsetzungen von professionellen Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zu systematisieren. Auf Basis zweier empirisch-qualitativer Studien zu Praxiserfahrungen von Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zeichnen wir nach, wie Prozesse der Desozialisierung und Resozialisierung auf zentralen Zielebenen der Arbeit angestoßen werden und ineinandergreifen sollen. Betrachtet wird dabei auch, welche Zielvorstellungen in der Arbeit mit den Adressat:innen existieren und den normativen Korridor des Erwünschten darstellen.
Im Beitrag werden Hinwendungen zum Rechtsextremismus aus theoretischer Perspektive als Prozesse (politischer) Sozialisation begriffen, in denen junge Menschen – entgegen den Erwartungen demokratischer Gesellschaften – extremistische Weltsichten und Zugehörigkeiten entwickeln und konsolidieren. Ausgehend von der Überlegung, dass eine Sozialisation in den Rechtsextremismus grundsätzlich ein offener und damit auch umkehrbarer Prozess ist, wird die Abkehr vom Rechtsextremismus ebenfalls als sozialisatorischer Prozess begriffen. Wir adaptieren die Konzepte der Desozialisierung und Resozialisierung, um die Vorgehensweisen und Zielsetzungen von professionellen Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zu systematisieren. Auf Basis zweier empirisch-qualitativer Studien zu Praxiserfahrungen von Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zeichnen wir nach, wie Prozesse der Desozialisierung und Resozialisierung auf zentralen Zielebenen der Arbeit angestoßen werden und ineinandergreifen sollen. Betrachtet wird dabei auch, welche Zielvorstellungen in der Arbeit mit den Adressat:innen existieren und den normativen Korridor des Erwünschten darstellen.
BASE
In: Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis : Halbjahreszeitschrift, Band 4, Heft 1, S. 140-149
ISSN: 2749-4918
Der Band versammelt Wissensbestände, Erfahrungen und Reflexionen in der Evaluierung von Programmen und Projekten der Demokratieförderung, Vielfaltsgestaltung und Extremismusprävention. Politische und zivilgesellschaftliche Antworten auf Prozesse von Radikalisierung, auf die Aktivitäten extremistischer Akteure, auf Bedrohungen der Demokratie und auf die Herausforderungen gesellschaftlicher Vielfalt bekommen in den letzten Jahren nicht nur eine zunehmende Relevanz und Dringlichkeit. Auch Aspekte ihres Erfolges, ihrer Wirksamkeit und ihrer Bewertung sowie der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure aus pädagogischer Praxis, Wissenschaft und Politik werden verstärkt diskutiert. Evaluation kommt daher eine wachsende Bedeutung zu. Der Sammelband greift diese Bedarfe auf und nimmt eine Metaperspektive auf Evaluationsansätze und auf für Evaluationen der Demokratieförderung, Vielfaltsgestaltung und Extremismusprävention wichtige Diskussionsstränge ein. Diese Perspektive geht über die verbreitete Publikationspraxis, lediglich eigene Evaluationsdesigns und -befunde darzustellen, hinaus. Expertinnen und Experten der Evaluation solcher Programme und Projekte geben in diesem Band Auskunft über zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze sowie methodologische Diskussionen und methodische Designs. Der Band verschafft Praktikerinnen und Praktikern in diesen Handlungsfeldern und in Administration und Politik Tätigen einen Eindruck von und Wissen über die Herausforderungen, die Evaluationen (nicht nur) in diesem Feld bearbeiten müssen, und trägt zur Weiterentwicklung der Evaluationsforschung bei.
Prozesse der Radikalisierung hin zum gewaltorientierten Extremismus stellen eine der großen Herausforderungen für demokratische Gesellschaften dar. Das Buch versammelt Beiträge von Expert*innen der Forschung zu und Prävention von Radikalisierung im Jugendalter. Thematisiert werden die unterschiedlichen Phänomene Rechtsextremismus, islamistischer Extremismus und Linksextremismus mit besonderem Bezug auf jugendspezifische Aspekte. Der Sammelband bietet eine problemorientierte Aufbereitung des Forschungsstandes und eine Grundlage für die Praxis der Radikalisierungsprävention. Islamistisch und rechtsextrem motivierte Anschläge, linksextreme Straßengewalt und die zunehmende Sichtbarkeit und Handlungsfähigkeit radikaler Akteure machen deutlich, dass wissenschaftliches Wissen über diese Phänomene wie auch angepasste Präventionsstrategien dringend benötigt werden. Alle drei Phänomene werden dabei auch und insbesondere als Jugendphänomene thematisiert. Das betrifft zum Beispiel die Diskussion um die Gefährdungen von und durch Jugendliche, die in Kriegsgebiete bzw. in den sogenannten "Islamischen Staat" ausreisen oder aus diesen heimkehren oder das Auftreten von salafistischen und dschihadistischen Akteuren und Szenen sowohl im Internet als auch in bestimmten Sozialräumen. Auch der Rechtsextremismus wurde und wird mit Bezug auf jugendspezifische Aspekte – wie beispielsweise rechte Jugendcliquen und rechtsextreme Bewegungen wie z. B. die "Identitären" oder auch die Anziehungskraft von Verschwörungsmythen – sowohl im öffentlichen als auch im Fachdiskurs aufgegriffen. Beim Linksextremismus ist es beispielsweise Straßengewalt wie bei den G20-Protesten in Hamburg, die zu Besorgnis führt. Im vorliegenden Handbuch wird dieser Jugendfokus ebenfalls gewählt. Für die jeweiligen Phänomene werden Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse im Hinblick auf ihre jugendphasenspezifischen Besonderheiten analysiert und Forschungs- und Diskussionsstände problemorientiert aufbereitet. Das Handbuch bietet damit eine Grundlage für die Praxis der Radikalisierungsprävention, die sozialwissenschaftliche Forschung, Verantwortliche in Politik und Verwaltung wie auch für die interessierte Fachöffentlichkeit.
World Affairs Online
Radicalization and its prevention have increasingly become the subject of public debate in academia and in the political arena. The impact of prevention efforts is subject to public scrutiny – not only because these efforts, if successful, contribute to the common good, but also because many countries have increased public spending on prevention based on this justification. Evaluations can analyze impact and effectiveness and thereby advance knowledge about how prevention operates within different social contexts and what kind of outcomes it produces. However, there are significant challenges to developing a robust basis of evidence in the field of Preventing Violent Extremism (PVE). On the one hand, practitioners and scholars debate the notion of "evidence-based approaches", e.g. with regard to methods of data collection or appropriate evaluation designs, while some fundamentally question the concept itself. On the other hand, expectations regarding the capability and feasibility of outcome evaluations are often inflated and incompatible with real-world conditions in PVE practice. This article addresses some of the challenges that researchers face when conducting outcome evaluations in the field of PVE and it suggests pragmatic solutions. It sheds light on the state of evaluation in PVE, focusing on the German context, and gives recommendations pertaining to the commissioning, planning, implementation and utilization of (outcome) evaluations.
BASE
In: Schriftenreihe der AFS Band 12
In: Wissenschaftliche Texte
In: PRIF report 2018/11
In: Report-Reihe Gesellschaft Extrem
Dieser Report nimmt das gesteigerte öffentliche Interesse an verschiedenen Maßnahmen und Ansätzen der Radikalisierungsprävention zum Ausgangspunkt einer Diskussion über Evaluation. Evaluationen helfen zu verstehen, wie die Prävention von Radikalisierung und Extremismus im gesellschaftlichen Kontext wirkt. Sie können damit wesentliche Anhaltspunkte für die häufig artikulierte Frage nach den sichtbaren Erfolgen von Prävention liefern. Gleichzeitig existieren in der Debatte um die sogenannte "evidenzbasierte" Prävention teilweise überzogene Erwartungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Durchführbarkeit von Wirkungsevaluationen. Das berechtige Interesse an belastbaren Wirksamkeitsnachweisen stößt bei der Planung und Umsetzung von Evaluationsstudien im Bereich der Deradikalisierung, Distanzierung und Prävention von Radikalisierung auf beträchtliche Herausforderungen. Dieser Report geht auf einige dieser Schwierigkeiten ein und zeigt beispielhaft verschiedene Ansätze dafür, wie sich Evaluationen im Rahmen realistischer Möglichkeiten umsetzen lassen. Die Idee einer "evidenzbasierten" Prävention kann nur dann funktionieren, wenn der Evaluationsforschung die Eigenheiten, Widersprüche und Kontroversen in Wissenschaft und Praxis bewusst sind und sie diese kritisch reflektiert.
In: PRIF Reports, Band 11
Dieser Report nimmt das gesteigerte öffentliche Interesse an verschiedenen Maßnahmen und Ansätzen der Radikalisierungsprävention zum Ausgangspunkt einer Diskussion über Evaluation. Evaluationen helfen zu verstehen, wie die Prävention von Radikalisierung und Extremismus im gesellschaftlichen Kontext wirkt. Sie können damit wesentliche Anhaltspunkte für die häufig artikulierte Frage nach den sichtbaren Erfolgen von Prävention liefern. Gleichzeitig existieren in der Debatte um die sogenannte "evidenzbasierte" Prävention teilweise überzogene Erwartungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Durchführbarkeit von Wirkungsevaluationen. Das berechtigte Interesse an belastbaren Wirksamkeitsnachweisen stößt bei der Planung und Umsetzung von Evaluationsstudien im Bereich der Deradikalisierung, Distanzierung und Prävention von Radikalisierung auf beträchtliche Herausforderungen. Dieser Report geht auf einige dieser Schwierigkeiten ein und zeigt beispielhaft verschiedene Ansätze dafür, wie sich Evaluationen im Rahmen realistischer Möglichkeiten umsetzen lassen. Die Idee einer "evidenzbasierten" Prävention kann nur dann funktionieren, wenn der Evaluationsforschung die Eigenheiten, Widersprüche und Kontroversen in Wissenschaft und Praxis bewusst sind und sie diese kritisch reflektiert.