Friedenserhaltung nach Bürgerkriegen: wie die Merkmale eines Konflikts über den Erfolg mitentscheiden
In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2019/10
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In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2019/10
World Affairs Online
In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2018/11
World Affairs Online
In: HSFK-Report 2014,4
Zwischen 1990 und 2009 endeten fast 50 Bürgerkriege weltweit. Doch in rund drei Viertel der Fälle kam es danach zu weiteren Kriegen oder bewaffneten Konflikten. Die Nachkriegsordnungen in Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo erwiesen sich dagegen als recht stabil. Thorsten Gromes bilanziert die südosteuropäischen Fälle und geht der Frage nach, welche Faktoren die Chance für einen dauerhaften Frieden begünstigten und welche sie reduzierten. Die identifizierten Kontextbedingungen werden mit quantitativen Studien zu Nachbürgerkriegsgesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg verglichen und können Hinweise darauf geben, welches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft in Bürgerkriegsszenarien sinnvoll sein könnte.
In: HSFK-Report 2013,2
Bringen humanitäre militärische Interventionen nachhaltigen Frieden, reduzieren sie Leid und die Zahl der Toten? Bisher gibt es kaum empirische Studien, die Erfolg oder Misserfolg dieser Interventionen erfassen. Die Autoren wollen dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Sie erarbeiten eine systematische Bestandsaufnahme aller humanitären Interventionen von 1947-2005 und bilanzieren die kurz- und mittelfristige Veränderung der Gewaltlage in den Ländern, in denen eine Intervention stattgefunden hat. Diese Bilanz fällt ernüchternd aus und dämpft zu hohe Erwartungen an solche Interventionen.
In: Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Bd. 17
Seit geraumer Zeit bekommen Nachbürgerkriegsgesellschaften den Aufbau einer Demokratie verordnet, die den innerstaatlichen Frieden sichern soll. Demokratie kann allerdings dauerhaft nur funktionieren, wenn intakte staatliche Institutionen bestehen und alle früheren Kriegsparteien den gemeinsamen Staat akzeptieren. In vielen ethnisch gespaltenen Nachbürgerkriegsgesellschaften fehlt es an diesen Voraussetzungen. Das Buch untersucht, inwieweit die Friedensstrategie Demokratisierung dennoch gelingen kann. Es bilanziert die Nachkriegsentwicklungen in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Makedonien, wo vergleichsweise günstige Ausgangsbedingungen auf das außergewöhnlich großes Engagement externer Mächte trafen. Sollte selbst hier die Demokratisierung scheitern, stehen ihre Chancen auf Erfolg anderswo noch viel schlechter. "Eine hervorragende Arbeit zu den Schwierigkeiten des Statebuilding in Nachkriegsländern", Florian Bieber, Kompetenzzentrum Südosteuropa, Karl-Franzens-Universität Graz. "Der empirische Reichtum der Fallstudien, der Analyserahmen und die Einbettung in die Gesamtforschung überzeugen", Sonja Grimm, Universität Konstanz
In: HSFK-Report 2008,9
In: HSFK-Standpunkte 2004
In: HSFK-Report 2004,9
Seit den 1990er Jahren sind eine Reihe von Bürgerkriegen durch äußere Interventionen beendet worden. Zahlreiche Friedensabkommen setzen darauf, dass sich Nachbürgerkriegsgesellschaften durch Demokratisierung befrieden lassen. Allerdings gibt es darüber noch nicht viel gesichertes Wissen, externe Demokratisierung von kriegszerstörten Gesellschaften betritt weitgehend Neuland. Die Crux besteht darin, dass in ethnisch fragmentierten Nachbürgerkriegsgesellschaften der Demokratisierungsprozess auf spezifische Schwierigkeiten stößt: Traumata ethnonationaler Identitätspolitik wirken nach, die Protagonisten halten an politischen Maximalforderungen fest und misstrauen sich zutiefst, ungeklärte Statusfragen überlagern die politischen Auseinandersetzungen. Dadurch ist die Kooperationsbereitschaft, Grundvoraussetzung jeder funktionierenden Demokratie, erschwert. Die Autoren untersuchen, inwieweit sich Bosnien und Herzegowina, Nordirland und das Kosovo von außen demokratisieren lassen. Offenkundig fallen die Ergebnisse bisher unterschiedlich aus: In Bosnien und Herzegowina sind die Erfolge augenscheinlich am größten, obwohl das Land von Krieg und "ethnischen Säuberungen" am schwersten verheert wurde. Alles spricht dafür, dass extern induzierte Demokratisierung in fragmentierten Nachbürgerkriegsgesellschaften weiterhin ganz oben auf der Agenda der internationalen Politik bleibt.
In: HSFK-Report 2003,04
Bei den letzten Wahlen in Bosnien und Herzegowina waren die Verluste der Sozialdemokratischen Partei SDP so hoch, dass auf den meisten Ebenen eine Regierungsbildung unter Ausschluss der nationalistischen Parteien nicht mehr möglich war. Obwohl sämtliche Parteien zunächst bekräftigt hatten, dass sie Bosnien und Herzegowina als einheitlichen Staat anerkennen, kochten in der heißen Phase des Wahlkampfs wiederholt nationalistische Themen hoch. Seit dem Abkommen von Dayton wird versucht, einen sich selbst tragenden Frieden zu etablieren. Wie bei anderen Missionen der Friedenskonsolidierung galt auch in Bosnien und Herzegowina die Demokratisierung als zentrale Aufgabe. Des Weiteren wird die Einrichtung von den Volksgruppen gemeinsamen Institutionen ebenso verfolgt wie die Einführung der Gewaltenteilung, der Rechtsstaatlichkeit und eines Gewaltmonopols, das alle Bürger gleichermaßen schützt. Thorsten Gromes untersucht, wie weit die Friedenskonsolidierung gediehen ist und was der Wahlausgang für sie bedeuten kann. Er stellt drei unterschiedliche Prognosen vor, denen eines gemeinsam ist: Externe Akteure, vor allem in Gestalt des Hohen Repräsentanten, spielen weiterhin eine Schlüsselrolle. Für sie ergeben sich eine Reihe von Handlungsempfehlungen aus der jetzigen Situation. Die wichtigste davon ist, das zivile und militärische Engagement weiterzuführen, um rechtzeitig Tendenzen entgegen zu wirken, die bereits erreichte Fortschritte der Friedenskonsolidierung wieder in Frage stellen oder zunichte machen können.
In: Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung 56
World Affairs Online
In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2023/11
Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages befasst sich mit den letzten anderthalb Jahren des Einsatzes in Afghanistan und vor allem mit dem desaströs verlaufenen Abzug. Zudem beleuchtet eine Enquete-Kommission des deutschen Parlaments das gesamte internationale Engagement von 2001 bis 2021 und formuliert Lehren für die Zukunft. Während die Befunde dieser beiden Gremien abzuwarten bleiben, gibt es bereits zahlreiche Publikationen zum Scheitern des internationalen Einsatzes in Afghanistan. Ein Teil dieser Ursachenforschung legt Folgerungen nahe, die ein kritisches Abwägen des Ob und Wie künftiger Einsätze erschweren.
World Affairs Online
In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2022/7
In den Nachtstunden des 8. Juli beschloss der Bundestag einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den letzten anderthalb Jahren des Afghanistan-Einsatzes. Noch am gleichen Tag setzte er darüber hinaus eine Enquete-Kommission ein, die Lehren aus dem gesamten militärischen und zivilen Einsatz formulieren soll. Was können die beiden unterschiedlich ausgerichteten Gremien zur Aufarbeitung des internationalen Scheiterns in Afghanistan beitragen?
World Affairs Online
In: PRIF report, 2022/15
Dieser Report kartiert den Verlauf von 125 innerstaatlichen Konflikten, die nach 1989 begannen und bis spätestens Dezember 2020 beendet wurden. Der jeweilige Verlauf ergibt sich aus dem Auf und Ab der tödlichen Gewalt über die Gesamtdauer des Konflikts. Gut jeder zweite Konflikt weist eine einmalige Gewaltspitze auf, die die durchschnittliche Todesrate um ein Mehrfaches übertrifft. Fast jeden dritten Konflikt kennzeichnet ein wellenförmiger Verlauf. Die gewonnenen Einblicke in Konfliktverläufe lassen sich für Anstrengungen nutzen, die Konflikte beenden oder eindämmen sollen.
World Affairs Online
In: PRIF Spotlight / Peace Research Institute Frankfurt, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, 2022/3
"Es gibt keine militärische Lösung des Konflikts", heißt es gerne in der internationalen Diplomatie. Anders sehen das nicht nur die Taliban in Afghanistan oder die Regierung Aserbaidschans, die im Herbst 2020 im Konflikt um Berg-Karabach triumphierte. In Studien zum Wiederausbruch von Bürgerkriegen dominiert der Befund, dass militärische Siege besser als Friedensabkommen für dauerhaften Frieden sorgen. Sind Friedensverträge nur die zweitbeste Weise, einen Bürgerkrieg zu beenden?
World Affairs Online