Demokratie als Versprechen: warum es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen
Die Feinde der Demokratie sind zahlreicher und lauter geworden: autoritäre Staatsmächte und korrupte Machtgruppen, Identitäre und Verschwörungstheoretiker, Neo-Nazis, rechtsextreme Parteien, gewaltfreudige linksradikale Gruppen, ausländische und inländische Terrorkommandos sowie psychisch kranke Einzeltäter, um nur einige zu nennen. Doch auch kollektive Apathie und schäumende Wut ("Wutbürger") stellen die Demokratie infrage. Nicht zu vergessen die großen Korruptionsskandale und der Missbrauch politischer Macht. Demokratie ist mühsamer geworden; sie erfordert Bürger:innen, die zugleich kritisch sind, Vertrauen haben und öffentlich tätig werden, wenn ihr Bestand gefährdet ist. Antonia Grunenberg lotet die wechselvolle Geschichte der deutschen Nachkriegsdemokratie vor dem Hintergrund eigener jahrzehntelanger politischer Erfahrungen aus. Sie rekapituliert Ereignisse, Bewegungen und Konflikte, an denen sichtbar wird, welche Stärken und Schwächen eine Demokratie zeigt und wie die deutsche Demokratie an großen Konflikten, an eigenen und fremden Fehlern gewachsen ist. "Die wichtigsten Erkenntnisse des Buches stecken allerdings nicht in den analytischen Stellen, sondern in den biografischen Einschüben und Erläuterungen, die Antonia Grunenberg macht. Da kann man der Wissenschafterin, der engagierten Publizistin und Femme de Lettres dabei über die Schulter schauen, wie sie die Entwicklung ihres eigenen Denkens und Handelns heute einordnet und hinterfragt. Wir tauchen mit ihr ein in die bewegten Zeitläufte, die ihre Generation durchschritten und entscheidend gestaltet hat. Das macht den Charme des Buches aus, gibt seinem Thema eine lebensweltliche Fundierung – und verleiht ihm Authentizität" (NZZ)