Anhand historischer Daten präsentiert die Verfasserin die Konfliktursachen sowie die sowjetische Nationalitätenpolitik. Vor diesem Hintergrund werden die Konfliktakteure, ihre Interessen und die Konfliktlösungsperspektiven analysiert. Die EU als größter ausländischer Geldgeber in Abchasien könnte, so die These, diesen Prozess unterstützen, wenn sie die Entwaffnung paramilitärischer Gruppen und die Wiedereingliederung der Kämpfer in die Gesellschaft stärker in den Mittelpunkt stellte als bei ihren bisherigen, eher unpolitischen Hilfsprogrammen. Wichtiger noch als die Politik der internationalen Akteure ist allerdings das Verhalten der Konfliktparteien selbst. Georgien muss sich endlich als echte Alternative zur Schutzmacht Russland präsentieren. Es muss erklären, was es mit seinem Angebot "größtmöglicher Autonomie" an die Abchasen genau meint und ein tragfähiges Modell für die friedliche Koexistenz bei der Völker entwickeln. Die Abchasen ihrerseits müssen begreifen, dass Russland kein echter Partner ist und sie nur aus taktischen Gründen unterstützt. Nicht in Moskau, Washington oder Brüssel liegt der Schlüssel zur Lösung des Konflikts, sondern in Tbilisi und Suchumi. (ICF2)