Friedenspolitische Veränderungen im Ost-West-Verhältnis als Anspruch an Politik und Politische Bildung
In: Bewältigungen: Politik und Politische Bildung im vereinigten Deutschland, S. 599-607
Der Zusammenbruch der real-sozialistischen Systeme in Ost- und Südosteuropa und, damit verbunden, der Wegfall des die internationale Politik lange Zeit dominierenden und stabilisierenden Ost-West Widerspruches, stellen nicht nur eine neue Herausforderung für die Politiker dar. Sie erfordern von allen, die sich wissenschaftlich oder pädagogisch praktisch mit Problemen der Sicherheit und der Erhaltung des Friedens befassen, neue Überlegungen, ein neues Herangehen. Der vorliegende Beitrag arbeitet heraus, wie sich durch die veränderte weltpolitische Lage der politischen Bildung verstärkt die Aufgabe zuwächst, dem zunehmenden Nationalismus durch die Ausbildung eines "weltbürgerlichen" Denkens und Verantwortungsbewußtseins entgegenzuwirken. Dazu gehören im wesentlichen folgende Punkte: (1) Entwicklung des Verständnisses für die Probleme, die aus Asylbewerbung oder Asylantenstatus resultieren und bei vielen ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern vorhanden sind, (2) Vermittlung von Kenntnissen über die Gründe, die sie zum Verlassen ihrer Heimatländer veranlaßt haben, (3) Erörterung von Möglichkeiten, wie dazu beigetragen werden kann, daß diese Situationen überwunden, d.h. lebenswürdige Zustände in den jeweiligen Heimatregionen geschaffen werden können. (ICE)