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1. Finding roles: the participants (Heroic narrating, or: Maria Wysłouchowa and love ; Dramatic directing, or Natalja Kobryns'ka and books ; Theatrical enacting, or: Rosa Pomeranz and charisma) -- 2. Propagating: the plays (Writing collectives into existence ; composing experience ; enacting history) -- 3. Organizing: the stages (Ritualizing education ; Rehearsing nation ; Designing society) -- 4. Mobilizing: the enactments (Recitations about role models ; Monologues about competition ; Dialogues about practice)

Am Beispiel dreier Frauen – einer Aktivistin der polnischen Bauernbewegung, einer ruthenischen Feministin und einer Zionistin – analysiert die Studie politische Bewegungen in Galizien um 1900 als Performance, als Zusammenspiel von Mitwirkenden, Stücken, Bühnen und Auftritten. Die Aktivistinnen konstruierten die Geschichte ihrer Benachteiligung, sie organisierten Räume, in denen eine bessere Zukunft vorgeführt wurde, sie inszenierten ihre Deutungen als historisch begründete Unumgänglichkeit des Wandels. So gelang es ihnen, diese »identity politics« bis in die Narrative der heutigen Geschichtswissenschaft hinein zu etablieren.

The article discusses Berlin's Poor Relief Policy from the late 18th century to the mid-19th century, posing the question: how can premises of theoretical and political feminist discussion be put into practice? In analysing the shift in poor relief, I have taken up three essential aspects: (1) power relations must be examined in a context that cannot be reduced simply to the opposition between ruler and subject or men and women; (2) when does gender become a principle of social order?; and (3) gender as a construct and women's way of action need to be linked. I show how a method that combines the different statements made by the texts as conflicts and discourse is useful, in that it facilitates working out the diversity of poor relief politics and historicizing the term 'poor women'. At the same time it can show how social change in everyday life was structured and established.

"Für die Verwaltungen im Ancien Regime bedeuteten Anzeigen Nachrichten über die Zustände im Land. Nachrichten gingen aber auch auf Gerüchte zurück oder wurden ihrerseits als Gerüchte verbreitet. In einer ländlichen Gesellschaft mit nur wenigen Kleinstädten basierte die Verwaltungstätigkeit geradezu auf einer mündlichen Vermittlung von Wissen, dem sogenannten 'Hörensagen'. Gerüchte konnten Gegenöffentlichkeit herstellen, Proteste vermitteln und nicht zuletzt als Klage oder Anzeige fungieren. War die 'öffentliche Sicherheit' gefährdet, kamen Informationen besonders gelegen. Anhand dreier Fallbeispiele aus Altbaden wird deutlich gemacht, daß Anzeigen, die auf 'Hörensagen' beruhten, keineswegs ungewöhnlich waren. Indem sie mündliche und schriftliche Kommunikationsformen miteinander verknüpften, erfüllten sie sogar eine wichtige Funktion. Die Herkunft der 'Gerüchte' zu prüfen, war dabei für die obrigkeitliche Verwaltung kein vordringliches Ziel." (Autorenreferat)