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Die Peripherie als Avantgarde: Arbeit, »Drittweltisierung« und transnationale Solidarität bei Maria Mies
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 54, Issue 214, p. 121-139
ISSN: 2700-0311
Der Beitrag unterstreicht die transnationale Perspektive im politökonomischen Denken von Maria Mies, Veronika Bennholdt-Thomsen und Claudia von Werlhof. Die sogenannten Bielefelderinnen konzipieren das Ökonomische zuvorderst als Praxis der Arbeit, des Tätigseins. Von hier aus argumentieren sie gegen herrschende Nord-Süd-Spaltungen und für die Dezentrierung des Nordens. In ihrer auf Subsistenz ausgerichteten Alternative allerdings produzieren sie selbst sozialräumliche Essenzialismen. Es geht ihnen um Ausstieg aus der Lohnarbeit, nicht um deren Überwindung. Wie auch weite Teile der Ökologiebewegung unterschreiten die Bielefelderinnen so die Auseinandersetzung um das gesellschaftliche Ganze der Arbeit.
Huber, Matthew T. (2022): Climate Change as Class War. Building Socialism on a Warming Planet: London/New York: Verso. 320 Seiten. $ 24.95
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Volume 64, Issue 3, p. 641-644
ISSN: 1862-2860
Glokal ungleiche Entwicklung. Jordanische Sonderwirtschaftszonen der globalen Bekleidungsindustrie im Lichte des Jordan Compact
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Volume 42, Issue 2, p. 370-396
ISSN: 2366-4185
Sonderwirtschaftszonen gelten als ein etabliertes Instrument zur Förderung der sozialen und wirtschaftlichen "Entwicklung" und neuerdings auch zur sog. Aktivierung und Integration von Geflüchteten. In diesem Beitrag setzen wir uns kritisch mit einem vermeintlichen Paradebeispiel des Nexus "Entwicklung" und "Geflüchtetenintegration" auseinander: dem Jordan Compact, ein 2016 verabschiedetes bilaterales Abkommen zwischen Jordanien und der Europäischen Union. Wir knüpfen in der Darstellung einerseits an Weltsystemansätze an, unterstreichen andererseits aber die Notwendigkeit einer raumtheoretischen Aktualisierung. Denn ungleiche Entwicklung, so diskutieren wir mit Blick auf die globalen Produktionsnetzwerke der Bekleidungsindustrie und die Arbeits- und Lebensbedingungen in den jordanischen Sonderwirtschaftszonen, muss systematisch als glokal verfasste in den Blick genommen werden. Multiskalare sozialräumliche Fragmentierung der Arbeits- und Reproduktionsbedingungen ist hiernach konstitutiv für die gegenwärtige neoliberale Globalisierung.
Gesellschaftliche Arbeit und soziale Demokratie: Der alltagspolitische Diskurs zu »Systemrelevanz« als Auseinandersetzung um eine sozialökologische Politik der Arbeit
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 52, Issue 206, p. 97-115
ISSN: 2700-0311
Ich diskutiere alltagspolitische Interventionen von Arbeiter*innen zu ihrer »Systemrelevanz« in demokratietheoretischer Perspektive. Die These lautet, dass ein fundamentaler Zusammenhang von sozialer Demokratie und gesellschaftlichem Charakter von (Lohn-)Arbeit wirksam ist, der dringend mehr Beachtung benötigt. Nach einer empirischen Illustration argumentiere ich entlang von drei theoretischen Schneisen: mit Blick auf einen gesellschaftlichen Begriff von Lohnarbeit und Arbeiter*innen, zum Verhältnis von Arbeit und Demokratie und zur Aktualisierung und Erweiterung des gesellschaftlichen Arbeitsbegriffs als sozialökologisch fürsorgliche Praxis. Abschließend wird die diskurspolitische Verwandlung von Arbeiter*innen in »Helden« als Angriff auf soziale Demokratie skizziert.
Arbeit / "Helden" oder Arbeiter*innen?
Der Beitrag diskutiert alltagspolitische Intervention von Arbeiter*innen zu ihrer "Systemrelevanz" demokratietheoretisch. Die These lautet, dass objektiv und subjektiv ein fundamentaler, in der Wissenschaft viel zu wenig beachteter Zusammenhang von sozialer Demokratie und gesellschaftlichem Charakter von (Lohn-)Arbeit besteht. Der Beitrag beginnt mit einer illustrativen Darstellung alltagspolitischer Interventionen zu Systemrelevanz, diskutiert anschließend den Zusammenhang von Arbeitsbegriff und Demokratie und aktualisiert diesen Zugang mit Bezug auf die ökofeministische Debatte und einen Begriff von Arbeit als fürsorglicher Praxis. Abschließend wird die diskurspolitische Umwandlung von Arbeiter*innen in "Helden" als Angriff auf soziale Demokratie skizziert. ; The article discusses the everyday political intervention of workers in terms of their "systemic relevance" in terms of democracy theory. The thesis is that objectively and subjectively there is a fundamental connection between social democracy and the societal character of (wage) work, which has received too little attention in scholarship. The paper begins with an account of everyday political interventions regarding systemic relevance, subsequently discusses the connection between the concepts of work and democracy, and updates this approach with reference to the ecofeminist debate and a concept of work as caring practice. Finally, the political transformation of workers into "heroes" in discourse is outlined as an attack on social democracy.
BASE
Ökonomischer "Sachzwang" und neoliberale Externalisierung. Naturverhältnisse als gesellschaftliche Angelegenheit am Beispiel der Corona-Krise
In: GW-Unterricht: eine Zeitschrift des Vereins "Forum Wirtschaftserziehung" für Geographie und Wirtschaftskunde, Volume 1, p. 62-77
ISSN: 2414-4169
Competitive Europeanisation, Transnational Production and a Multiscalar Perspective on Social Policy in Europe
In: Zeitschrift für Sozialreform: ZSR = Journal of social policy research, Volume 67, Issue 4, p. 385-408
ISSN: 2366-0295
AbstractThe article discusses social policy with regard to the multiscalar competitive architecture of Europeanisation. The basic thesis is that the foundational logic of contemporary Europeanisation must be understood as a logic of economic integration via multiscalar socio-political fragmentation. For such an analysis, a critical political economy of Europeanisation is necessary, more precisely a labour-oriented European political economy of scale. I argue that existing regime-competition debates need to be broadened in two ways: First, social and economic geography, especially the concepts of scale, rescaling and glocalisation should be included. Such an expansion enables grasping that socio-political fragmentation not only encompasses national welfare systems, but cuts through them as well. Second, labour and production processes have to be brought back into the frame of competitive Europeanisation, to bring the extent of the Europeanisation social crisis into view.
Alltagssubjekt, Nord-Süd und Glokalisierung: Kritisches zur imperialen Lebensweise – Teil 2
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 51, Issue 203, p. 367-388
ISSN: 2700-0311
Der Beitrag diskutiert im ersten Teil kapitalismus- und subjekttheoretische Begrenzungen des Konzepts der »imperialen Lebensweise«, unter anderem in Auseinandersetzung mit der Regulationstheorie und unter Rückgriff auf den allgemeinen marxschen Begriff von Arbeit als kreativer sozialer Praxis. Im zweiten Teil folgt eine raumbegriffliche Kritik an der konzeptionellen Gegenüberstellung von Nord und Süd, und es wird eine raumtheoretische Aktualisierung entlang von drei Kategorien unternommen: »strukturelle Heterogenität«, »Glokalisierung« und »fragmentierende Entwicklung«.
Arbeit, Klasse und eigensinniges Alltagshandeln: Kritisches zur imperialen Lebensweise – Teil 1
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Volume 50, Issue 198, p. 171-188
ISSN: 2700-0311
Der Beitrag kritisiert, dass die Autoren des Konzepts imperiale Lebensweise die politökonomische Form von "Klasse" weitgehend ausblenden. Auf der Grundlage eines auf Tausch und Status reduzierten Klassenbegriffs überstrapazieren sie die Perspektive von Konsum und Distinktion als Dreh- und Angelpunkt kapitalistischer Entwicklung und Naturzerstörung. Damit werden, insbesondere für den Globalen Norden, zwei zusammenhängende Dimensionen kapitalistischer Produktionsweise vernachlässigt beziehungsweise bagatellisiert: die strukturelle Gewalt der Wertform und die zugleich immer auch eigensinnige stofflich-leiblich-soziale Praxis von (lohn-)arbeitenden Menschen, in dieser und gegen diese. Eine kapitalismus-kritische Perspektive muss, so schließt der Beitrag, die Zerstörung von Natur und (arbeitendem) Menschen als Herrschaftszusammenhang denken.
Precarization of work and employment in the light of competitive Europeanization and the fragmented and flexible regime of European production
In: Capital & class, Volume 45, Issue 1, p. 71-91
ISSN: 2041-0980
In current debates on precarization in Europe, a transnational and more class-based perspective is demanded. While fully supporting this request, this article nevertheless notices that, often, when it comes to the economic logic of current Europeanization, scholars have only taken a one-sided look at financial capital and financialization. What is needed is a deeper conceptual understanding of European labour and production processes and how their transnational organization is interwoven with both the European integration project and rising precarization. In an inter-disciplinary approach, combining critical political economy, economic and social geography, and the sociology of work and industry, this article seeks to tackle the problem and develops three main arguments. The first is that, long before the 2008ff. crisis, a mode of Europeanization as multi-scalar competitive integration developed, one that, basically, takes socio-spatial unevenness as a competitive advantage. The second argument is that the backbone of this competitive Europeanization mode is a transnationalized European regime of fragmented and flexible production. This regime particularizes labour and labour processes on all social scales, within and beyond nation-states, by putting them in a competitive relation to each other. The third argument is that due to permanent transnational restructuring and technological (digital) modernization, no stable socio-spatial division of labour within and among the European countries arises. Instead, permanently changing forms of labour's social polarization occur, a finding that questions classic ideas of social development through economic and technological modernization. Precarization, defined as the detachment of dependent labour working conditions from the means of integrative social participation, hereby describes a specific concentration of a nevertheless wider structural uncertainty that is inherent to both the mode of European integration and the regime of European production.
Sonderwirtschaftszonen in der globalen und europäischen politischen Ökonomie – Katalysatoren fragmentierender Entwicklung
In: GW-Unterricht: eine Zeitschrift des Vereins "Forum Wirtschaftserziehung" für Geographie und Wirtschaftskunde, Volume 1, p. 5-21
ISSN: 2414-4169
Arbeits- und Industriesoziologische Studien / Verwerfungen in der "moralischen Ökonomie des Wohlfahrtsstaates" : Ausgrenzungen prekär Beschäftigter und die Problematik sozialer und politischer Bürgerschaft
Der vorliegende Text befasst sich mit sozialer Ausgrenzung von prekär Beschäftigten durch Kernbelegschaften. Prekarisierung, so die These, muss auch als eine soziale Praxis, als doing precarity, seitens der Stammbeschäftigten verstanden werden. Im Anschluss an eine Analyse gängiger Ansätze zur Erklärung dieses Phänomens wird anhand umfassenden empirischen Materials eine eigene Interpretation vorgestellt. Hiernach suchen die Stammbeschäftigten durch Abwehr von Prekären eine gesellschaftliche Konfiguration zu behaupten, die als "moralische Ökonomie des Wohlfahrtsstaa-tes" bezeichnet werden kann, und deren Herzstück die strukturelle Verbindung von Lohnarbeit und sozialer sowie politischer Bürgerschaft darstellt. ; (VLID)2271271
BASE
Verwerfungen in der "moralischen Ökonomie des Wohlfahrtsstaates": Ausgrenzungen prekär Beschäftigter und die Problematik sozialer und politischer Bürgerschaft ; Moral economy of the welfare state in crisis: practices of exclusion of precarious workforces and the question of social and political citi...
Der vorliegende Text befasst sich mit sozialer Ausgrenzung von prekär Beschäftigten durch Kernbelegschaften. Prekarisierung, so die These, muss auch als eine soziale Praxis, als doing precarity, seitens der Stammbeschäftigten verstanden werden. Im Anschluss an eine Analyse gängiger Ansätze zur Erklärung dieses Phänomens wird anhand umfassenden empirischen Materials eine eigene Interpretation vorgestellt. Hiernach suchen die Stammbeschäftigten durch die Abwehr von Prekären eine gesellschaftliche Konfiguration zu behaupten, die als "moralische Ökonomie des Wohlfahrtsstaates" bezeichnet werden kann, und deren Herzstück die strukturelle Verbindung von Lohnarbeit und sozialer sowie politischer Bürgerschaft darstellt. ; The text is engaged in research about social exclusion of precarious workforces by the "cores". The first thesis is that the general process of precarization includes doing precarity at the shop floor, i. e. social practices which constitute precarious colleagues as not really belonging to the workplace. After a discussion of typical explications of this phenomenon, the author, taking own empirical data, develops a different approach. In this perspective, practices of social exclusion by core workforces can be interpreted as an effort to hold the moral economy of the welfare state. The structural connectivity of labor and social and political citizenship is at the heart of this social configuration and its defense.
BASE
Verwerfungen in der "moralischen Ökonomie des Wohlfahrtsstaates": Ausgrenzungen prekär Beschäftigter und die Problematik sozialer und politischer Bürgerschaft
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Volume 10, Issue 1, p. 23-38
ISSN: 1866-9549
Der vorliegende Text befasst sich mit sozialer Ausgrenzung von prekär Beschäftigten durch Kernbelegschaften. Prekarisierung, so die These, muss auch als eine soziale Praxis, als doing precarity, seitens der Stammbeschäftigten verstanden werden. Im Anschluss an eine Analyse gängiger Ansätze zur Erklärung dieses Phänomens wird anhand umfassenden empirischen Materials eine eigene Interpretation vorgestellt. Hiernach suchen die Stammbeschäftigten durch die Abwehr von Prekären eine gesellschaftliche Konfiguration zu behaupten, die als "moralische Ökonomie des Wohlfahrtsstaates" bezeichnet werden kann, und deren Herzstück die strukturelle Verbindung von Lohnarbeit und sozialer sowie politischer Bürgerschaft darstellt.