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Gegenstand der Untersuchung sind das "Heranwachsen eines neuen internationalen Dienstleistungsmarktes, der durch die gegenwärtig vorhandenen Informations- und Kommunikationstechnologien und die Veränderung traditioneller, binnenorientierter Dienstleistungssektoren ungeahnte Qualitäten aufweist, die Frage nach der Reichweite und damit auch nach den Defiziten von Marktregulierung und die 'Antworten' der Politik". Der Verfasser untersucht technologische Innovationen und wirtschaftliche Anpassungsstrategien als Elemente der Herausbildung einer globalen Dienstleistungsökonomie und analysiert die Politikverflechtung im Schatten des internationalen Dienstleistungsmarkts. Vor diesem Hintergrund werden Ansätze der Regimebildung in der Verknüpfung von Regulierungsbereichen und der Formierung der Akteure behandelt. Ein niedriger organisatorischer Ausgestaltungsgrad, geringe Regelungsintensität und der Mangel an Kontrollmechanismen lassen erkennen, daß sich die Entwicklung eines Regimes des internationalen Dienstleistungshandelns noch im Anfangsstadium befindet. (ICE)

Einschneidende Umorientierungen prägten zu Beginn der 80er Jahre die Auseinandersetzung mit Problemen von Entwicklung und Unterentwicklung in Wissenschaft und Politik. Unter dem Eindruck wachsender Krisentendenzen in den globalen Wirtschaftsbeziehungen betonten viele OECD-Länder nunmehr wieder stärker ihre "legitimen Eigeninteressen", während von der Euphorie beispielsweise der wachstumsorientierten Entwicklungskonzepte der frühen 60er Jahre nichts mehr zu spüren war. Von diesen Tendenzen blieb auch die sozialwissenschaftliche Entwicklungsländerforschung nicht unberührt, wo es sowohl zu einer "Flucht in die Empirie" als auch zu einem hektischen Paradigmawechsel kam. Vor dem Hintergrund der Orientierungskrise in der sozialwissenschaftlichen Dritte-Welt- Forschung ist es bemerkenswert, daß in relativ kurzer Zeit eine beträchtliche Anzahl einschlägiger Lehr-, Studien- und Arbeitsbücher für Universität und Erwachsenenbildung erschienen ist. Hier lassen sich vier unterschiedliche Ausgangsperspektiven erkennen: Fragen der Theoriebildung, die Wahl eines einzelnen analytischen Schwerpunkts, der Versuch einer Gesamtschau und die Diskussion aktueller Probleme. Dagegen werden soziokulturelle Bedingungen interner Entwicklungsprozesse nur wenig berücksichtigt, und ausgesprochen zu kurz kommt die Frage nach der Bedeutung des enormen technologischen Innovationsschubs in den westlichen Industrieländern für die Probleme von Entwicklung und Unterentwicklung. (RF)

"Am Beispiel der jüngsten Privatisierungskampagne sollen über aktuelle Bezüge hinaus einige der ökonomischen, sozialen und politischen Hintergründe der neueren Entstaatlichungsstrategien beleuchtet werden. Das Entstaatlichungsplädoyer, das sich insbesondere auf die öffentlichen bzw. gemischt-wirtschaftlichen Unternehmen richtet, ist, so die These des Beitrags, eher durch wenig weitsichtige fiskalische, vor allem aber durch verteilungspolitische Interessen geprägt. Ein rationales Kalkül, das diese Intentionen als Beitrag zur Entwicklung eines neuen gesellschaftspolitischen Regulierungsmodells ausweisen könnte, ist nicht erkennbar." (Autorenreferat)

"Als nach der Aufdeckung der skandalösen Vorgänge um das gewerkschaftseigene Unternehmen Neue Heimat das Wort von der 'gemeinen Wirtschaft' die Runde machte, geriet - zum Teil aus Betroffenheit, zum Teil aus Häme - nicht nur der gesamte gewerkschaftliche Unternehmensbereich in Mißkredit. Theorie und Praxis von Gemeinwirtschaft als reformpolitische Wirkungsfelder schienen überhaupt, soweit man sich ihrer noch erinnerte, einmal mehr in Frage gestellt. Gerade unter betont kritischem Blickwinkel ist es möglich, zu einer durchaus positiven Bewertung gemeinwirtschaftlicher Konzeptionen zu gelangen. Die Fülle sozial- und wirtschaftspolitischer Leistungen, die, angefangen bei der Genossenschaftsbewegung im 19. Jahrhundert über die gewerkschaftlichen Betriebe zur Zeit der Weimarer Republik bis weit in die deutsche Nachkriegsgeschichte hinein, von gemeinwirtschaftlichen Unternehmen erbracht wurden, sind dabei mehr als Objekte nostalgischer, aber wertloser Erinnerung. Sie deuten auf die Möglichkeiten, die vor allem heute dem gewerkschaftlichen bzw. freigemeinwirtschaftlichen Unternehmenssektor ohne Existenzrisiken offenstehen. Eine beispielhafte Praktizierung der vom DGB geforderten Maßnahmen zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit, zur Ausweitung der Mitbestimmungsrechte und zur Humanisierung der Arbeit in den Gewerkschaftsunternehmen würde den 'Gewerkschaften in der Krise' wesentlich mehr nützen als alle Festtagsproklamationen. Ohnehin unter dem Zwang, die vorhandene, ausschließlich von den Unternehmensvorständen bestimmte Konzeption zu überdenken, sollte sich bei verbreiteter gewerkschaftsinterner Mitwirkung eine Form der gewerkschaftlichen Gemeinwirtschaft entwickeln lassen, die historische Tradition und aktuelle Programmatik wieder aufnimmt und sich vor Initiativen außerhalb ihres organisatorischen Rahmens, der 'Alternativ'- bzw. Selbsthilfebewegung, nicht verschließt." (Autorenreferat)