Frühinterventionen in der medizinischen Versorgung
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 46, Heft 5, S. 330-331
ISSN: 1664-2856
30 Ergebnisse
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In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 46, Heft 5, S. 330-331
ISSN: 1664-2856
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 48, Heft 1, S. 66-67
ISSN: 1664-2856
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 51, Heft 5, S. 272-278
ISSN: 1664-2856
<B>Fragestellung:</B> Kann die Betreuung von alkoholabhängigen Patienten durch spezialisierte niedergelassene Ärzte die Alkoholsymptomatik verbessern? </P><P> <B>Methode:</B> Im Rahmen des Modellprojektes »Schwerpunktpraxen Sucht« in Mecklenburg-Vorpommern wurden in den 9 beteiligten Praxen 597 Patienten schriftlich zu ihrer Alkoholsymptomatik befragt, 36 %wurden nach 12 Monaten erneut befragt.</P><P> <B>Ergebnisse:</B> Zur Nachbefragung waren die Patienten weniger schwer alkoholabhängig (SESA; M = 46,7, SD = 27,6 vs. M = 50,8, SD = 26,3; p = 0,02) und hatten im Mittel weniger körperliche und psychische Symptome (p < 0,01); 82 % hatten Kontakt zu mindestens einer Suchthilfeeinrichtung. </P><P> <B>Schlussfolgerungen:</B> Die Betreuung Alkoholabhängiger in »Schwerpunktpraxen Sucht« stabilisiert den Allgemeinzustand und fördert die Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen. Niedergelassene Ärzte stellen in ländlichen Regionen eine signifikante Ergänzung der Suchtkrankenhilfe dar.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 55, Heft 5, S. 281-291
ISSN: 1664-2856
Fragestellung: In Deutschland gibt es kaum aussagefähige Daten zum Alkoholkonsum bei älteren Menschen in Privathaushalten. Im Rahmen dieser Arbeit soll der Alkoholkonsum älterer, in Privathaushalten lebender Menschen untersucht werden. </p><p> Methodik: Am Robert Koch-Institut wurde der telefonische Gesundheitssurvey 2007 ohne Altersbeschränkung durchgeführt. Der Alkoholkonsum wurde mit dem AUDIT-C bei 2.503 Frauen und Männern im Alter ab 18 Jahren erhoben. In der Stichprobe waren 547 (22 %) der Personen 60 Jahre oder älter. </p><p> Ergebnisse: Die Auswertung ergab bei Frauen ab 70 Jahren eine Abnahme des durchschnittlichen Alkoholkonsums. Bei den Männern wurde lediglich eine Tendenz jedoch keine signifikante Abnahme im Alter gefunden. Bei Frauen wurde eine Zunahme des Alkoholkonsums mit steigender Sozialschicht gefunden. Tendenziell ist in den meisten Altersgruppen der Alkoholkonsum in der unteren Sozialschicht geringer. Im Alter ab 70 Jahren ist dieser Unterschied am stärksten ausgeprägt. Eine Unterteilung in Risikotrinker, moderate Trinker und Nietrinker zeigt eine Verdoppelung des Nietrinkens bei Frauen im Alter ab 70 Jahren, bei gleichzeitiger Abnahme des moderaten und riskanten Konsums. Bei den Männern hatte im Alter ab 70 das Nietrinken ebenfalls zugenommen, wobei diese Zunahme geringer ausfiel und somit die Häufigkeiten von moderatem und riskantem Konsum in dieser Altersgruppe nicht signifikant rückläufig waren. Riskanter Alkoholkonsum war bei den Frauen der unteren Sozialschicht seltener, bei den Männern zeigt sich dieser Unterschied zwischen den Sozialschichten nicht. </p><p> Schlussfolgerungen: Es wird resümiert, dass bei der Analyse des Alkoholkonsums älterer Menschen, Geschlecht, Alter, Sozialschicht und regionale Besonderheiten berücksichtigt werden sollten.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 55, Heft 5, S. 303-311
ISSN: 1664-2856
Fragestellung: Ältere Menschen mit problematischem Alkoholkonsum werden im Hinblick auf Frühinterventionen oder suchtspezifische Behandlung unzureichend erreicht und versorgt. Der Artikel gibt einen Überblick zu Diagnostik, Kurzinterventionen und Behandlungsmöglichkeiten. </p><p> Methodik: Recherche bei der Online-Datenbank PubMed. </p><p> Ergebnisse: Sowohl beim Screening als auch bei der vertiefenden Diagnostik gilt, dass Vorgehensweisen aus jüngeren Altersgruppen nicht ohne weiteres übernommen werden können. Kurzinterventionen im Bereich der primärmedizinischen Versorgung haben in ersten Studien Wirksamkeit zeigen können. Studien zu suchtspezifischer Behandlung belegen, dass ältere Patienten kurzfristig zumindest gleich gute Erfolge zeigen und langfristig oft bessere Abstinenzraten erzielen. Es gibt Hinweise, dass eine alterspezifische Anpassung von Interventionen Halteraten und Erfolg verbessern kann. </p><p> Schlussfolgerungen: Es stehen wirksame Behandlungsmöglichkeiten für problematischen Alkoholkonsum bei Menschen im höheren Lebensalter zur Verfügung. Eine bessere Versorgung mit Kurzinterventionen und weiterführenden therapeutischen Maßnahmen ist vordringlich.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 47, Heft 6, S. 414-420
ISSN: 1664-2856
Ziel der Arbeit ist die Darstellung von Entwicklung und Testgüte der »Skala zur Erfassung der Schwere der Alkoholabhängigkeit (SESA)« auf der Basis des Abhängigkeitssyndroms, das auch die Grundlage der Abhängigkeitsdiagnostik in den internationalen Krankheitsklassifikationssystemen ICD und DSM bildet. </P><P> Methodik: Die Testgüte wurde aufgrund von Analysen zur internen Konsistenz und dem Vergleich mit international verbreiteten diagnostischen Instrumenten in drei Stichproben bestimmt: 322 Alkoholabhängige in einer psychiatrischen Klinik, 226 Alkoholabhängige in einem Allgemeinkrankenhaus und 55 Alkoholabhängige aus einer repräsentativen Bevölkerungsuntersuchung. Die Ergebnisse weisen die SESA als intern konsistent und valide aus. Sie umfasst die Subskalen: Einengung des Trinkverhaltens, körperliche Entzugssymptome, Alkoholkonsum zur Vermeidung von Entzugssymptomen, psychische Entzugssymptome (Verlangen), Toleranzsteigerung, extreme Toleranzsteigerung sowie Toleranzumkehr. </P><P> Die Schlussfolgerungen zeigen, dass die SESA gegenüber den vergleichbaren internationalen Instrumenten ein optimiertes Verfahren zur Erfassung der Schwere der Alkoholabhängigkeit bildet. Die Validität ist durch ein besonders breites Spektrum unterschiedlicher Stichproben belegt.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 46, Heft 6, S. 398-407
ISSN: 1664-2856
Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Bestimmung der Inanspruchnahme von Hilfen zur Erlangung von Abstinenz bei Rauchern in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung. Weiterhin sollen Raucher mit bzw. ohne Inanspruchnahme von Hilfen hinsichtlich des Rauchverhaltens, ausgewählter soziodemographischer Variablen sowie der Motivation zur Verhaltensänderung charakterisiert werden. Hierzu wurden 4075 Personen einer zu 70,2% ausgeschöpften Einwohnermeldeamtsstichprobe einer norddeutschen Region in einem persönlichen Interview befragt. Von allen befragten Rauchern, die jemals einen Abstinenz- oder Reduktionsversuch unternommen hatten, nutzten 14,3% irgendeine Form von Hilfen. Unter den verschiedenen Hilfen wurden nikotinsubstituierende Präparate (7,8%), Akupunktur (6,7%) und Entwöhnungskurse (1,9%) am häufigsten genannt. Derzeitige Raucher nahmen verglichen mit ehemaligen Rauchern häufiger Hilfen in Anspruch (19,0% bzw.8,5%). Inanspruchnehmer von Hilfen konsumierten im Mittel mehr Zigaretten, rauchten seit längerer Zeit, waren schwerer körperlich nikotinabhängig, erfüllten häufiger die Kriterien einer Nikotinabhängigkeit nach DSM-IV und befanden sich in Stadien einer erhöhten Änderungsmotivation. Weiterhin zeigte sich ein erhöhter Frauenanteil sowie ein höheres durchschnittliches Alter unter den Inanspruchnehmern von Hilfen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf zukünftige sekundärpräventive Maßnahmen diskutiert.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 55, Heft 2, S. 104-110
ISSN: 1664-2856
Einflussfaktoren von Ausstiegsprozessen ohne formelle Hilfen bei Alkoholabhängigkeit in Abhängigkeit vom Remissionsalter Fragestellung: Weisen ohne formelle Hilfe remittierte Alkoholabhängige in Abhängigkeit vom Remissionsalter ein unterschiedliches Bedingungsgefüge von Ausstiegsprozessen auf? </p><p> Methode: 178 durch Presseaufrufe rekrutierte ohne formelle Hilfe remittierte Alkoholabhängige wurden nach ihrem Alter zum Zeitpunkt der Remission unterschieden in Junge Remittierer (YR, n=55) und Späte Remittierer (LR, n=123) hinsichtlich auslösender und aufrechterhaltender Faktoren der Remission miteinander verglichen. </p><p> Ergebnisse: YR wiesen gegenüber LR eine kürzere Abhängigkeitsdauer und eine längere Abstinenzdauer, eine höhere Problemschwere, geringere Ressourcen, sowie ausgeprägtere Coping-Anstrengungen auf. </p><p> Schlussfolgerungen: Ohne formelle Hilfe remittierte Alkoholabhängige unterscheiden sich in Abhängigkeit vom Alter zum Remissionszeitpunkt hinsichtlich auslösender und aufrechterhaltender Bedingungen der Remission.
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 55, Heft 2, S. 75-85
ISSN: 1664-2856
<p> Fragestellung: Überblick zur Remission bei Alkoholabhängigkeit ohne formelle Hilfe. </p><p> Methodik: Recherche bei der Online-Datenbank Pubmed und einschlägigen Monografien. </p><p> Ergebnisse: Zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Remissionen erfolgen bei Alkoholabhängigen ohne die Inanspruchnahme von Hilfen. Unbehandelte Remissionen weisen eine hohe Stabilität auf. Je weniger ausgeprägt die Alkoholproblematik ist, desto wahrscheinlicher ist Remission ohne Hilfe. Verglichen mit aktual Alkoholabhängigen wiesen Personen, die ohne Hilfe remittierten, eine schwerere Abhängigkeit und mehr soziale Ressourcen auf. Abhängigkeitsschwere und soziale Unterstützung stehen in einem Wechselverhältnis. Die jeweilige Ausprägung erlaubt die Unterscheidung von drei Untergruppen. Hauptgründe für die Remission sind gesundheitliche und familiäre Probleme. Der Remission geht nach den Berichten der ehemals Abhängigen ein kognitiver Bewertungsprozess, bei dem negative und positive Aspekte des Konsums abgewogen werden, voraus. Bei der Aufrechterhaltung spielen u. a. soziale Unterstützung und positive Änderungen im Leben eine Rolle. </p><p> Schlussfolgerungen: Trotz der mittlerweile gut belegten Befunde steht die Erforschung der unbehandelten Remission noch in den Anfängen. Weitere und detailliertere Analysen sind notwendig, um aus den Mechanismen der unbehandelten Remission neues Wissen für Hilfen und Behandlungsmethoden abzuleiten.
In: Alcohol and alcoholism: the international journal of the Medical Council on Alcoholism (MCA) and the journal of the European Society for Biomedical Research on Alcoholism (ESBRA), Band 41, Heft 3, S. 311-314
ISSN: 1464-3502
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 50, Heft 3, S. 204-205
ISSN: 1664-2856
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 50, Heft 2, S. 102-112
ISSN: 1664-2856
<B>Ziele:</B> Formulierung evidenzbasierter Leitlinien, die Screening und Kurzintervention im Rahmen der medizinischen Basisversorgung erleichtern sollen. </P><P> <B>Methode:</B> Literaturrecherche in der Datenbank MEDLINE und Auswertung der seit 1995 publizierten Studien. </P><P> </B>Ergebnisse:</B> <OL><LI>Screening: Sensitivität und Spezifität einfacher »Paper and Pencil«-Verfahren sind in der Regel höher als die herkömmlicher biochemischer Marker. <LI>Intervention: Eine minimale Intervention kann zahlreiche Patienten veranlassen, den Konsum von Alkohol zu reduzieren. Kurzinterventionen sind in hohem Maße kosteneffizient.</OL> </P><P> <B>Schlussfolgerungen:</B> Vor dem Hintergrund der vorliegenden Literatur erscheint die Implementierung sekundärpräventiver Maßnahmen gerechtfertigt.
In: European addiction research, Band 10, Heft 1, S. 29-34
ISSN: 1421-9891
<i>Objective:</i> Focussing on ever-smokers and comparing nicotine-dependent with nondependent subjects, we examined the characteristics, associations of nicotine dependence with other mental disorders as well as predictors of nicotine dependence. Never-smokers were not included in the reference group of the nondependent subjects, but were analyzed as a third group. <i>Methods:</i> Data of 1,636 never-smokers and 2,437 ever-smokers (i.e. 1,520 current smokers, 917 former smokers) were taken from the German Transitions in Alcohol Consumption and Smoking Study. Assessments were made using the Composite International Diagnostic Interview. <i>Results:</i> About a third of the ever-smokers met the criteria for nicotine dependence in some point in their lives. Nicotine-dependent smoking was significantly associated with various substance use disorders, affective disorders and anxiety disorders using nondependent smoking as a reference group. Comparing never-smokers and nondependent ever-smokers, significant associations were found for substance use disorders only. Smoking behavior variables, alcohol abuse or dependence and anxiety disorders but not sociodemographic variables and affective disorders were predictors for nicotine dependence. <i>Conclusion:</i> Nicotine-dependent smoking is distinct from smoking alone and nicotine-dependent smokers are a characteristically different subgroup within the smoking population.
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 11, Heft 2, S. 57-66
ISSN: 2190-6289
Zusammenfassung. Es werden deutsche Versionen von englischsprachigen Originalinstrumenten zur Erfassung von Kernkonstrukten des Transtheoretischen Modells (TTM) im Kontext des Tabakrauchens vorgestellt. Im Einzelnen werden der "Processes of Change" - Fragebogen zur Erfassung von Veränderungsprozessen, der "Decisional Balance" - Fragebogen zur Erfassung der wahrgenommenen Vor- und Nachteile des Rauchens und der "Self-Efficacy" - Fragebogen zur Erfassung der wahrgenommenen Versuchung zu rauchen bzw. der wahrgenommenen Sicherheit, auf das Rauchen verzichten zu können, präsentiert. Die Erhebungsinstrumente sind Übersetzungen der Originalinstrumente, die auf ihre Adäquatheit für den deutschen Sprach- und Kulturraum geprüft werden. Daten wurden im Rahmen der Studien "Transitions in Alcohol Consumption and Smoking (TACOS)" erhoben. Es liegt eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von 898 AktualraucherInnen und ehemaligen RaucherInnen zugrunde. Die statistischen Analysen zu den Testgütekriterien der deutschsprachigen Instrumente umfassten konfirmatorische Faktorenanalysen, Skalen- und Itemkennwerte, sowie Berechnungen zur Reliabilität und Konstruktvalidität. Im Ergebnis können sehr gute Entsprechungen zwischen den Originalinstrumenten und den deutschsprachigen Versionen belegt werden. Die TTM-Erhebungsinstrumente weisen stabile faktorielle Strukturen auf, sind hoch reliabel und valide. Damit wird ein Beitrag zur internationalen Vergleichbarkeit von Studien zum TTM geleistet.
In: European addiction research, Band 8, Heft 3, S. 122-127
ISSN: 1421-9891
The aim of this study was to analyse the role of family and partnership in remission from alcohol dependence in treated (n = 50) and untreated (n = 115) individuals. Standardised questionnaires to assess social support, social pressure, coping behaviour, and self-efficacy to stay remitted were used. In both media-solicited samples, social support increased from the pre- to the post-resolution period and was stated as an important resolution maintenance factor. Remitters with formal help experienced more partnership conflicts prior to remission and tended to experience more social pressure from their partner. Social support and social pressure from the family and partner were related to an increase in cognitive coping, as hypothesised, however, only in remitters without formal help, whereas an inverse relationship was found in formal help seekers. Implications for alcohol-related interventions are discussed.