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In seinem Artikel legt der Autor die Perspektive einer "sozial- und kulturwissenschaftlich fundierten Medienwissenschaft" auf Fragen des Interkulturellen dar. Hierbei kontextualisiert er deren Verständnis von interkultureller Kommunikation in der Entwicklung der verschiedenen, in der Medienwissenschaft zusammen findenden Disziplinen, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Zunächst versucht er die Begriffe "interkulturelle Kommunikation" und "interkulturelle Medienkommunikation" zu definieren, um darauf aufbauend darzulegen, wie Fremde in den Medien, hauptsächlich im Fernsehen, präsentiert werden und wie präsent sie sind. Hier zeigt sich, dass die Massenmedien die deutschen Adressaten zur interkulturellen Kommunikation nicht ermutigen. Daraufhin geht er der Frage nach dem Medienangebot für die ausländischen Mitbürger und ihrer Nutzung aus historischer und gegenwärtiger Sicht nach. Im Kern konstatiert er, dass Medien - trotz vielfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen, die auf das Problem hinweisen - bis heute durch problematische Repräsentationen anderer Kulturen geprägt sind, insbesondere in Bezug auf den Islam. Um Kulturkonflikten vorzubeugen, ist ein stärkeres wissenschaftliches und praktisches Gewicht auf "Konflikt- und Entwicklungskommunikation" notwendig. (RG)

Die Darstellung des Diskussionsstandes zu Migration und Medien in der Schweiz wird durch einen historischen Rückblick der europäischen Wanderungsbewegungen und statistische Angaben zum Bevölkerungsanteil von Asylbewerbern nach Sprachen und Herkunft eingeleitet. Daraus läßt sich folgern, daß in der Schweiz eine Migrations- und Integrationspolitik notwendig ist, die sich auf folgende Bereiche beziehen sollte: (1) Sprachschulung, wobei die Problematik der Landesdialekte diskutiert werden muß und (2) interkulturelle Bildung in Schulen und Bildungsinstitutionen. An zahlreichen Beispielen wird der öffentliche Diskurs zu diesem Themenkomplex in den Medien vorgestellt. (DY)

In begriffssystematischer Absicht analysiert der Autor zunächst das Verhältnis der Konzepte "Medium" und "Kommunikation", "Kanal" und "Code", "Zeichen" und "Kultur"; dies mit dem Ziel einer semiotischen Differenzierung und ökologischen Dynamisierung des Medienbegriffs. Aus methodologischem Interesse werden sodann Probleme der Beobachtung und Analyse, der Aufzeichnung und Rezeption multimedialer Semioseprozesse aufgezeigt. Hierbei werden die systematisch möglichen Code-Verhältnisse und das Problem intermedialer Relationen diskutiert. Anschließend wird der Frage nach dem semiotischen Status unimedialer Handlungsketten im Verhältnis zu multimedialen nachgegangen. In angewandter Perspektive werden einige der weit gefächerten klassischen Anwendungsfelder multimedialer Kommunikation exemplarisch benannt und mit Hinweisen auf Einzelstudien erschlossen. In einem Ausblick werden schließlich am Beispiel der modernen Entwicklung im sog. "multimedia"-Bereich einige der technischen, sozialen, ökologischen und semiotischen Konsequenzen für den gegenwärtigen Prozeß des medienkulturellen Wandels angedeutet. (ICD)

Der Autor geht in seinem Beitrag den Fragen nach, wie die Medien in Deutschland über Ausländer berichten, in welcher Weise sie darin sprachlich thematisch werden und semiotisch repräsentiert sind, wie sie als Adressaten der Medien figurieren, welchen Gebrauch Ausländer ihrerseits von den Medien machen und wie die Medien ihre soziale Integration zu befördern vermögen oder gerade hemmen durch die ghettoisierende Exklusivität spezifischer Medien-Subkulturen. Im Sinne angewandter Diskursforschung, in der wissenschaftliche Erkenntnis in der Praxis sozialen Verkehrs vorgefundene Probleme lösen helfen soll, plädiert der Autor für entschlossene Konsequenzen für die medienkulturelle Aufgabe, Fremdes zu vermitteln. Angesichts der Befunde ist es nicht überraschend, daß die Migranten sich zunehmend ein eigenes Medienangebot aufbauen. "Die desintegrierende Wirkung dieser Entwicklung läuft den interkulturellen Bestrebungen unseres Kultur- und Medienmanagements in einer nicht mehr zu verharmlosenden Weise zuwider. Wenn der Dialog zwischen den Subkulturen einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft nicht abbrechen soll, dürfen wir die Alarmzeichen nicht ignorieren." (ICD)

Nach einem kurzen Rückblick auf die Rechtslage und historische Migrationssituation in der Schweiz wird anhand der aktuellen Statistiken zu Ausländeranteil und Asylbewerbern in der Schweiz für eine fundierte Integrationspolitik gegenüber den Minoritäten plädiert. An zwei Beispielen kommunaler Integrationsprojekte wird die zentrale Bedeutung des Spracherwerbs herausgestellt. Exemplarisch wird die Institution Schule daraufhin untersucht, ob und inwieweit sie von den Konsequenzen der bildungspolitischen Reflexion des Migrationsdiskurses betroffen ist. (DY)