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Sekundäranalyse qualitativer Daten aus lebensgeschichtlichen Interviews: Reflexionen zu einigen zentralen Herausforderungen
In: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 21, Heft 2, S. 256-267
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Beobachtung, dass zahlreiche Forschungsprojekte, die lebensgeschichtliche Interviews als zentrale Informationsquelle heranziehen, mit zumindest zweifachem Anspruch ausgestattet sind: zum einen Wissen über historische Tatsachen zu generieren und zum anderen biographische Gegebenheiten der Interviewten zu erfahren; also einer historischen wie auch einer (auto-)biographischen Perspektive zu folgen. These der Autorin ist, dass der theoretische und methodologische Rahmen eines Forschungsprojekts, welches Befragungen als zentrales Erhebungsinstrument einsetzt, den Ablauf eines Interviews stark beeinflusst - und damit das Analysematerial ebenfalls entscheidend prägt. Diese These wird am Beispiel zentraler Aspekte der Interviewsituation, die für die Sekundäranalyse wichtig sind, verdeutlicht. Thematisiert werden dann die Herausforderungen bei der Analyse/Interpretation, die sich durch die Zwischenschritte der Transkription und Übersetzung ergeben. Im dritten Teil wird auf den (Forschungs-)Kontext der (Sekundär-)Analyse selbst eingegangen. Damit Oral-History-Interviews auch sekundäranalytisch wissenschaftlichen Kriterien entsprechend ausgewertet werden können, ist eine ausführliche und gewissen Standards folgende Forschungsdokumentation unumgänglich. (ICA2)
Mauthausen im Unterricht: ein Gedenkstättenbesuch und seine vielfältigen Herausforderungen
In: Schriften der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien, Krems 7
Weißsein und Dominanzkultur - Erklärungsversuche für die Beständigkeit von Rassismus
In: "Rasse" - eine soziale und politische Konstruktion: Strukturen und Phänomene des Vorurteils Rassismus, S. 45-55
Dominanz wird im Dominanzkulturansatz als Machtgeflecht gesehen. Dies ermöglicht zum einen, die verschiedenen Rassismusformen, welche die Geschichte Europas prägen und vielfach auf kulturelle Differenz rekurrieren - wobei diese oft auch "rassisiert" (also biologisiert) wird und in jüngster Zeit auch stark an Religion gebunden ist. Mit dem Begriffsinstrumentarium der Critical Whiteness Studies, die im Wesentlichen auf "Rasse" aufbauen und dies in der Binarität von Schwarz und Weiß tun, können die unterschiedlichen Rassismen kaum gefasst werden. Dies gilt auch und besonders für die Berücksichtigung des nationalsozialistischen Rassenwahns und dessen Auswirkungen auf aktuelle Rassismusformen. Dominanz als Machtgeflecht zu sehen ermöglicht auch, Vorherrschaft und Diskriminierung aufgrund anderer Merkmale, wie etwa Geschlecht (Sexismus), sexuelle Orientierung (Homophobie) oder sozialer Status (Klassismus), zu diskutieren und diese Ungleichheitsachsen in die Gesellschaftsanalyse einzubinden. Wesentlich dabei ist, dass so die unterschiedliche gesellschaftliche Positionierung ein- und derselben Person gefasst und deutlich gemacht werden kann und damit die gleichzeitige Verortung von Diskriminierung und Dominanz. (ICB2)
Race/,,Rasse" und Whiteness - Adäquate Begriffe zur Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit?
In: L' homme: European review of feminist history : revue europénne d'histoire féministe : europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Band 16, Heft 2
ISSN: 2194-5071
Stigma asozial: geschlechtsspezifische Zuschreibungen, behördliche Routinen und Orte der Verfolgung im Nationalsozialismus
Das nationalsozialistische Regime wollte mit seiner Politik gegen als »asozial« stigmatisierte Menschen einen »reinen, arischen Volkskörper« schaffen. Dies betraf vor allem Junge und Arme. In die Umsetzung waren zahlreiche Behörden und Institutionen eingebunden – von der Fürsorge und den Arbeitsämtern bis hin zur Kriminalpolizei. Die mikrohistorische Analyse der Verfolgungspraxis in vier Gauen der »Ostmark« zeigt das Zusammenspiel, aber auch die Handlungsspielräume der einzelnen Behörden und AkteurInnen. Ebenso in den Blick genommen werden die Orte der Verfolgung und die geschlechtsspezifischen Aspekte im Umgang mit als »asozial« abgewerteten Frauen. Zahlreiche Lebensgeschichten geben Einblick in die nationalsozialistische Doktrin sowie die regional-lokalen Praktiken. Sie verdeutlichen die Konstruktionen von »Asozialität« und die individuellen Auswirkungen.
Herbert Steiner: auf vielen Wegen, über Grenzen hinweg : eine politische Biografie
In: Enzyklopädie des Wiener Wissens : [...], Porträts Band 3
Kontinuitäten der Stigmatisierung von "Asozialität": Perspektiven gesellschaftskritischer politischer Bildung
In: Citizenship. Studien zur politischen Bildung
Integration als kommunales Politikfeld: Entstehungsbedingungen, Problemlagen und Modelle
In: SWS-Rundschau, Band 47, Heft 2, S. 164-185
'Der Artikel versucht, Integration als kommunales Politikfeld näher zu beleuchten und dessen mögliche zukünftige Bedeutung zu skizzieren. Ausgehend von einem Verständnis von Integration als zweiseitigem Prozess wird vor allem auf Leistungen der Aufnahmegesellschaft fokussiert, die eine notwendige Voraussetzung für die (aktive) Integration der Zugewanderten sind. Daher wird gefragt, wie Kommunen gestalterisch tätig werden, um den Zielen Chancengleichheit, rechtliche Gleichstellung und kulturelle Vielfalt näher zu kommen. Dazu werden Einschätzungen von politisch-administrativen EntscheidungsträgerInnen zum Thema Integration in niederösterreichischen Gemeinden, deren Problemsicht und Unterstützungsbedürfnisse sowie kommunale Konzepte und Maßnahmen herangezogen, die in kommunalen Integrationsleitbildern erarbeitet wurden. Auch die Wahrnehmung von Zugewanderten ist Gegenstand des Beitrags. Basierend auf diesen Daten und den Erfahrungen aus der Leitbildentwicklung werden ausgewählte Aspekte des Entstehungsprozesses und der Entstehungsbedingungen des kommunalen Politikfelds Integration diskutiert.' (Autorenreferat)
Mauthausen und die nationalsozialistische Expansions- und Verfolgungspolitik (Volume 1, Edition 1)
"Europa in Mauthausen" stellt erstmals umfassend die Geschichte der Überlebenden eines nationalsozialistischen Konzentrationslagers dar. Diese beruht auf einer einmaligen Sammlung von über 850 lebensgeschichtlichen Interviews mit Überlebenden aus ganz Europa, Israel, Nord- und Südamerika.Der erste Band präsentiert einen Überblick über das Lager und die Mauthausen-Forschung; er konzentriert sich einleitend auf methodologische Überlegungen und makropolitische Zusammenhänge. Die Beiträge zeigen, dass dem nationalsozialistischen Lagersystem in hohem Maße eine 'Funktion' in den Besatzungs- und Verfolgungspolitiken des NS-Regimes (und der kollaborierenden Länder) zukam.
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Migrant Domestic Workers' Experiences of Sexual Harassment: A Qualitative Study in Four EU Countries
In: Papadakaki , M , Ratsika , N , Pelekidou , L , Halbmayr , B , Kouta , C , Lainpelto , K , Solinc , M , Apostolidou , Z , Christodoulou , J , Kohont , A , Lainpelto , J , Pithara , C , Zobnina , A & Chliaoutakis , J 2021 , ' Migrant Domestic Workers' Experiences of Sexual Harassment: A Qualitative Study in Four EU Countries ' , Sexes , vol. 2 , no. 3 , pp. 272-292 . https://doi.org/10.3390/sexes2030022
Sexual harassment against female migrant domestic workers is a public health problem, which remains hidden and largely underreported. The current paper presents the results of a qualitative research study on sexually victimized migrant domestic workers in four European countries (Austria, Cyprus, Greece, and Sweden). The study aimed at exploring the profile and experiences of victimised individuals. Data were gathered via 66 semi-structured interviews with victimised female migrant domestic workers. Key findings of the current study indicate that the victims: (a) were usually undocumented and had low local language skills; (b) identified domestic work as the only way into the labour market; (c) suffered primarily psychological, economic, and social consequences; (d) had poor social support networks; (e) were poorly connected to governmental support services. This is the first study to explore this hidden problem via direct contact with victims. Addressing barriers of migrants' social integration seems important. Better regulation and monitoring of this low-skilled occupation could minimise risks for vulnerable employees.
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