DMB-Projekt MI FRIENDS - Ergebnisse der Begleitforschung München: Studie im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) ; München, März 2007
In: BLM-Schriftenreihe Bd. 86
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In: BLM-Schriftenreihe Bd. 86
In: TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis / Journal for Technology Assessment in Theory and Practice, Band 26, Heft 1-2, S. 49-54
Das Internet weckte Erwartungen auf offenen und kostenfreien Zugang zu den neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft, wie ihn die Open-Access-Bewegung seit 15 Jahren fordert. Bis heute sind ein Drittel der Aufsätze in Open-Access-Archiven oder OA‑Journalen verfügbar. Die Marktposition der großen Verlage ist stärker als zuvor. Wissenschaftsallianzen wollen Open Access jetzt in Lizenzverhandlungen mit den Verlagen durch eine generelle Umwandlung des Geschäftsmodells durchsetzen. Statt des Zugangs soll künftig die Publikation kostenpflichtig sein. Der Beitrag diskutiert mögliche Risiken für die offene, ungehinderte Publikation neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Gegenwärtig werden drei Ansätze verfolgt: Erstens, finanzielle Hürden für die Publikationschancen von AutorInnen werden durch pauschale Zahlung der Publikationsgebühren vermieden. Zweitens, das Risiko wird durch die Wahlmöglichkeit zwischen OA oder kostenfreier Publikation zunächst umgangen - mit Risiken für die Umwandlungsstrategie. Drittens, individuelle Publikationsgebühren für AutorInnen werden durch Arbeitgeber oder Förderer erstattet - mit Risiken für Publikationsmöglichkeiten, die empirisch untersucht werden sollten.
In: Kommunikation _372 Gesellschaft: Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Band 15, S. 28
ISSN: 1616-2617
"Das World Wide Web und Wissenschaftskommunikation sind seit den Anfängen des WWW eng miteinander verknüpft. Es verändert die Art und Weise, wie Wissenschaftler kommunizieren, kooperieren und publizieren. Zwar unterscheiden sich Online-Journale nur wenig von den vormals gedrucken Versionen, und sie werden überwiegend von den etablierten Verlagen produziert, den es in diesem Medienwechsel gelungen ist, ihre Position im Publikationssystem zu erhalten, indem sie sich selbst an die Spitze des Wechsels setzten. Auch heute sind sie für die Reputation von Wissenschaftlern und die Governance des Wissenschaftssystems entscheidend. Aber hat sich im wissenschaftlichen Publikationssystem tatsächlich nichts Wesentliches verändert? Der Beitrag argumentiert demgegenüber, dass die neu entstehenden wissenschaftlichen Suchportale und Suchmaschinen das Suchverhalten von Wissenschaftlern verändern und die Aufmerksamkeit in neuer Weise steuern. Diese Veränderungen werden sich – so die These – auf die Wahrnehmung von wissenschaftlicher Relevanz und Reputation auswirken und sich letztlich auch in den Zitationen und in bibliometrisch messbaren Indikatoren widerspiegeln. Der Beitrag zeigt anhand von Befragungsergebnissen, dass sich im Publikationssystem eine neue organisatorische Ebene von Suchfunktionen herausbildet. Allerdings verläuft diese Entwicklung in den wissenschaftlichen Fächern sehr unterschiedlich; dies betrifft sowohl die Nutzung bestimmter, fächerspezifischer Suchportale, als auch die auf diese Weise gefundenen und rezipierten Publikationen. Die jeweils dominanten, fachspezifischen Suchportale prägen das Such- und Rezeptionsverhalten. Mit den Betreibern der Suchportale treten neue Akteure im Publikationssystem auf, neben Google als Suchmaschinenbetreiber spielen hier Organisationen aus der Wissenschaft eine wichtige Rolle, aber auch kommerzielle Verlage. Der Wandel des Publikationssystems ist inkrementell, vor allem aber sind die Wirkungen des WWW in den Fächern unterschiedlich." (Autorenreferat)
In: kommunikation @ gesellschaft, Band 15, Heft Sonderausgabe
"Das World Wide Web und Wissenschaftskommunikation sind seit den Anfängen des WWW eng miteinander verknüpft. Es verändert die Art und Weise, wie Wissenschaftler kommunizieren, kooperieren und publizieren. Zwar unterscheiden sich Online-Journale nur wenig von den vormals gedrucken Versionen, und sie werden überwiegend von den etablierten Verlagen produziert, den es in diesem Medienwechsel gelungen ist, ihre Position im Publikationssystem zu erhalten, indem sie sich selbst an die Spitze des Wechsels setzten. Auch heute sind sie für die Reputation von Wissenschaftlern und die Governance des Wissenschaftssystems entscheidend. Aber hat sich im wissenschaftlichen Publikationssystem tatsächlich nichts Wesentliches verändert? Der Beitrag argumentiert demgegenüber, dass die neu entstehenden wissenschaftlichen Suchportale und Suchmaschinen das Suchverhalten von Wissenschaftlern verändern und die Aufmerksamkeit in neuer Weise steuern. Diese Veränderungen werden sich – so die These – auf die Wahrnehmung von wissenschaftlicher Relevanz und Reputation auswirken und sich letztlich auch in den Zitationen und in bibliometrisch messbaren Indikatoren widerspiegeln. Der Beitrag zeigt anhand von Befragungsergebnissen, dass sich im Publikationssystem eine neue organisatorische Ebene von Suchfunktionen herausbildet. Allerdings verläuft diese Entwicklung in den wissenschaftlichen Fächern sehr unterschiedlich; dies betrifft sowohl die Nutzung bestimmter, fächerspezifischer Suchportale, als auch die auf diese Weise gefundenen und rezipierten Publikationen. Die jeweils dominanten, fachspezifischen Suchportale prägen das Such- und Rezeptionsverhalten. Mit den Betreibern der Suchportale treten neue Akteure im Publikationssystem auf, neben Google als Suchmaschinenbetreiber spielen hier Organisationen aus der Wissenschaft eine wichtige Rolle, aber auch kommerzielle Verlage. Der Wandel des Publikationssystems ist inkrementell, vor allem aber sind die Wirkungen des WWW in den Fächern unterschiedlich." (Autorenreferat)
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Band 7, Heft 1, S. 60-74
ISSN: 1866-9549
Nutzer und Kunden beteiligen sich im Rahmen von Interessencommunities im Web an der Herstellung der von ihnen genutzten Produkte und Services. Der Modus der Produktion mit solchen volatilen, unabhängigen, nicht in den Kontext einer Organisation eingebundenen Akteuren basiert auf selbstgewählten, kleinteiligen und modularen Beiträgen im Rahmen von inkrementellen, nicht ex ante planbaren Prozessen. In dem Beitrag werden zwei Fälle vorgestellt - ein Userforum und eine Open Source Community - in denen Unternehmen solche communitybasierten Produktionsprozesse initiieren und organisieren. Die komplexe Koordination erfolgt durch eine webbasierte Kollaborationsplattform, deren Betreiber die Unternehmen sind. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit zeigen beide Fallstudien, dass die Koordination verteilter Produktionsprozesse mit Nutzern hochgradig formalisiert und vollständig IT-basiert gesteuert wird. Kollaborationsplattformen sind eine zentrale Komponente dieses Produktionsmodus, mit denen Unternehmen nicht nur Beteiligungsmöglichkeiten schaffen, sondern durch die implementierten Regeln Prozesse koordinieren und kontrollieren.
The Internet has enabled new forms of large-scale collaboration. Voluntary contributions by large numbers of users and co-producers lead to new forms of production and innovation, as seen in Wikipedia, open source software development, in social networks or on user-generated content platforms as well as in many firm-driven Web 2.0 services. Large-scale collaboration on the Internet is an intriguing phenomenon for scholarly debate because it challenges well established insights into the governance of economic action, the sources of innovation, the possibilities of collective action and the social, legal and technical preconditions for successful collaboration. Although contributions to the debate from various disciplines and fine-grained empirical studies already exist, there still is a lack of an interdisciplinary approach.
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The Internet has enabled new forms of large-scale collaboration. Voluntary contributions by large numbers of users and co-producers lead to new forms of production and innovation, as seen in Wikipedia, open source software development, in social networks or on user-generated content platforms as well as in many firm-driven Web 2.0 services. Large-scale collaboration on the Internet is an intriguing phenomenon for scholarly debate because it challenges well established insights into the governance of economic action, the sources of innovation, the possibilities of collective action and the social, legal and technical preconditions for successful collaboration. Although contributions to the debate from various disciplines and fine-grained empirical studies already exist, there still is a lack of an interdisciplinary approach.
The Internet has enabled new forms of large-scale collaboration. Voluntary contributions by large numbers of users and co-producers lead to new forms of production and innovation, as seen in Wikipedia, open source software development, in social networks or on user-generated content platforms as well as in many firm-driven Web 2.0 services. Large-scale collaboration on the Internet is an intriguing phenomenon for scholarly debate because it challenges well established insights into the governance of economic action, the sources of innovation, the possibilities of collective action and the social, legal and technical preconditions for successful collaboration. Although contributions to the debate from various disciplines and fine-grained empirical studies already exist, there still is a lack of an interdisciplinary approach.
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Band 1, Heft 1, S. 7-28
ISSN: 1866-9549
Die aktive Rolle von Kunden und Anwendern in Innovations- und Produktionsprozessen ist in den Sozialwissenschaften ein seit mehr als 30 Jahren bekanntes Phänomen, mit dem Internet allerdings gewinnt die Beteiligung zahlreicher Anwender eine neue Qualität. Sie zielt nicht mehr nur auf den eigenen Bedarf, sondern auf die Entwicklung hoch komplexer, konkurrenzfähiger Massenprodukte und -Leistungen durch weltweit verteilte Kollaboration. Die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia gelten als besonders weitreichende und leistungsfähige Varianten dieser neuen Form internetbasierter Anwenderbeteiligung. Neuere ökonomische Ansätze propagieren daher eine weitreichende Öffnung der Innovationsstrategien von Unternehmen für die Beteiligung von Kunden oder Anwendern. Insgesamt leidet die Debatte allerdings aus unserer Sicht darunter, dass die Beteiligung der Anwender in diesen höchst arbeitsteiligen Innovationsprozessen nicht differenziert analysiert wird - ihre konkrete Rolle bleibt vage. Auf der Basis vorliegender Studien über die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia zeigen wir, dass Anwender während des gesamten Entwicklungsprozesses mit kleinschrittigen, insgesamt aber sehr weit reichenden Verbesserungen zur Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten- und Leistungen beitragen. Diese Form der Anwenderbeteiligung ist allerdings - so unsere These - organisatorisch und sozial höchst voraussetzungsvoll. Zum einen setzt sie die Organisation eines offenen, transparenten, kleinschrittigen und rekursiven Innovations- und Produktionsprozess voraus. Zum anderen bedarf sie einer besonderen sozialen und institutionellen Rahmung durch eine Community, in der Regeln und Normen etabliert sind, die von jenen Regeln abweichen, nach denen Produktentwicklung innerhalb kommerzieller Wertschöpfungsprozesse koordiniert wird. Wir kennzeichnen diese Form der Produktentwicklung als kollaborativen Innovationsprozess. Ob diese organisatorischen und sozialen Voraussetzungen erfüllt werden, wäre demnach entscheidend dafür, ob und in welcher Weise die neuen Formen massenhafter Anwenderbeteiligung in Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen integriert oder in anderer Weise mit kommerzieller Wertschöpfung verknüpft werden.
In: International labour studies Band 25
In: START-Forschungsbericht 5
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1980-1989
"Internet und mobile Kommunikationstechnologien haben weit reichende Veränderungen im Alltag und in den sozialen Beziehungen der Menschen ausgelöst. Dennoch tut sich die Technik- und Kommunikationssoziologie auch hier nach wie vor schwer damit, Technikentwicklung und Aneignung als wechselseitigen Prozess zu empirisch zu untersuchen. Ein prozessbegleitendes Forschungsdesign bietet sich an, allerdings besteht dessen Schwierigkeit darin, dass der Endpunkt (des Prozesses) in Form einer reifen Technologie und sozial verfestigten Nutzungspraxen (noch) offen ist. Im Folgenden soll ein qualitatives Forschungsdesign beschrieben werden, mit dem die Herausbildung neuer Nutzungsformen im Aneignungsprozess von neuen Internetanwendungen untersucht werden kann. Im Mittelpunkt des Designs stehen qualitative Fallanalysen zur Nutzung innovativer Internetanwendungen. Zwei Gründe sprechen für den Einsatz qualitativen Methoden: erstens setzen die Untersuchungen in einem Entwicklungsstadium an, in dem es (noch) keine Massen-Diffusion gibt (nur early adopter). Zweitens zielt die Fragestellung nicht auf die quantitative Ausbreitung, sondern auf die qualitative Dimension von Nutzungsformen. Nutzungsformen (im Verständnis der Verfasserin) manifestieren sich in alltäglichen Handlungspraxen im Einsatz der Technologie. Sie sind i.d.R. routinisierte Handlungen, denen explizite und implizite soziale Regeln zugrunde liegen. Sie beziehen sich auf ein sozial verfestigtes Set an Handlungsmustern mit einer spezifischen sozialen Bedeutungszuweisung. Soziale Erwartungen, Konventionen und Regeln, die mit einer bestimmten Technologie verknüpft werden, führen dazu, dass die sich Nutzungsformen meist pfadabhängig weiterentwickeln. Ziel des empirischen Forschungsdesigns ist es, die Herausbildung derartiger Nutzungsformen bei neuen Internet- und Mobilkommunikationsanwendungen zu untersuchen. Das empirische Design beruht auf einer Kombination von strukturiertem Nutzungstest und Fokusgruppendiskussion. Die im Test gesammelten Erfahrungen sind Gegenstand der Fokusgruppendiskussion, in der die Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektieren. In der Auswertung werden Kodierungsverfahren eingesetzt, aber auch typologisierende Beschreibungen von Nutzungspraktiken. In dem Beitrag wird das Forschungsdesign am Beispiel einer Untersuchung von mobilen TV-Diensten auf dem Handy vorgestellt." (Autorenreferat)