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Der Beitrag gibt eingangs eine Übersicht über die Hörfunk- und Fernsehnutzung und das Rezipientenverhalten in der DDR vor der Wende. Während Unterhaltungssendungen auch während und nach der Wende konstant beliebt blieben, ist die Sehbeteiligung bei Nachrichtensendungen und politischen Programmen des Fernsehens der DDR in den Herbsttagen 1989 sprunghaft angestiegen. Für das Fernsehen der DDR gilt, daß die "Wende von 'unten' erzwungen und von 'oben' verordnet" wurde. Erst auf Weisung von Egon Krenz wurden die Inhalte und Aufmachung der politischen Programme verändert und das Fernsehen wurde zum Organ der politischen Meinungsbildung und der kritischen Berichterstattung. Dies wertet der Autor als eine "Chance zum Wiedergewinn an kultureller Identität" in der DDR.(PT)

Der Autor geht der Frage nach, welche "kulturellen Traditionen in der Lebensweise der Arbeiterklasse" der DDR aufzuspüren sind. Bislang sei zu wenig darüber geforscht worden, wie der Arbeiter im letzten Jahrhundert und danach seine Freizeit verbracht habe, was er "gehört, gelesen, gesehen und gesungen" habe. Nachdem der Autor zu klären versucht, was "kulturelle Identität" angesichts der fortschreitenden Internationalisierung aller Lebensbereiche heute bedeuten kann, weist er auf die Unterschiede zwischen dem historischen Traditionsbegriff und dem Traditionsverständnis von Ethnographie, Kulturtheorie und Völkerkunde hin. Schließlich geht er noch auf das Problem der nationalen Traditionen ein, was er anhand der spezifischen Eigenheiten der Mentalität und Psyche des deutschen Volkes darstellt. Zuletzt verweist er auf Beispiele für das Interesse der DDR-Bürger an "Lebensformen und Kulturerscheinungen der Vergangenheit". (WJ)