A WTO Agreement on Trade Facilitation: can it really facilitate trade?
Es zeigt sich immer deutlicher, dass bessere Marktzugangsbedingungen alleine nicht ausreichen, um Handelsmöglichkeiten in Entwicklungsländer zu erweitern. Auf Grund der Tendenz zur Senkung von Tarifbarrieren haben "nicht-tarifäre Maßnahmen" und "hinter der Grenze" Barrieren zunehmenden Einfluss in der heutigen Handelspolitikdebatte. Reformen in der Handelserleichterung haben als Ziel, Transaktionskosten für Firmen zu senken und dabei zu helfen, den Warenverkehr zu beschleunigen. Im Rahmen der laufenden Doha-Runde der multilateralen Handelsverhandlungen haben die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) erfolgreich ein neues Abkommen über die Erleichterung des Handels abgeschlossen - das Erste seit der Uruguay-Runde vor fast zwei Jahrzehnten. Durch drei verschiedene Aufsätze versucht die vorliegende Studie zunächst die Bedeutung eines neuen multilateralen Abkommens von einer politökonomischen Perspektive, anzugehen. Es wird deutlich, dass es weder ein klassisches WTO-Abkommen ist, noch ein klassischer Fall von Gewinnern und Verlierern im WTO Jargon. Zweitens, mit ca. 30 neuen handelserleichternden Maßnahmen auf dem Tisch, ist es das Ziel der Studie, die potentielle Steigerung des Handels durch die Implementierung dieses Abkommens zu quantifizieren. Die Studie benutzt eine neue und originelle Datenbank mit 40 verschiedenen Entwicklungsländern, die es erlaubt zu beurteilen, inwiefern sich diese Länder an die neuen Handelserleichterungsmaßnahmen halten. Mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Methoden, misst die vorliegende Studie den Einfluss von fünf verschiedenen Handelserleichterungsindikatoren auf die Exportströme dieser Länder. Trotz des positiven Zusammenhangs zwischen den wirtschaftlichen Vorteilen von Handelsliberalisierung und Handelserleichterung wird die Umsetzung eines neuen WTO Abkommens über Handelserleichterung in Entwicklungsländern letztendlich mit vielen Hindernissen konfrontiert werden, nicht nur aufgrund der innenpolitischen Herausforderungen, sondern auch als Folge der institutionellen Faktoren, die von der Politik in Betracht gezogen werden müssen, um die Implementierung erfolgreich umsetzen zu können.