Das Wohnen der Menschen ist weder ein Tun noch ein Handeln oder eine Funktion. Im Wohnen drückt sich vielmehr aus, wie die Menschen an Orten und in Räumen ihr Leben führen. Wohnraum im weiteren Sinne ist (über die "eigenen vier Wände" hinaus) die Erde im Ganzen. Damit das Wohnen vom lokalen wie globalen Maßstab gelingt und die Erde nicht ver-wohnt wird, muss der Mensch gut wohnen. Wo das Nehmen (aus den Ressourcen der Natur wie des Sozialen) aber gegen das Prinzip der Schonung verstößt, wird das Wohnen zu einer Sache der Sorge um die Bewohnbarkeit der Erde in der Zukunft. Deshalb reklamiert sich heute eine ethische Revision aller Arten und Weisen wie die Menschen auf der Erde sind.
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Ein Wohnungswechsel scheint in erster Linie logistische Herausforderungen zu bergen. Tatsächlich ist er aber auch ein existenzieller »Platzwechsel«, der die Umziehenden atmosphärisch mitunter abgründig berührt. Praktisch werden Umzüge nur selten zur Sache selbst- wie weltbezogener Reflexion, obwohl gerade sie fruchtbare Wege der Hermeneutik des eigenen Selbst öffnen können. Mit der Mobilisierung des gesamten Hausrates verliert das alltägliche Wohnzeug sein vertrautes Gesicht und die Dinge brechen als biographische Male der Erinnerung in irritierender Weise auf. Jürgen Hasse nimmt in seiner Phänomenologie Wohnungsumzüge zum Anlass der Rekonstruktion von Geschichten der gelebten Zeit
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Von manchen Metropolen wird gesagt, sie würden nie schlafen - von anderen Großstädten hingegen heißt es, abends würden in ihnen die Bürgersteige hochgeklappt. Mit dem Begriff des Leibes rückt die Lebendigkeit urbaner Räume in den Fokus. Was auf der Haut der Stadt geschieht und sich in ihrem Gesicht szenisch, situativ und performativ ausdrückt, wird an konkreten Orten großstädtischer Leibesinseln als herumräumliches und atmosphärisches Erleben spürbar. Auf dem Hintergrund einer phänomenologischen Reflexion der gelebten Stadt diskutiert der erste Teil des Buches einen vitalistischen Begriff von Urbanität. Danach konstituiert sich diese als großstädtische in bestimmter Weise rhythmisierte Lebendigkeit. Der zweite Teil skizziert eine Phänomenographie urbaner Räume im Medium des Bildes. An Beispielen aus der Geschichte der Fotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts werden Wege der ästhetischen Explikation des Erlebens urbaner Situationen rekonstruiert. Damit stellt sich die Frage nach der Eignung der Fotografie als Ausdrucksmittel mitweltlichen Erlebens - als methodische Zwischenstation auf dem Weg einer phänomenologischen Selbstgewahrwerdung in Situationen des Urbanen. Das Buch schärft das Bewusstsein gegenüber den verschiedenen Formen subjektiver Teilhabe am Leben der Stadt.
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Räume gibt es nicht nur im topographischen, kulturellen, ökonomischen und politischen, sondern auch im leiblichen Sinne. Atmosphärisch entfalten sie spürbare Macht über die Gefühle der Menschen; in sakralen Milieus anders als auf den kulturindustriellen Bühnen subversiver Manipulation. In den Mittelpunkt des Bandes rückt nicht der Raum der Geographen und Landvermesser, in dem die Dinge relational geordnet sind, sondern der mit Vitalqualitäten besetzte leibliche Raum. In einem Gefühlsspektrum, das sich situativ zwischen Weite und Enge differenziert, werden Umgebungen als einladend und entspannend oder als abweisend und beengend erlebt. Über die Brücken »leiblicher Kommunikation« werden solche Milieus als »umwölkende« Herumwirklichkeiten spürbar. Thema des Buches sind nicht umweltliche Konstellationen, sondern mitweltliche Situationen, die in einem »Akkord« der sinnlichen Wahrnehmung ganzheitlich erfasst werden. An Beispielen wird sich zeigen, dass die phänomenologische Sicht auf den leiblichen Raum kritische Erklärungsansätze für die Sozialwissenschaften anzubieten hat. Auf einer interdisziplinären Schnittstelle kommen nicht nur die Adressaten und Betroffenen atmosphärisch gestimmter Räume in den Blick, sondern - wo diese nach gesellschaftlichen Interessen hergestellt worden sind - auch die planenden Akteure suggestiver Inszenierungen. Der Band setzt sich in 20 Beiträgen mit dem Verhältnis von Raum und Gefühl auseinander. Im Fokus stehen Situationen der Vergesellschaftung des Menschen. Sie schlagen Brücken von der (Neuen) Phänomenologie zu Sozialwissenschaften, Stadtforschung, Architekturtheorie und anderen Disziplinen. Jürgen Hasse, geb. 1949, Dr. rer. nat. habil., war von 1993 bis 2015 Professor am Institut für Humangeographie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; Forschungsschwerpunkte: phänomenologische Raumforschung, Stadtforschung, Mensch-Natur-Verhältnisse; Autor zahlreicher kulturwissenschaftlicher Bücher.
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»Als ob wir das Wohnen je bedacht hätten.« - Diese Diagnose von Martin Heidegger gilt auch heute noch. Mehr denn je! Das Buch setzt am Leerlaufen des Denkens über das Wohnen an. Was meinen wir, wenn wir über unser Wohnen sprechen? Zur Vertiefung des Verständnisses reflektiert die Studie vor dem Hintergrund qualitativer Fallstudien Formen nicht alltäglichen Wohnens als Ausdruck besonderer Lebenssituationen (im Gefängnis, in der Seemannsmission, im Kloster, in der Obdachlosigkeit etc.). Die Illustrationen und historischen Rekonstruktionen verschaffen Zugänge zu einem geisteswissenschaftlichen Nach-Denken über das Wohnen
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Parkhäuser gehören zum selbstverständlichsten »Inventar« moderner Städte. Dennoch sind sie übersehene Räume - nicht nur lebensweltlich, sondern auch (kultur-)wissenschaftlich. Das Buch schließt diese Lücke. Es dokumentiert die rund 100-jährige Kulturgeschichte von Parkhäusern, deren Funktion nicht in Profanität aufgeht. Sie erweisen sich vielmehr als mythische Orte, die Geschichten zum Verhältnis von Individuum, Stadt und Automobilität erzählen. Sie sind »andere Räume« (Michel Foucault), die Bedeutungen kommunizieren: über Baustoffe, Konstruktionen, Technologien und ästhetische Formen
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Die Nutzung der Windenergie gilt als Königsweg praktischer Naturschonung. Zunehmend gerät die Errichtung von Windenergie-Anlagen aber in die Kritik, weil das wahllose Aufstellen von Rotoren in den Küstenregionen das Landschaftsbild zerstört. Eine wissenschaftliche Untersuchung versucht in theoretischen Erläuterungen und einer Umfrage zu klären, was "Schönheit von Natur und Landschaft" ist und wie diese mit der Errichtung von Windenergie-Parks vereinbar sein könnte. (Weiterführende Literatur)
Der vorliegende Band thematisiert mit der Medialität von Räumen die menschliche Vergesellschaftung in einem kultur- und gesellschaftstheoretischen Kontext. Im Mittelpunkt stehen die Prozesse, die zwischen Erscheinung und Wahrnehmung imaginäre Bilder der Welt erzeugen. Es wird herausgearbeitet, daß die Logik einer hypertechnischen und zugleich ästhetisch gewordenen Kulturindustrie - trotz aller Offensiven auf das empfindende Denken der Individuen - die emanzipatorische Kraft der Imagination letztlich nicht unterlaufen kann. Die Arbeit versteht sich als interdiziplinärer, zeitdiagnostischer Beitrag zur Debatte über die anthropologische Stellung des Menschen in einer von ihm geschaffenen artifiziellen Welt.