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"Der famose Ambaßadeur des künftigen freien Deutschlands" : der Verleger Friedrich Gottlob Franckh zwischen spekulativem Unternehmertum und revolutionären Visionen : das Stuttgarter Buch- und Verlagsgewerbe im Vormärz
Obgleich die Brüder Johann Friedrich (1795-1865) und Friedrich Gottlob Franckh (1802-1845) zu den wirkungsmächtigsten Verlegern in Süddeutschland gehörten und politisch bewegte Biographien aufweisen, existieren bis auf wenige kleinere Festschriften keine modernen Darstellungen, die der Bedeutung des Verlagsunternehmens gerecht würden. Es hatte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Firma profiliert, die sich mit einem neuen Selbstverständnis und spektakulären Vermarktungsstrategien nicht nur im süddeutschen Raum schnell einen Namen machte. Die Gebrüder Franckh spezialisierten sich auf preiswerte Lieferungswerke und Buchreihen, die nicht allein über den regulären Sortimentsbuchhandel, sondern vielmehr über die weit verzweigten Kolportagenetzwerke im süddeutschen Raum ihren Absatz fanden. In der Gründungsphase bemühte sich der Verlag um die Einbindung junger, noch wenig bekannter Autoren aus dem Schwäbischen Dichterkreis. Zu den namhaftesten Autoren zählten Wilhelm Waiblinger, Wilhelm Hauff, Eduard Mörike und Carl Spindler. [.] Das Spekulieren auf den schnellen ökonomischen Erfolg, kurzfristige Auf- und Zukäufe von Firmenanteilen, schnelle Inhaber- und Geschäftsführerwechsel, eine von schnellen Entscheidungen geprägte Strategie, die nach dem Ende der Napoleonischen Kriege für den süddeutschen Buchhandel zum Markenzeichen wurde, blieb dem norddeutsch-protestantischen Buchhandel zunächst suspekt. Der vorliegende Beitrag versteht sich lediglich als Forschungsskizze, gilt es das Verlagsunternehmen der Brüder Franckh im Rahmen des Editionsprojekts "Digitale Gesamtausgabe der Werke Karl Gutzkows" an anderer Stelle gründlich aufzuarbeiten. Hier soll versucht werden, den Verlag der Gebrüder Franckh als ein im Vormärz womöglich prototypisches Unternehmen zu profilieren und seine Bedeutung für die Vormärzforschung aufzuzeigen.
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Die politische Dimension von Eisenbahnlektüre im 19. Jahrhundert. Albert Heinrich Hofmanns Humoristische Eisenbahn- und Reise-Bibliothek (1853-1896)
Mit der Einführung von dampfkraftbetriebenen Transportmitteln für die Personenbeförderung und dem zügigen Ausbau des Eisenbahnnetzes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte der internationale Buchmarkt auf dem Sektor der Reiselektüre einen enormen Aufschwung. Der Griff zur Lektüre galt dem Reisenden als sinnvoller Zeitvertreib im Eisenbahnabteil, denn die Fahrzeit selbst wurde vielfach als langweilig empfunden. Die soziale Praxis des Lesens in der Eisenbahn war stark abhängig von außerliterarischen Faktoren, u.a. der Abteilgestaltung, der Reisegeschwindigkeit und des Reisekomforts. Die für Europa typische Sitzanordnung in den Abteilen der ersten und zweiten Klasse, die der Postkutsche nachempfunden war, zwang die Reisenden, deren Zusammensetzung an jeder Station wechseln konnte, zu einem andauernden Blickkontakt. Dieses vis-à-vis-Verhältnis empfanden viele Passagiere als unerträglich, ja peinlich. Herrschte in der Postkutsche noch eine rege Kommunikation, wurden die Passagiere für mehrere Tage auf eine aufeinander angewiesene Gemeinschaft eingeschworen, beendete die Eisenbahn die Reiseunterhaltung. Mit der Zunahme der Reisegeschwindigkeit seit den 1870er und 1880er Jahren gewöhnte sich der Reisende allmählich an das neue Transportmittel und auch der Blick aus dem Abteilfenster verlor an Attraktivität, zumal die zunehmende Geschwindigkeit der Eisenbahn nur noch eine impressionistische Wahrnehmung der vorbeiziehenden Landschaft erlaubte. Der Reisende wandte sich jetzt vermehrt einer imaginären Ersatzland-schaft, der Lektüre, zu. Die Reiselektüre etablierte sich als probates Mittel gegen Reiselangeweile. Mit der Einführung des Durchgangswagens und der Verbesserung des Reisekomforts – z.B. wurde die Beleuchtung der Abteile, eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Lektüre, durch eine Gasinstallation gewährleistet – nahm Lesen während der Eisenbahnfahrt jetzt ein geradezu epidemisches Ausmaß an.
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Erotisch-pornografische Lesestoffe: das Geschäft mit Erotik und Pornografie im deutschen Sprachraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ; [... Vorträge unseres wissenschaftlichen Arbeitsgesprächs "Der erotisch-pornografische Buchmarkt vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart" ... im Juni 2011 ... 60....
In: Buchwissenschaftliche Beiträge Bd. 88
"Die Diskurse um Erotik und Pornografie zwischen Moral und Kommerz haben eine lange Vorgeschichte. Spätestens im Zeitalter der Industrialisierung war Pornografie zu einem bürgerlichen Phänomen avanciert, und die subversive Komponente, die noch den philosophischen Roman des Aufklärungszeitalters auszeichnete, verblasste allmählich. Mittlerweile zählt die Erotika- und Pornoindustrie zu den Marktführern im internationalen Handel. Mit der Jahrtausendwende und der fortschreitenden Verbreitung des Internets erlebte der Erotikhandel einen neuerlichen Entwicklungsschub - das Onlineangebot vermochte diese Branche noch weiter zu dynamisieren. Dennoch kam es, vor dem Hintergrund der seit je vorherrschenden Doppelmoral im Umgang mit Sexualität, Erotik und Pornografie, mit dem Erscheinen des Erotiktitels Shades of Grey im Jahr 2011 zu einem Skandal im Buchhandel. Im hier vorgelegten Sammelband werden Einzelaspekte im Geschäft mit Erotik und Pornografie über einen Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufgegriffen. Im Bereich der interdisziplinär ausgerichteten Buch- und Verlagsgeschichtsschreibung liegt damit eine Pionierarbeit vor, die Forschungsimpulse geben soll und sich als Auftakt für die systematische Erforschung dieses facettenreichen Themas versteht."--Cover
Merkur und Minerva: der Hallesche Verlag Gebauer im Europa der Aufklärung ; [... im März 2012 in Halle ausgerichtete Arbeitstagung "Der Verlagsstandort Halle und seine buchhändlerische Vernetzung im Europa des 18. Jahrhunderts"]
In: Buchwissenschaftliche Beiträge 89
Das hallesche Verlagsunternehmen Johann Justinus und Johann Jacob Gebauer : ein Baustein zur transnationalen Buchhandels- und Verlagsgeschichte im 18. Jahrhundert / Christine Haug -- Das Firmenarchiv des 18. Jahrhunderts als Ausgangsbasis verlagshistorischer Forschung / Ute Schneider -- Das "geheime Buch" im Verlagsnachlass Gebauer-Schwetschke : Korrespondenz zwischen Verleger und anonymem Autor im ausgehenden 18 Jahrhundert / Manuel Schulz -- Überwiegend Übersetzungen : historische Publikationen im Gebauer-Verlag (1744-1771) : zugleich eine Fallstudie zu einigen Strukturproblemen der deutschen Aufklärungshistoriographie / Daniel Fulda -- Von der Theologie zur Naturwissenschaft : das Verhältnis des Gebauer-Verlags zu den romanischen Kulturen und die Übersetzung von Torrubias spanischer Darstellung der Erdgeschichte / Thomas Bremer -- "Herr von Trattner ist gar ein harter Zahler ..." : die Geschäftsbeziehungen Gebauers zu Trattner und anderen Wiener Buchhandlungen vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Netto- und Reichsbuchhändlern / Johannes Frimmel -- Gebauers Geschäftsverbindungen im südlichen Ostseeraum zwischen Stettin und St. Petersburg / Marcus Conrad -- Das Potential des Verlagsarchivs Gebauer-Schwetschke für die Erforschung der ungarischen Buchgeschichte im 18. Jahrhundert / Petronela Bulková -- Thomasius und Weidmann : ein aufstrebender Autor und sein Verleger / Martin Kühnel -- Das Verlagsprogramm der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle im 18. Jahrhundert / Brigitte Klosterberg -- Halle als medialer Standort zur Zeit der Aufklärung : das Verlagshaus Gebauer und die halleschen Zeitschriften 1747-1810 / Anne Purschwitz