Wiener Außenringschnellstraße S1 : Effekte der Bürgerbeteiligungsverfahren auf den Planungsprozess und die Umsetzung
Öffentlichkeitsbeteiligung erlangt als Bestandteil von Neubauvorhaben des hochrangigen Straßennetzes immer größere Bedeutung. Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten verschärfen sich. Ist die herkömmliche Vorgehensweise in der Beteiligungsplanung im Stande, die Interessen Aller gleichwertig zu berücksichtigen? Ziel dieser Arbeit ist es, Öffentlichkeitsbeteiligung anhand zweier Abschnitte der Wiener Außenringschnellstraße zu analysieren und die Auswirkungen der Beteiligungsverfahren auf den Entscheidungsprozess und die Umsetzung des Vorhabens darzustellen. Es werden Grundsätze der Öffentlichkeitsbeteiligung erörtert und die gesetzliche Verankerung der Beteiligung in derartigen Straßenbauprojekten dargelegt. Ein Fallbeispiel zeigt den Umgang mit der betroffenen Öffentlichkeit in einem ähnlichen Infrastrukturprojekt. Die Auswahl der beiden Abschnitte erfolgt so, dass einerseits in mehreren Belangen Vergleiche möglich sind und andererseits, aufgrund der zeitlich versetzten Projektphasen, eine eventuelle Änderung in der Beteiligungsplanung seitens der Projektwerber erkennbar ist. Es folgt eine detaillierte Beschreibung der gewählten Abschnitte hinsichtlich Trassenverlauf und Projektablaufplan. In Experteninterviews wurden Beteiligte aus den Bereichen "Politik und Verwaltung", "Planung" und "Betroffene Öffentlichkeit" befragt. Befragungsinhalte waren die Planung der Beteiligung seitens der Projektwerber bzw. die Informationsaufnahme seitens der betroffenen Öffentlichkeit, die Möglichkeiten der Einflussnahme, die Zufriedenheit der Beteiligten sowie der Erkenntnisgewinn. Eine abschließende Interpretation geht auf die unterschiedlichen Sichtweisen von Projektwerbern und der betroffenen Öffentlichkeit ein. Es erfolgt eine Darstellung der Möglichkeiten der Einflussnahme, auch anhand von Beispielen von Projektmodifikationen. Die gewonnenen Erkenntnisse der Beteiligten bieten Verbesserungsvorschläge für künftige Beteiligungsverfahren. ; Public participation became a very important part of building projects of road transport infrastructure. Currently, conflicts between the interests of participants intensify. Is the common procedure of the participation process able to consider the interests of everybody in an equal way? The aim of this diploma thesis is to analyze public participation by two parts of the "Wiener Außenringschnellstraße S1" and to delineate the effects on the decision process and the realization of this project. The basic and the legal background of public participation are discussed. An example shows a possible way of participation at a similar building project of transport infrastructure. The sample of these two parts of the whole S1 enables a comparison in different aspects. Also some changes in the participation process could be detected, because the beginning these two parts started at a different time. The two parts are described explicitly concerning the taken route and the sequence plan. One central part of this paper are the interviews with participated members of the sections "Politics & Administration", "Planning" and "Affected Public". They were asked about the process of participation, the possibilities of taking influence, their satisfaction with the process and the result, as well as their gain of knowledge. The final interpretation considers the different point of view of planners and affected members of public. It is shown how influence can be taken, also by some examples of project modification. The gain of knowledge offers advices of improvement for further building projects. ; Verf.: Volker Havelec ; Zsfassung in engl. Sprache ; Wien, Univ. für Bodenkultur, Dipl.-Arb., 2009 ; (VLID)1083002