Die offiziellen Daten zur FuE-Tätigkeit der deutschen Wirtschaft zeigen eine zunehmende Bedeutung der Vertragsforschung als einer Organisationsalternative für die Abwicklung von FuE-Aktivitäten. Der Anteil der für den externen Bezug von FuE-Dienstleistungen aufgewendeten Mittel im Verhältnis zu den gesamten FuE-Aufwendungen der Unternehmen ist zwischen 1979 und 2003 von etwa 5% auf über 18% angestiegen. Die Gründe für die verstärkte Fremdvergabe von FuE-Aufträgen an unternehmensexterne Partner sind jedoch bisher nur unzureichend untersucht worden. In dieser Studie werden die Determinanten der Vertragsforschungsaktivitäten theoretisch untersucht und auf der Grundlage des Mannheimer Innovationspanels auf Unternehmensebene geschätzt.
Der vorliegende Beitrag untersucht auf Basis der Daten des Mikrozensus 2014 die zentralen Strukturmerkmale der Soloselbstständigkeit im Handwerk. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Beschreibung der sozialen Lage der Soloselbstständigen in Handwerksberufen, welche in erster Linie durch die Statistiken zu persönlichen Nettoeinkommen und Haushaltseinkommen sowie ihre Verteilung erfasst wird. Die Ergebnisse der Analyse zeigen: Bei den Soloselbstständigen in Handwerksberufen handelt es sich insgesamt um eine sehr heterogene Gruppe, bei der bestimmte Bevölkerungsgruppen, gemessen an ihrem Anteil im Gesamthandwerk, deutlich überrepräsentiert sind. So befinden sich unter den Soloselbstständigen signifikant mehr Frauen, EU-Ausländer, Personen im Rentenbezugsalter, alleinlebende Personen und Teilzeittätige. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass die Soloselbstständigen im Durchschnitt über höhere Bildungsabschlüsse verfügen als abhängig Beschäftigte. Insbesondere der Anteil der Abiturienten und der Hochschulabsolventen ist deutlich erhöht. Die Statistiken zu den persönlichen Nettoeinkommen nach Erwerbsform zeigen insgesamt, dass die Soloselbstständigen hinsichtlich ihrer Einkommenssituation eher den abhängig Beschäftigten als den Selbstständigen mit Beschäftigten ähneln. Die mittleren Nettoeinkommen der Soloselbstständigen (Durchschnitt: 1.681 €, Median: 1.489 €) liegen deutlich unterhalb der mittleren Einkommen der Selbstständigen mit Beschäftigten (jeweils 2.678 € und 2.255 €) und leicht unterhalb der mittleren Einkommen der abhängig Beschäftigten (1.728 € und 1.629 €). Die soziodemografischen Merkmale und die Teilzeittätigkeit erklären einen Großteil der Einkommensunterschiede zwischen den Soloselbstständigen und den abhängig Beschäftigten. Es zeigt sich hingegen nicht, dass die soloselbstständige Wirtschaftsweise primär von denjenigen Personen gewählt wird, die über eine überdurchschnittlich gute Absicherung im sozialen Kontext verfügen. Insgesamt erzielen 20 % der Soloselbstständigen im Hauptstatus persönliche Nettoeinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle für einen Ein-Personen-Haushalt. Dies bedeutet, dass Soloselbstständigkeit aktuell nicht pauschal mit einer prekären Wirtschafts- bzw. Lebensweise in Verbindung gebracht werden kann. Zwar gelten für die Soloselbstständigen zweifelsohne deutlich erhöhte Risiken für niedrige persönliche Einkommen. Die meisten Soloselbstständigen (80 %) sind jedoch nicht dem Niedrigeinkommensbereich zuzurechnen. 12 % der Soloselbstständigen können sogar hohe persönliche Einkommen (im Wertebereich von über 3.057 € im Monat) verzeichnen. Als problematisch kann demzufolge weniger die aktuelle Einkommenslage der Soloselbstständigen im Handwerk eingeschätzt werden, vielmehr die Ungleichstellung unterschiedlicher Erwerbsformen im Hinblick auf die Pflichten zur sozialen Absicherung. ; Using data from the German microcensus 2014, this study compares the socio-demographic characteristics and the relative incomes of solo self-employed, self-employed with employees and paid employees in craft trades. Particular emphasis is placed on the description of the middle income and income distribution of self-employed in comparison to employees. The results show that solo self-employed workers in crafts occupations are a very heterogeneous group, in which certain individuals (women, non-German EU citizens, the retired and part-timers) are over-represented. Furthermore, it can be observed that self-employed have higher educational qualifications than employees do. In particular, the proportions of high school and university graduates are significantly higher among solo self-employed than among employees. Statistics on personal net income show that solo self-employed share more similar characteristics with employees than with self-employed with employees. The average income of the solo self-employed (average: 1,681 €, median: 1,489 €) is well below the average income of the self-employed with employees (2,678 € and 2,255 €) and slightly below the average income of employees (1,728 € and 1,629 €). Socio-demographic characteristics and part-time employment explain a large part of the income differential between entrepreneurs and employees. By contrast, there is no evidence that the status of self-employment is primarily chosen by those persons who can rely on better-than-average protection in a social context. Approximately 20 % of solo self-employed and 7 % of employees in crafts occupations achieve net personal incomes below the threshold for being at-risk-of-poverty. Thus, solo self-employed face higher risks for low personal income than employees. However, the income of the majority of solo self-employed is similar to the income of wage workers in the craft trades. Moreover, 12 % of solo self-employed can record very high personal incomes above € 3,057 per month. At the same time, the results show large differences is the coverage rates by state pension schemes between self-employed and employees. Thus, it appears that the major challenge for social policy is associated with the inequality of the two forms of employment with respect to social security obligations rather than with the income inequality.
Die offiziellen Daten zur FuE-Tätigkeit der deutschen Wirtschaft zeigen eine zunehmende Bedeutung der Vertragsforschung als einer Organisationsalternative für die Abwicklung von FuE-Aktivitäten. Der Anteil der für den externen Bezug von FuE-Dienstleistungen aufgewendeten Mittel im Verhältnis zu den gesamten FuE-Aufwendungen der Unternehmen ist zwischen 1979 und 2003 von etwa 5% auf über 18% angestiegen. Die Gründe für die verstärkte Fremdvergabe von FuE-Aufträgen an unternehmensexterne Partner sind jedoch bisher nur unzureichend untersucht worden. In dieser Studie werden die Determinanten der Vertragsforschungsaktivitäten theoretisch untersucht und auf der Grundlage des Mannheimer Innovationspanels auf Unternehmensebene geschätzt.
Das Handwerk leistet traditionell einen wesentlichen Beitrag zur beruflichen Qualifizierung junger Schulabsolventinnen und Schulabsolventen. Nicht alle Fachkräfte, die im Handwerk ausgebildet werden, verbleiben jedoch nach Ende ihrer Ausbildung in diesem Wirtschaftsbereich. Die Abwanderung handwerklich ausgebildeter Fachkräfte in andere Wirtschaftsbereiche wird dabei in verschiedenen Kontexten diskutiert und unterschiedlich bewertet. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die Arbeitsmarktmobilität von handwerklich qualifizierten Fachkräften. Auf Grundlage von umfassenden, repräsentativen Befragungen von Erwerbstätigen in Deutschland (BIBB/IAB-Erhebungen bzw. BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragungen 1979-2012) werden die Abwanderungsmuster aus dem Handwerk systematisch untersucht und dabei sowohl die zeitliche Entwicklung nachgezeichnet als auch die strukturellen Unterschiede im Zeitablauf verdeutlicht. Der zweite Teil der Studie identifiziert die Bestimmungsfaktoren der Abwanderung aus dem Handwerk und beantwortet die Frage, welche individuellen Eigenschaften der Handwerksgesellen und der Handwerksbetriebe Einfluss auf die Mobilitätsentscheidungen ausüben. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Abwanderungsprozesse aus dem Handwerk seit Mitte der 2000er Jahre deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Bis zum Ende der 1990er Jahre verblieb etwa die Hälfte der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte im weiteren Erwerbsverlauf im Handwerk. Aktuell ist der Anteil der "handwerkstreuen" Gesellen und Gesellinnen auf unter 40 % zurückgegangen. Ein Viertel der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte ist im späteren Erwerbsverlauf in Industriebetrieben tätig. Damit bestätigt sich die in der älteren Literatur formulierte Einschätzung nicht, dass das Interesse der Industrie an handwerklich qualifizierten Fachkräften rückläufig sei. Insbesondere Handwerksgesellen und Gesellinnen mit einem Abschluss in Elektro- und Metallberufen finden häufig eine Anstellung in Industriebetrieben verwandter Branchen. Die multivariaten Analysen im zweiten Teil der Studie zeigen, dass Handwerksgesellen und Gesellinnen, die im späteren Erwerbsverlauf eine Fortbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt absolvieren, signifikant höhere Verbleibswahrscheinlichkeiten aufweisen. Ursprünglich im Handwerk ausgebildete Fachkräfte, die über eine Hochschulzulassung verfügen und nach dem Lehrabschluss ein Studium absolvieren, weisen hingegen deutlich höheres Abwanderungsrisiko auf. Dies lässt schlussfolgern, dass insbesondere die handwerkliche Sozialisierung der jungen Nachwuchskräfte und eine Weiterentwicklung bzw. Neugestaltung von differenzierten und attraktiven Bildungs- und Karrierewegen innerhalb des Handwerksbereichs eine geeignete Strategie zur Stärkung der Bindung an den Handwerkssektor darstellen kann.
Die aktuellen Diskussionen um die Stärkung des dualen Ausbildungssystems streben eine stärkere Gleichstellung beruflicher- und akademischer Bildungswege an. In diesem Kontext steht die Frage nach der Rolle der beruflichen Ausbildung im Handwerk für den gesamten Arbeitsmarkt und damit für die Volkswirtschaft. Die Rolle der dualen Ausbildung kann dabei über die veränderten empirischen Ausbildungsmuster sowie die veränderten Funktionszuschreibungen im Zeitverlauf beschrieben werden. In dieser Studie werden Zeitreihen zur beruflichen Bildung sowie die vorhandenen Studien zur Funktionsweise des dualen Bildungssystems genutzt, um für den Zeitverlauf seit 1950 die zentralen Charakteristika und Funktionen des Ausbildungssystems des Handwerks zu beschreiben. Hierbei werden vier Phasen und drei Funktionsverschiebungen identifiziert, die jeweils mit strukturellen Veränderungen im Ausbildungsmarkt einhergehen. Im Ergebnis benennt die Studie folgende zentrale volkswirtschaftliche Funktionen des handwerklichen Qualifizierungssystems: Erstens gilt das Handwerk mit seiner überproportionalen Ausbildungsleistung traditionell als "Ausbilder der Nation". 28 % der Auszubildenden werden derzeit im Handwerk auf die Tätigkeit auf dem regulären Arbeitsmarkt vorbereitet, wobei tendenziell die Schwerpunktlegung der Ausbildung auf der eigenständigen und problemlösungsorientierten Arbeitsweise als besondere Stärke des handwerklichen Qualifizierungssystems gilt. Zweitens wird dem Handwerk eine arbeitsmarkt- und sozialpolitisch maßgebende Rolle als "sozialer Integrator" zugeschrieben. Als Integrator übernimmt das Handwerk insbesondere in Zeiten der gesellschaftlichen Umbrüche die Aufgabe, benachteiligte Bevölkerungsgruppen (Geflüchtete, Leistungsschwächere, Altbewerber) systematisch in das Arbeitsleben zu integrieren. Als für diese Aufgabe besonders relevante Stärke des Handwerks gilt die (oft familiengeführte) kleinbetriebliche Betriebsstruktur sowie die Vernetzung und ehrenamtliches Engagement in lokalen Gemeinschaften. Drittens gilt das ...
Das Handwerk ist ländlich. Der Beschäftigungsbeitrag des Handwerks in ländlichen Regionen ist 33 % höher als in den städtischen Regionen. Gerade in diesen Räumen, welche eine niedrigere Wirtschaftsleistung aufweisen als Städte, übernimmt das Handwerk eine stabilisierende Funktion, vermindert Armut, integriert Jugendliche in das Arbeitsleben und schafft eine lebenswerte Umgebung. Dennoch spielt das Handwerk auch in den Städten eine wichtige Rolle. In den meisten der 402 deutschen Kreise liegt der Anteil der Handwerker an allen Erwerbstätigen über 10 %. Die vorliegende Kurzstudie widmet sich jedoch vornehmlich den ländlichen Räumen, die man als handwerkswirtschaftliche Kernregionen bezeichnen kann. Folgende Fragen werden in dieser Kurzstudie beantwortet: 1. Welche Funktionen erfüllt das Handwerk in ländlichen Räumen? Produkt- und Dienstleistungsinnovationen in Handwerksunternehmen erzeugen positive Impulse für die regionale Wirtschaft. Außerdem integrieren Handwerksunternehmen Jugendliche mit niedrigeren Bildungsabschlüssen in den regionalen Arbeitsmarkt und wirken somit Armut und Abwanderung entgegen. Und schließlich übernehmen Handwerksunternehmen eine Versorgungsfunktion in dünn besiedelten Räumen. 2. Gibt es besondere Merkmale handwerklicher Regionen? Handwerksregionen unterscheiden sich in bestimmten Merkmalen deutlich von Nicht-Handwerksregionen. Sie weisen ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkommen auf und sind vorrangig ländlich geprägt. In Handwerksregionen gibt es dennoch weniger Armut als in vergleichbaren Nicht-Handwerksregionen und die Bevölkerungsentwicklung verläuft langfristig stabiler. 3. Welche Regionen profitieren von der GRW-Strukturförderung (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur")? Handwerksregionen erhalten eine geringere Fördersumme als Nicht-Handwerksregionen. Die bisherige Strukturförderung kommt Siedlungsräumen zugute, welche am stärksten durch die Schrumpfung betroffen sind. Wenn man das Ziel einer räumlichen Strukturförderung prinzipiell akzeptiert, stellt sich hier die Frage, ob eine Förderung der am stärksten schrumpfenden Regionen als nachhaltig angesehen werden kann. Stattdessen wäre über eine Förderung von strukturschwachen Wirtschaftsräumen nachzudenken, welche ein Mindestmaß an zukünftiger Bestandsfestigkeit aufweisen. 4. Einmal Handwerksregion – immer Handwerksregion? Wie lange überdauern regionale wirtschaftliche Strukturen? Es kann gezeigt werden, dass Regionen, deren Wirtschaftsstruktur 1926 bereits stark vom Handwerk geprägt wurde, heute wieder zu den Handwerksregionen zählen. Es gibt weiterhin Hinweise darauf, dass die Wurzeln dieser strukturellen Stabilität noch weiter in der Vergangenheit liegen und im Zusammenhang mit bestimmten landwirtschaftlichen Strukturen im 19. Jahrhundert stehen. ; The proportion of craftsmen in the overall labor force is 33 % higher in rural counties (Kreise und kreisfreie Städte) than in urban ones. Rural counties are characterized by lower levels of prosperity and the crafts play a stabilizing role, lowers poverty, integrates young people into the labor force und promotes a livable social environment. The crafts sector also plays a minor role in urban areas. In most of the 402 German counties, the proportion of craftsmen in the overall labor force lies above 10 %. This study focusses on rural regions however, that can be called core crafts regions. The following questions will be answered in this study: 1. What function does the crafts sector have in rural regions? There are positive effects of innovative crafts products and services for regional economies. Young workers who would otherwise have trouble entering the labor market are supported by crafts training, thereby lowering poverty. The crafts sector provides goods and services in sparsely populated areas. 2. Are there typical characteristics of crafts counties? Crafts counties are different from non-crafts counties. They display lower per capita levels of GDP and they are mostly rural. Nevertheless, there is less poverty in crafts regions than in non-crafts regions and the longer term population dynamics are more stable. 3. What are the regions benefitting from regional economic subsidies provided by the government? Crafts regions receive less regional economic aid than non-crafts regions. The current support system benefits settlement areas that are strongly affected by population decline. If one accepts the existence of regional economic support in principle, it must nevertheless be asked whether such a support policy can be regarded as sustainable. 4. Once a crafts region always a crafts region? The historical persistence of regional economic structures. It can be shown that regions whose economic structures were characterized by the crafts in 1926 also display a strong crafts focus today. There is evidence for even older roots of such a crafts structure. In particular, if a region tended to display a low productivity agricultural structure in the 19th century it is likely to develop a crafts structure over time, which then persists over many decades.
Die sozioökonomische Lage und die Alterssicherung Selbstständiger im Handwerk ist ein wirtschafts-, sozial- und handwerkspolitisch relevantes Forschungsfeld, innerhalb dessen aktuell Diskussionen zur Weiterentwicklung der Struktur der Altersvorsorge im Handwerk geführt werden. Auf wissenschaftlicher Seite besteht jedoch ein Mangel an empirischer Grundlagenforschung, welche der politischen Diskussion als Entscheidungsgrundlage bereitgestellt werden kann. Der vorliegende Literaturüberblick leistet daher eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Studien zur Alterssicherung selbstständiger Handwerker in Deutschland und formuliert auf Basis dessen eine Forschungsagenda, um dieser Forschungslücke zu begegnen. Hierin wird zunächst eine repräsentative Strukturerhebung auf Basis des Mikrozensus skizziert. Aufbauend auf dieser Grundlagenanalyse wird eine Clusteranalyse der verschiedenen Einkommens- und Vorsorgetypen innerhalb der handwerklichen Selbstständigen beschrieben, die durch eine Verhaltensanalyse auf Basis qualitativer Forschung ergänzt wird. Insgesamt leistet diese Studie somit eine kompakte Zusammenfassung des Forschungsstands und einen Vorschlag zur künftigen empirischen Forschung. ; The socio-economic conditions and retirement arrangements of self-employed craftsmen is a research domain relevant for economic, social as well as crafts policy in Germany that has been discussed extensively in recent years in terms of a further development of its overall structure. From a scientific perspective, however, there is a lack of empirical basic research that can be made available to policymakers. This literature review summarizes the recent empirical contributions in the field of retirement arrangements for self-employed craftsmen in Germany and derives a research agenda to address this research gap. We, thus, suggest to conduct a representative structural analysis based upon microcensus data. Further, a cluster analysis is outlined that determines distinct groups of self-employed craftsmen in terms of income and retirement arrangements. This analysis should be complemented by a behavioral analysis using qualitative research methods. Overall, this study provides a brief summary of the current literature and a suggestion for future empirical research.
Die sozioökonomische Lage und die Alterssicherung Selbstständiger im Handwerk ist ein wirtschafts-, sozial- und handwerkspolitisch relevantes Forschungsfeld, innerhalb dessen aktuell Diskussionen zur Weiterentwicklung der Struktur der Altersvorsorge im Handwerk geführt werden. Auf wissenschaftlicher Seite besteht jedoch ein Mangel an empirischer Grundlagenforschung, welche der politischen Diskussion als Entscheidungsgrundlage bereitgestellt werden kann. Der vorliegende Literaturüberblick leistet daher eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Studien zur Alterssicherung selbstständiger Handwerker in Deutschland und formuliert auf Basis dessen eine Forschungsagenda, um dieser Forschungslücke zu begegnen. Hierin wird zunächst eine repräsentative Strukturerhebung auf Basis des Mikrozensus skizziert. Aufbauend auf dieser Grundlagenanalyse wird eine Clusteranalyse der verschiedenen Einkommens- und Vorsorgetypen innerhalb der handwerklichen Selbstständigen beschrieben, die durch eine Verhaltensanalyse auf Basis qualitativer Forschung ergänzt wird. Insgesamt leistet diese Studie somit eine kompakte Zusammenfassung des Forschungsstands und einen Vorschlag zur künftigen empirischen Forschung. ; The socio-economic conditions and retirement arrangements of self-employed craftsmen is a research domain relevant for economic, social as well as crafts policy in Germany that has been discussed extensively in recent years in terms of a further development of its overall structure. From a scientific perspective, however, there is a lack of empirical basic research that can be made available to policymakers. This literature review summarizes the recent empirical contributions in the field of retirement arrangements for self-employed craftsmen in Germany and derives a research agenda to address this research gap. We, thus, suggest to conduct a representative structural analysis based upon microcensus data. Further, a cluster analysis is outlined that determines distinct groups of self-employed craftsmen in terms of income and retirement arrangements. This analysis should be complemented by a behavioral analysis using qualitative research methods. Overall, this study provides a brief summary of the current literature and a suggestion for future empirical research. ; unReviewed