Menschen waren schon immer auf die Nutzung von Technik angewiesen, aber seit dem 19. Jahrhundert leben wir in einer "verdichteten" technischen Kultur. Was dies für eine moderne Technikgeschichte bedeutet, erläutert Martina Heßler anhand der Bereiche Produktion, Haushalt, Mobilität und Kommunikation, Menschenbild sowie Unfälle und deren Folgen. Dabei schildert sie, wie sich Praktiken und Wahrnehmungen - vor allem in Bezug auf Raum und Zeit - und das menschliche Selbstverständnis im Kontext von Technologien wandelten. Sie liefert damit eine umfassende Einführung in Zugänge und Gegenstand der Technikgeschichte. Darüber hinaus begründet sie damit eine Kulturgeschichte der Technik, die auch zukünftige Entwicklungen in den Blick nimmt.
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Der Topos der kreativen Stadt stellt derzeit ein hochaktuelles Thema dar. Die Studie zeigt am Beispiel dreier Wissenschaftsorte in der Region München auf, wie dieser Topos in den letzten Dekaden neu erfunden wurde und dabei auf alte, bis in die Antike zurückreichende Konzepte des Städtischen und der Agora als genuine Orte von Kreativität und Kommunikation referiert.Indem die Geschichten dreier Wissenschaftsorte erzählt werden, die sich seit den 1960er Jahren in der Peripherie Münchens entwickelt haben, wird das sich wandelnde Verhältnis von Stadt und Wissenschaft nachgezeichnet.Das Buch versteht sich dabei im Sinne des »spatial turn« als eine Geschichtsschreibung aus der Perspektive von Orten.
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"Von den 1950er bis in die 1980er Jahre sind es ähnliche Argumentationsfiguren, die mit der Automatisierung der Arbeitswelt einhergehen. Teils reichen sie bis ins 18. Jahrhundert zurück und finden sich auch in aktuellen Debatten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Von den 1950er bis in die 1980er Jahre sind es ähnliche Argumentationsfiguren, die mit der Automatisierung der Arbeitswelt einhergehen. Teils reichen sie bis ins 18. Jahrhundert zurück und finden sich auch in aktuellen Debatten." (Autorenreferat)
Michael Thompsons Buch »Mülltheorie« beginnt mit einem sehr unappetitlichen Rätsel zu »Rotz«. Es endet mit der Zusammenfassung einer im Buch Schritt für Schritt entwickelten Theorie, in der es darum geht, »Monster« (wie den »Rotz«) nicht aus der gesellschaftlichen Betrachtung und der wissenschaftlichen Theorie auszuschließen. Müll sei ein solches Monster, das in einem modernen Wissenschaftsverständnis ignoriert werde, da der Wert und die soziale Funktion von Müll mit »Null« gleichgesetzt werde. So beobachtete es Thompson in den 1960er- und 1970er-Jahren, als sein Buch entstand.
Die Automatisierung der industriellen Produktion hat innerhalb der Geschichtswissenschaften bislang erstaunlich wenig Aufmerksamkeit gefunden. An einem Fallbeispiel, der Halle 54 bei Volkswagen in Wolfsburg, widmet sich der Aufsatz den Grenzen der (Voll-)Automatisierung, wie sie in den 1980er-Jahren sichtbar wurden. Die Halle 54, eröffnet 1983, wurde zeitgenössisch als »Modell des technischen Fortschritts« bezeichnet. Hier hatte VW in einem weltweit beachteten Versuch die komplizierte Endmontage zu 25 Prozent automatisiert. Die anfangs gefeierten Roboter erwiesen sich jedoch schnell als fehlerhaft. Der Beitrag analysiert insbesondere das Mensch-Maschine-Verhältnis und dessen damalige Bewertung. Das Fallbeispiel verdeutlicht zum einen die aufgeregten Diskurse der 1980er-Jahre um eine scheinbare Wiederentdeckung menschlicher Überlegenheit gegenüber der Maschine; zum anderen zeigt es die Grenzen der Vollautomatisierung in der Endmontage, die bis heute als zu schwierig für Roboter gilt. Gleichwohl führten diese Erfahrungen nicht zu einer prinzipiellen Abkehr von der Automatisierung, sondern vielmehr zu einer »angepassten Automatisierung«.
Die Entwicklung von "Wissenschaftsenklaven" sind zum einen stadthistorisch interessant, da sie zeitgenössische Konzepte der Stadtplanung widerspiegeln und zudem die historischen Stadtstrukturen verändern, insofern sie häufig am Rande großer Städte oder in strukturschwachen Regionen platziert werden. Zum anderen lassen sich an ihnen zugleich die zeitgenössischen Modelle der Organisation von Wissenschaft ablesen sowie die Rolle, die man ihr in einer Gesellschaft zuschreibt. Im vorliegenden Beitrag wird die Geschichte zweier Wissenschaftsorte - Garching und Martinsried - betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht dabei das Verhältnis von Wissenschaft und Stadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dessen Betrachtung nimmt insbesondere die 1970er Jahre als eine Transformationsphase sowohl im Hinblick auf die Stadtplanung als auch in Bezug auf die Organisation der Wissenschaft in den Blick. Im Verhältnis Stadt und Wissenschaft zeichnet sich seit den 1970er Jahren eine neue Phase ab, die sich erheblich von den 1950er und 1960er Jahren unterscheidet. In den späten 1960er und vor allem in den 1970er Jahren fanden Verschiebungen statt, wurden neue Prioritäten gesetzt; neue Konzepte dominierten, die schließlich vor allem in den 1980er und 1990er Jahren eine Radikalisierung erreichten. (ICA2)
Der vorliegende Forschungsüberblick verfolgt ein doppeltes Anliegen. (1) Es werden die folgenden Publikationen zum Thema "Stadt und innovatives Milieu" vorgestellt und kommentiert: Frisby, D. (Hrsg.): Simmel in Wien; Kant, H. (Hrsg.): Fixpunkte; Inkster, I.: Scientific Culture and Urbanisation in Industrialising Britain; Goschler, C. (Hrsg.): Wissenschaft und Öffentlichkeit in Berlin 1870-1930; Goodman, D./Chant, C. (Hrsg.): European Cities and Technology: Industrial to post-industrial city; Sternberg, R.: Technologiepolitik und High-Tech Regionen - ein internationaler Vergleich; Castells, M.: Technopoles of the World; Smilor, R.: Creating the Technopolis; Richter, J./Förster, H./Lakemann. U.: Stalinstadt-Eisenhüttenstadt; Knauer-Romani, E.: Eisenhüttenstadt und die Idealstadt des 20. Jahrhunderts; Durth, W./Düwel, J./Gutschow, N.: Architektur und Städtebau der DDR, 2 Bde.; Josephson, P.: New Atlantis Revisted; Tatsuno, S.: The Technopolis Strategy: Japan, High-Technology and the Control of the 21 st Century; Crevoisier, O. (Hrsg): Les milieux urbains; Ratti, R./Bramati, A./Gordon, R. (Hrsg.): The Dynamics of Innovative Regions; Scott, A.: Global City-Regions; Borja, J.: Local and Global; Bott, H. (Hrsg): Stadt und Kommunikation im digitalen Zeitalter. (2) Das zweite Anliegen dieses Forschungsüberblickes macht deutlich, dass der Topos der Stadt als innovatives Milieu kein ausgefeiltes Forschungskonzept ist. Der gewählte Begriff "innovatives Milieu" bezeichnet in der regionalökonomischen Innovationstheorie zwar ein feststehendes Konzept, in einer erweiterten und allgemeineren Version kann er jedoch als nur analytisches Werkzeug dienen. (ICA2)