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"Die bislang fast ausschließlich feministisch geführte Diskussion um sexuelle Gewalt thematisiert diese im Kontext einer umfassenden Patriarchatskritik als Ausdruck einer strukturell verankerten Männergewalt." Vor diesem Hintergrund geht es im vorliegenden Beitrag um angemessene Antworten der Jugendhilfe auf das Problem sexueller Gewalt gegen Kinder, insbesondere um die Berücksichtigung der Tatsache, daß Gefahren für Kinder gerade von der scheinbar heilen Familie ausgehen können. Die Autorin diskutiert zunächst die Anforderungen des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) an die Hilfe in Fällen von sexuellem Mißbrauch. Weiterhin fragt sie, wie diese Anforderungen fachlich zu bewerten sind, "wobei es insbesondere um die Frage nach der 'parteilichen Arbeit' geht". Es zeigt sich, daß die Wahrung der Elternrechte auf der einen Seite und die Hilfe für das Kind auf der anderen Seite nur schwierig zur realisieren sind. Hierzu müssen entsprechende strukturelle Voraussetzungen im Jugendhilfeangebot geschaffen werden. Es geht dabei um eine qualifizierte, gemeinsam verantwortete Arbeitsteilung, für die abschließend Vorschläge unterbreitet werden. (psz)

Es geht darum, inwieweit sich Frauenberichte der Bundesländer als geeignetes Instrument der Frauenpolitik erweisen. Die Untersuchung basiert auf der Analyse von 1980 bis 1982 vorgelegten Berichten der Gleichstellungsstellen der Länder Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Ausgehend von einem Frauenpolitikverständnis anhand der Begriffe Benachteiligung, Gleichberechtigung und Wahlfreiheit werden in den Berichten im Zusammenhang von Familie und Beruf quantitativ-statistische Daten bearbeitet und mögliche Veränderungsstrategien für die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben vorgeschlagen. Die Autorin kritisiert die unzureichende Bestimmung der Ausgangsbegriffe, die vorwiegend isolierte Problemsicht und die Vernachlässigung von Aspekten subjektiver Lebenszusammenhänge der Frauen. Eine Effektivierung ließe sich durch eine mehr quantitativ betonte Sichtweise erreichen. (HD)

Die Autorin berichtet über die Entwicklung des Bereichs ausländische Frauen in der Frauenforschung. In Literatur und Forschung bestehen Ansätze auf verschiedenen Ebenen. Vorwiegend wird das Thema auf sozialpädagogischer Ebene meist deskriptiv behandelt, d.h., daß ausländische Frauen als Problemgruppe mit spezifischen Defiziten gesehen werden, aber keine Solidarisierung seitens deutscher Frauen stattfindet. Es fehlen Ansätze einer theoretischen Fundierung, um die Probleme ausländischer Frauen in den Gesamtbereich der Migration in Industriegesellschaften einordnen zu können. Ein zweiter Ansatz bezieht die Probleme ausländischer Frauen auf einen Idealtyp von Leben und Kultur im Herkunftsland, wobei das reale Alltagsleben der Frauen unberücksichtigt bleibt. Als dritter Versuch, das Alltagsleben von Migrantinnen konkret aufzuzeigen, werden immer häufiger Autobiographien veröffentlicht, denen es meist an einer strukturellen Analyse mangelt. Als notwendige, weiterführende Aufgabe der Frauenforschung wird die Weiterentwicklung von Analysen der Alltags- und Gesellschaftsstruktur als Hintergrund zur Migrationserklärung gesehen. (HD)

Der vorliegende Beitrag stellt erste Ergebnisse eines Projekts zur Elternselbsthilfe im ländlichen Lebensraum dar, in dem sowohl die für die Initiierung und Unterstützung von Elternselbsthilfe relevanten Schlüsselpersonen als auch interessierte bzw. beteiligte Eltern erreicht werden sollen. Die wissenschaftliche Begleitung definiert sich aufgrund des zugrundeliegenden Erkenntnisinteresses und den entsprechenden Maßnahmen als Handlungsforschung. Im folgenden werden einige Ergebnisse unter der Fragestellung zusammengefaßt, welche institutionellen, personellen und konzeptionellen Voraussetzungen eine Förderung von Elternselbsthilfe ermöglichen oder behindern und welche Erwartungen Elternselbsthilfegruppen an die Träger stellen bzw. stellen können. Die Verfasser stelllen die Probleme bei der eindeutigen Trennung von Stadt und Land, die Regionalisierung der Projektmaßnahmen sowie die strukturellen, pragmatischen und kulturell-personenbezogenen Kriterien für die Auswahl des ersten regionalen Schwerpunktes, des niedersächsischen Landkreises Verden, dar. Dieser Landkreis wird hinsichtlich seiner Topographie, Sozial- und Infrastruktur, der Zahl und Form der existierenden Elterninitiativen sowie im Hinblick auf das Verhältnis von Trägern der Erwachsenenbildung und Elternselbsthilfe beschrieben. Die folgende Beschreibung der Situation von Frauen bzw. Familien mit kleinen Kindern im ländlichen Raum basiert auf 22 qualitativen Interviews mit Landfrauen. Erfaßt wird die Bewertung des Landlebens durch die Frauen, Kontaktmöglichkeiten und soziale Kontrolle auf dem Dorf, Belastungen und Prioritäten im Alltag in Bezug auf Unterschiede zwischen Bäuerinnen und Nicht-Bäuerinnen sowie Erziehungsvorstellungen und -praxis der Eltern und das Interesse der Mütter an Elternselbsthilfe. (SD)