Fallstudie - "Kulturlandschaft Neckartal nördlich von Heilbronn"
In: Die Kulturlandschaft des ländlichen Raums in Baden-Württemberg - Entwicklungen, Kontexte, Perspektiven, S. 146-166
In der Fallstudie "Kulturlandschaft Neckartal nördlich von Heilbronn" wird ein Abschnitt
des Neckartales untersucht, der von einer prosperierenden Bevölkerungs- und
Wirtschaftsentwicklung geprägt ist. Das Neckartal weist hier einen suburbanen Charakter
auf und lässt noch Grundzüge der vorindustriellen Landschaftsgliederung sowie visuell
viele kulturhistorische Elemente erkennen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen
wesentliche Veränderungen des Siedlungsgeschehens und Nutzungsänderungen in
der freien Landschaft seit Mitte der dreißiger Jahre. Der Siedlungsflächenzuwachs findet
seine Erklärung im Einwohnerzuwachs und in den wohlstandsbedingten Faktoren.
Die weitere Flächeninanspruchnahme für Siedlungszwecke dürfte aber in den nächsten
Jahren sukzessive geringer werden. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen verloren im
Laufe der vergangenen Jahrzehnte tendenzielle Anteile insbesondere zugunsten von
Siedlungs- und Waldflächen. Änderungen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzflächen
erfolgten aufgrund verschiedener Rahmenbedingen hin zu einer stärkeren Ausrichtung
auf maschinenbewirtschaftete Flächen. Raumordnerische Aufgabe bleibt es, die
Raumentwicklung aktiv mitzugestalten und durch ihre Instrumente wichtige Funktionen
der Kulturlandschaft zu schützen. Es gilt, die Kulturlandschaft durch eine integrative
Raumordnung nachhaltig weiterzuentwickeln.