Othering von wohnungslosen Menschen
In: Zeitschrift für Gemeinwirtschaft und Gemeinwohl: Z'GuG = Journal of social economy and common welfare, Band 45, Heft 1, S. 45-57
ISSN: 2701-4207
Der derzeitige gesellschaftliche Bearbeitungsmodus von urbaner Wohnungs- und Obdachlosigkeit führt dazu, dass Menschen ohne Wohnung ausgegrenzt werden und ihre gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten begrenzt sind. Damit gehen Prozesse des Othering einher, durch die sich Stereotype der fremden Anderen ohne Wohnung in Relation zur eigenen, bürgerlichen Mehrheitsgesellschaft etablieren. Der Beitrag zeigt, dass wohnungslose Menschen die dichotomischen Konstruktionen in ihren Selbstpositionierungen übernehmen. Zudem entwickeln sie Praktiken des Umgangs mit den vorherrschenden Fremdkonstruktionen über wohnungslose Andere, die sich als Praktiken des Verbergens, der Abgrenzung und der Anpassung charakterisieren lassen.