Karen Hemming untersucht die Effekte von sportlichen und musischen Freizeitaktivitäten auf chronischen Stress sowie auf die Entwicklung von Persönlichkeit und sozialem Rückhalt im Grundschulalter. Kinder, die sich leistungsorientiert im Sport oder im Thomanerchor engagieren, werden mit Kindern verglichen, die freizeitorientiert in Sport und Musik aktiv sind oder nicht in institutionelle Freizeitaktivitäten eingebunden sind. Das ambitionierte quantitativ-längsschnittliche Untersuchungsdesign ermöglicht neue Einsichten: Überlasten hohe Leistungsanforderungen in Sport oder Musik die Kinder? Beeinflussen die Aktivitäten die Entwicklung? Oder sind es besondere Kinder, die sich besonders hohen Anforderungen stellen?.
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Non-formale Bildungsangebote werden – abgesehen von niedrigschwelligen Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit – eher von leistungsorientierten, sozioökonomisch bessergestellten Jugendlichen genutzt. Damit können bestehende Bildungsungleichheiten verstärkt werden. Insgesamt ist die Studienlage zu Selektionseffekten wenig differenziert, und Aktivitätsdeterminanten werden selten berücksichtigt. Der Beitrag untersucht auf der Grundlage des Kapital-Ansatzes (Bourdieu) und auf der Basis einer standardisierten Befragung am Ende der Schulzeit den Einfluss der sozialen Herkunft auf die Nutzung non-formaler Bildungsangebote von Jugendlichen (n = 1,547) in Haupt- und Realschulbildungsgängen mit Fokus auf den Aktivitätsdeterminanten Vielfalt, Dauer und Intensität. Es werden retrospektiv alle im Verlauf der Schulzeit (1.–10. Klasse) genutzten Aktivitäten berücksichtigt. Als Herkunftsindikatoren gehen Kapitalsorten, Migrationshintergrund, Geschlecht und Schulleistung ein. Die Ergebnisse bestätigen, dass nicht nur die Aktivitätsausübung selbst, sondern auch die Aktivitätsdeterminanten Vielfalt, Kontinuität und Intensität insbesondere durch das kulturelle Kapital in der Familie aber auch durch Geschlecht, Migrationshintergrund und schulische Leistung beeinflusst werden; soziales und ökonomisches Kapital spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
"Die Übergänge in Ausbildung (1. Schwelle) und Beruf (2. Schwelle) werden als wichtige Weichenstellungen im Lebensverlauf verstanden. Im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen müssen sich junge Menschen neuen Herausforderungen stellen, die dazu führen, dass diese Übergänge in der Lebensphase Jugend immer unsicherer werden. Um die gestiegenen Anforderungen dieser Übergänge zu bewältigen, gewinnen Bildungsprozesse, die in non-formalen Freizeitsettings stattfinden, an Bedeutung: Sie können nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden fördern, sondern auch Qualifikationen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt vermitteln. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit Vereinsaktivitäten und kulturelle Aktivitäten von Hauptschüler/-innen am Ende ihrer Schulzeit ihre berufliche Zielorientierung und Übergänge in Ausbildung und Beruf positiv beeinflussen. Dazu wird das Ressourcenmodell der Lebensbewältigung als theoretische Grundlage herangezogen und eine Sekundäranalyse mit dem Übergangspanel des Deutschen Jugendinstituts durchgeführt. Drei Messzeitpunkte gehen in logistische Regressionsmodelle ein: 1) Baselineerhebung im letzten Pflichtschuljahr (N=3922), 2) Erhebung ein halbes Jahr nach letztem Pflichtschuljahr (1. Schwelle; N=1701), und 3) Erhebung fünf Jahre nach letztem Pflichtschuljahr (1. und 2. Schwelle; N=873). Erwartungsgemäß lassen sich geringe Zusammenhänge zwischen Freizeitaktivitäten und beruflicher Zielorientierung nachweisen. Für den Übergang an 1. Schwelle finden sich keine Effekte der Freizeitaktivitäten. Allerdings wird der Übergang in Ausbildung und Beruf an 1. und 2. Schwelle fünf Jahre später in geringem Maß positiv durch Vereinsaktivitäten beeinflusst. Dabei zeigen sich die Zusammenhänge auch unter Kontrolle von sozioökonomischem Status, Migrationshintergrund und Geschlecht." (Autorenreferat)
The starting point of this contribution is the potential risk to health and performance from the combination of elite sporting careers with the pursuit of education. In European sport science and politics, structural measures to promote dual careers in elite sports have been discussed increasingly of late. In addition to organisational measures, there are calls for educational-psychological intervention programmes supporting the successful management of dual careers at the individual level. This paper presents an appropriate intervention programme and its evaluation: stress-resistance training for elite athletes (SRT-EA). It comprises 10 units, each lasting 90 minutes. It is intended for athletes and aims to improve their resistance to chronic stress. The evaluation was carried out in a quasi-experimental design, with three points of measurement (baseline, immediately after, and three months after) and two non-randomised groups: an intervention group (n = 128) and an untreated control group (n = 117). Participants were between 13 and 20 years of age (53.5% male) and represented various Olympic sports. Outcome variables were assessed with questionnaires. Significant short- and mid-term intervention effects were explored. The intervention increased stress-related knowledge, general self-efficacy, and stress sensitivity. Chronic stress level, stress symptoms, and stress reactivity were reduced. In line with the intention of the intervention, the results showed short- and mid-term, small to medium-sized effects. Accordingly, separate measurements at the end of the intervention and three months later showed mostly positive subjective experiences. Thus, the results reinforce the hope that educational-psychological stress-management interventions can support dual careers.
During the past decade, Europe was confronted with major changes and events offering large opportunities for mobility. The EU enlargement process, the EU policies regarding youth, the economic crisis affecting national economies on different levels, political instabilities in some European countries, high rates of unemployment or the increasing number of refugees are only a few of the factors influencing net migration in Europe. Based on a set of socio-economic indicators for EU/EFTA countries and cluster analysis, the paper provides an overview of regional differences across European countries, related to migration magnitude in the identified clusters. The obtained clusters are in accordance with previous studies in migration, and appear stable during the period of 2005-2013, with only some exceptions. The analysis revealed three country clusters: EU/EFTA center-receiving countries, EU/EFTA periphery-sending countries and EU/EFTA outlier countries, the names suggesting not only the geographical position within Europe, but the trends in net migration flows during the years. Therewith, the results provide evidence for the persistence of a movement from periphery to center countries, which is correlated with recent flows of mobility in Europe.