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Lediglich zu nörgeln, bleibt gesellschaftspolitisch meist unverbindlich. Nur wenn in einer widersetzlichen Haltung zugleich ein sinnvoller Vorschein auf bessere staatliche und sozioökonomische Zustände aufleuchtet, erweist sich Kritik als wahrhaft verantwortungsbewusst. Dafür sprechen im Verlauf der deutschen Geschichte vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart unter anderem jene in diesem Buch miniaturhaft vorgestellten 18 Zukunftsentwürfe, die sich unter jakobinischer, nationaldemokratischer, sozialistischer, zionistischer, linksliberaler, feministischer oder ökologiebetonter Perspektive als Oasen der Utopie verstanden. Sie sind zwar in ihren auf Veränderung drängenden Absichten größtenteils gescheitert, aber warten in mancher Hinsicht weiterhin auf Geschichte.
Intro -- Title Page -- Copyright -- Table of Contents -- Vorwort | Orthodoxe, Assimilierte, Sozialrevolutionäre -- Moses Hess | Der Nestor des Sozialismus in Deutschland -- Der frühe Karl Marx | Der aus einer Verwerfung der abstrakt bleibenden kritischen Kritik hervorgehende Kommunismus -- Ferdinand Lassalle | Ein preußisch gesinnter Arbeiterführer -- Eduard Bernstein | Der einflussreichste Vertreter eines antimarxistischen Revisionismus innerhalb der wilhelminischen Sozialdemokratie -- Gustav Landauer | Ein Prophet anarcho-sozialistischer Siedlungsutopien -- Kurt Eisner | Vom linksliberalen Journalisten zum USPD-Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern -- Rosa Luxemburg | Das rote Tuch aller nationalbetonten Reaktionäre -- Arthur Holitscher | Ein Sozialist ohne Parteibuch -- Ernst Toller | Der Einzelne und die Masse -- Ruth Fischer | Sexualtheoretikerin, Kommunistin, Antistalinistin -- Otto Heller | Die Aufhebung der Judenfrage im Rahmen der politökonomischen Umwälzungen in der Sowjetunion -- Anmerkungen -- Bildnachweise -- Namensregister -- Body.
Nachdem es in der unmittelbaren Nachkriegszeit auf Seiten der Sieger und der Besiegten zu einer Fülle antifaschistischer Appelle kam, setzte 1947/48 — im Zuge des beginnenden Kalten Kriegs zwischen den USA und der UdSSR — in den westlichen Besatzungszonen ein ideologischer Gesinnungswandel ein, der unter Berufung auf Parolen wie "Braun gleich Rot" und dann "Rot ist schlimmer als Braun" zu jenen antikommunistischen Propagandawellen führte, durch welche die Verbrechen des Nazifaschismus immer stärker in den Hintergrund traten. Diesen Verdrängungsprozess, der in der frühen Bundesrepublik bis zum Ende der fünfziger Jahre anhielt, haben spätere Historiker meist als "Unbewältigte Vergangenheit" charakterisiert. Die sich daraus ergebenden Folgerungen versucht dieses Buch neben politischen Verlautbarungen auch an signifikanten Beispielen der westdeutschen Literatur dieses Zeitraums herauszustellen.
Gesellschaftspolitische Vorbilder in der deutschen Geschichte -- Ein Abriß -- Richard Hamann (1879-1961) -- Kunsthistoriker -- Werner Krauss (1900-1976) -- Romanist -- Jürgen Kuczynski (1904-1997) -- Gesellschafts- und Wirtschaftshistoriker -- Wolfgang Abendroth (1906-1985) -- Politik- und Rechtswissenschaftler -- Georg Knepler (1906-2003) -- Musikhistoriker -- Hans Mayer (1907-2001) -- Literaturwissenschaftler -- Helmut Gollwitzer (1908-1993) -- Protestantischer Theologe -- Robert Jungk (1913-1994) -- Zukunftsforscher -- Walter Grab (1919-2005) -- Historiker -- Hans Heinz Holz (1927-2011)
"Der deutsche imperiale Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts hat viele Vorläufer. Jost Hermand entfaltet in klarer Diktion die Hintergründe und treibenden Momente dessen, worin sich nationale Bestrebungen äußern, woher ihre Fürsprecher und Unterstützer kommen... In zentralen Kapiteln zeigt das Buch zum Beispiel: Was das "Dritte Reich" an Nationalismus postulierte - "Deutscher Ruhm und deutsche Ehre", "Heim ins Reich", "Volksgemeinschaft", "Volk ohne Raum", "Blut und Boden" - entstand geschichtlich teils lange davor. Nichts davon hat der NS-Staat selbst erfunden. Jost Hermand schlägt große Bögen, eine wechselvolle Geschichte liegt diesem politischen Gebilde, das "Nationalismus" genannt wird, zugrunde. Oft mit dem Diktum umschrieben: "Bewundert viel und viel gescholten, schwankte sein Bild durch die Jahrhunderte." Ob nun als Heiliges Römisches Reich deutscher Nation, als Land der Glaubensspaltung durch Luther, als Territorium der Kleinstaaterei, als Ursprungsland des Idealismus, der Aufklärung und des Marxismus, als waffenklirrende Germania des Zweiten Kaiserreichs, als sämtliche Nationalismen bewahrende Weimarer Republik, als irrwitzigen arischen Weltmachtgelüsten Raum gebender NS-Staat, als geteiltes Land des Kalten Kriegs und der Einigungsvorgänge danach: Jede dieser geschichtlichen Phasen kenne ihren spezifischen Nationalismus, so Hermand, und habe Neid und Abscheu, auch Bewunderung hervorgerufen. Die Hauptthese des Buches lautet folglich: Es wäre unsinnig, von einer "deutschen Nation" schlechthin, einem "deutschen Volk" oder einer anderen, angeblich identitätsstiftenden Qualifikation im Hinblick auf "die Deutschen" zu sprechen" (dradio.de)
In: Natur - Literatur - Ökologie 4
In: Literatur - Kultur - Geschlecht
In: Kleine Reihe Bd. 22