Auf den Spuren von Georg Herwegh: ein historischer Wanderführer durch den Südschwarzwald
dieser Band beschäftigt sich mit den Stationen der Badischen Revolution von 1848/49 in Südbaden und den Lebensstationen ihres Führers Georg Herwegh. SCHOPFHEIM (BZ). Nach fast drei Wochen Sonnenschein war die Wetterlage ausgerechnet beim Wanderwochenende des VHS-Projekts Vif (Vivre l'intégration au delà des frontières – Integration über Grenzen leben und erleben) eine wirkliche Herausforderung. Doch der Besuch aus Frankreich ließen sich nicht entmutigen. Hartmut Hermanns, Wanderführer und Dozent der VHS Schopfheim, gelang es ohne Mühe, die Route dem Wetter anzupassen. Im Gasthaus Auerhahn in Oberrollsbach gab es einen freundlichen Empfang mit warmem Kachelofen, Gemüsesuppe, Kaffee und Kuchen. Anschließend wanderte die Gruppe im Trockenen mit Blick auf verschneite Höhen zurück zum Hotel Hirschen nach Wieden. Dort referierte Hartmut Hermanns in Deutsch und in Französisch über Emma und Georg Herwegh, die im April 1848 mit einer Gruppe von Freiheitskämpfern aus Frankreich nach Südbaden gezogen waren und im Hotel Hirschen übernachtet hatten. Allerdings erhielten sie just hier die schlechte Nachricht, dass die Revolutionsgruppe unter Franz Sigel und Gustav Struve in Freiburg geschlagen worden und somit die Revolution verloren war. Friedrich Hecker wurde bereits vor dem Eintreffen der Herwegh-Gruppe in Kandern in der Schlacht auf der Scheideck geschlagen und hatte sich in die Schweiz abgesetzt. Emma Herwegh hatte an dem Abend ihrer Ankunft für 300 Leute gekocht. Im Hotel Hirschen wurden die Gäste des Vortrags in der Herwegh Stube dementsprechend unter anderem mit einer Revolutionärsmahlzeit, einer badischen Mehlsuppe, versorgt.Am zweiten Tag wurde die Gruppe von Sigrid Meinike begleitet, Leiterin des Naturschutzgroßprojektes Feldberg-Belchen. Sie führte die Gruppe – inzwischen bei sonnigem, aber frischem Herbstwetter – über die Stuhlsebene zu den Rabenfelsen und den Zickzack-Weg zum Belchen hinauf. Unterwegs gab sie Erklärungen zu den Veränderungen des Kultur- und Landschaftsraumes in perfektem Französisch. Für die Besucher aus Frankreich war diese Vergleichsmöglichkeit mit Landschaftsschutzmaßnahmen in den Vogesen sehr interessant. Für viele der 16 Gäste aus Frankreich war es der erste Besuch im Schwarzwald.Auf dem Rückweg nutzten die französischen Gäste die Gelegenheit und machten einen Stopp in Schopfheim auf dem Marktplatz, um die berühmte Lenkplastik mit der Szene aus der Revolution von 1848 zu besichtigen.