Armut und Verzweiflung, Hoffnung auf Arbeit und wirtschaftlichen Aufstieg, politische, rassistische und religiöse Verfolgung, mitunter auch Abenteuerlust, trieben seit Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als 50 Millionen Menschen aus Europa in die Neue Welt. Seit der Gründung des Raphaels-Werks 1871 durch den engagierten und weitsichtigen Limburger Kaufmann Peter Paul Cahensly haben mehr als vier Millionen Auswandernde bei ihrem Wagnis Begleitung, Fürsorge und Seelsorge durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dienstes am Menschen unterwegs erfahren. Dieses Buch erschließt bisher unbekannte Quellen und beleuchtet damit die bewegende Geschichte der Auswanderungsberatung aus soziologischer, sozialgeschichtlicher und sozialtheologischer Perspektive.
Hundert Jahre Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre in Münster bedeutet auch hundert Jahre Sozial- und Kirchengeschichte. Denn der mit dem Sozialreformer Franz Hitze 1893 begründete und lange einzige Lehrstuhl dieser Wissenschaftsdisziplin war intensiv in diese Geschichte verwoben und hat sie mitgestaltet. Von diesem Lehrstuhl gingen entscheidende Impulse für Reformen in Politik und Kirche aus. Der Autor zeichnet die Geschichte dieses Lehrstuhls im Rahmen von fünf Epochen deutscher und europäischer Geschichte.Die fünf Lehrstuhlinhaber, Franz Hitze, Heinrich Weber, Jospeh Höffner, Wilhelm Weber und Franz Furger, bewiesen in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihrer jeweiligen Zeit bei allem Wandel der Paradigmata und der Methodik die Kontinuität in den Grundanliegen christlicher Sozialethik und in der praktischen Weltgestaltung aus dem Glauben.
"Jugendarbeitslosigkeit ist in den Ländern der alten Bundesrepublik gegenüber ihrem Höchststand Anfang der achtziger Jahre um fast die Hälfte zurückgegangen, aber in den neuen Bundesländern steigt sie sprunghaft an. In den Altländern der Bundesrepublik trifft sie heute vorwiegend junge Menschen ohne Berufsausbildung und mit schwerwiegenden Erziehungsdefiziten und Verhaltensstörungen. Nicht in allen zwölf EG-Ländern hat die Jugendarbeitslosigkeit im gleichen Ausmaß abgenommen; in der EG sind insgesamt etwa 4,2 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren ohne Erwerbsarbeit. Die Jugendarbeitslosigkeit hat, wie zahlreiche empirische und sozialgeschichtliche Untersuchungen beweisen, vielfältige Auswirkungen. Zwei Millionen arbeitslose Jugendliche Anfang der dreißiger Jahre haben erheblich zur politischen Radikalisierung und zum Scheitern der Weimarer Republik beigetragen. Dennoch lassen sich die Erfahrungen einer historischen Epoche nicht ohne weiteres auf andere Epochen übertragen. Die Auswirkungen müssen im Rahmen des kulturellen, ideologischen, gesellschaftlichen und politischen Kontextes beobachtet und gedeutet werden. Jugendarbeitslosigkeit führt für die Betroffenen heute nicht mehr zu derartiger wirtschaftlicher Verelendung wie während der Weltwirtschaftskrise, ist aber auf dem Hintergrund einer verbreiteten Wohlstandsgesellschaft subjektiv kaum erträglicher. Deshalb könnte bei zunehmender Jugendarbeitslosigkeit auch heute ein gewichtiges, frei fluktuierendes 'Protestpotential von unten' entstehen, wenn auch eine unmittelbare Bedrohung der Demokratie zur Zeit nicht zu erkennen ist. Jugendliche Arbeitslose sind in ihrer Parteipräferenz anfällig für 'Protestparteien' von links und rechts. Das zumeist diffuse Protestpotential schwankt von einer extremen Partei zur anderen. Unter den Jugendlichen der neuen Bundesländer hat das kommunistische Regime Orientierungslosigkeit und ein Sinnvakuum hinterlassen, das bei zunehmender Arbeitslosigkeit demagogisch mißbraucht werden kann." (Autorenreferat)
"Die Jugendarbeitslosigkeit hat, wie zahlreiche empirische und sozialgeschichtliche Untersuchungen beweisen, vielfältige Auswirkungen. Zwei Millionen arbeitslose Jugendliche Anfang der dreißiger Jahre haben erheblich zur politischen Radikalisierung und zum Scheitern der Weimarer Republik beigetragen. Dennoch lassen sich die Erfahrungen einer historischen Epoche nicht ohne weiteres auf andere Epochen übertragen. Die Auswirkungen müssen im Rahmen des kulturellen, ideologischen, gesellschaftlichen und politischen Kontextes beobachtet und gedeutet werden. Jugendarbeitslosigkeit führt für die Betroffenen heute nicht mehr zu derartiger wirtschaftlicher Verelendung wie während der Weltwirtschaftskrise, ist aber auf dem Hintergrund einer verbreiteten Wohlstandsgesellschaft subjektiv kaum erträglicher. Deshalb könnte bei zunehmender Jugendarbeitslosigkeit auch heute ein gewichtiges, frei fluktuierendes 'Protestpotential von unten' entstehen, wenn auch eine unmittelbare Bedrohung der Demokratie zur Zeit nicht zu erkennen ist. Jugendliche Arbeitslose sind in ihrer Parteipräferenz anfällig für 'Protestparteien' von links und rechts. Das zumeist diffuse Protestpotential schwankt von einer extremen Partei zur anderen. Unter den Jugendlichen der neuen Bundesländer hat das kommunistische Regime Orientierungslosigkeit und ein Sinnvakuum hinterlassen, das bei zunehmender Arbeitslosigkeit demagogisch mißbraucht werden kann." (Autorenreferat)
Due to international agreements, there is a requirement to reduce ammonia emissions in beet sugar factories and to comply with the specified limit values. After looking at the sources of ammonia emissions in sugar factories, various ways of reducing these emissions are shown. In case of carbonatation exhaust gases in addition to reducing emissions, there is also the option of extracting heat from the exhaust gases and using it for technological purposes, which reduces the total energy consumption.