Neorealismus und amerikanische Klimaschutzpolitik: ein Kommentar zu Tanja Brühls Beitrag
In: Assertive multilateralism and preventive war: die Außen- und Weltordnungspolitik der USA von Clinton zu Obama aus theoretischer Sicht, S. 375-386
Der Verfasser antwortet auf den vorstehend publizierten Aufsatz von Tanja Brühl und wendet ein, dass Brühl die objektiven Autonomie- und Einflussinteressen im Sinne der neorealistischen Theorie nicht ausreichend berücksichtigt. Dem amerikanischen Unilateralismus liegt vor allem die Sorge zugrunde, multilaterale Übereinkünfte würden das wirtschaftliche Potenzial der USA zu sehr beeinträchtigen. Darin ist er dem Vorgehen der Europäer gar nicht so unähnlich, nur mit dem Unterschied, das letztere erst die Umsetzung getroffener Klimavereinbarungen verweigert haben. Wenn multilaterale Klimabeschlüsse amerikanischen Einfluss und Wohlstand fördern, sind auch die USA durchaus zu effektiven Beschränkungen bereit, wie ihre führende Rolle bei der Vereinbarung des Montreal-Protokolls zeigt. (ICE2)