Frankreich und das Ende der Reparationen: das Scheitern der französischen Stabilisierungskonzepte in der Weltwirtschaftskrise 1930-1932
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 48, Heft 1, S. 37-73
Die Untersuchung befasst sich auf der Basis deutscher und lange Zeit nicht bekannter französischer archivarischer Quellen am Beispiel der Reparationsfrage mit dem spektakulären Machtverlust Frankreichs anfangs der 30er Jahre. Es gab zwei Gründe für den Zusammenbruch des französischen Stabilisierungsplans und die zunehmende internationale Isolierung Frankreichs: den schwindenden Kooperationswillen der Verhandlungspartner aus Deutschland, Großbritannien und den USA und die Unzulänglichkeit des französischen Stabilisierungskonzepts, das die Interessen der Partner nur unzureichend berücksichtigte. Es gab auch innenpolitische Widerstände. Zu lange versuchte die Regierung in Paris, den im Zuge der Weltwirtschaftskrise ins Rutschen geratenen Status Quo aufrecht zu erhalten, statt sich auf die veränderten Verhältnisse einzustellen. Um aus seiner Isolierung herauszukommen, musste Frankreich schließlich in Lausanne unter britischem Druck auf seine Reparationsforderungen verzichten. (ICEÜbers)