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Johann Jakob Bachofen: die Primär- und Sekundärliteratur ; mit einem Anhang zum gegenwärtigen Stand der Matriarchatsfrage
In: Bibliographica anthropologica 1
Familiale Übergänge im Wandel: ausgewählte Arbeiten zum Wandel der Familie im 20. Jh. im angloamerikanischen Raum
In: Materialien zur Bevölkerungswissenschaft
In: Sonderheft 12
Kritische Bemerkungen zum Kulturrelativismus und seiner Perzeption in der deutschen Ethnologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 30
ISSN: 0023-2653
Kritische Bemerkungen zum Kulturrelativismus und seiner Rezeption in der deutschen Ethnologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 30, Heft 1, S. 136-157
ISSN: 0023-2653
Der Kulturrelativismus (Kr) wird im Hinblick auf seine erkenntnistheoretischen Mängel, seine problematischen Aussagen und seine widersprüchliche Praxis untersucht. Der Versuch einer Trennung von Wissenschaft und Philosophie führt zu einer Reduzierung der Wissenschaft auf Empirie. Kultur wird als Abstraktion, als psychisches Phänomen in den Köpfen von Individuen betrachtet, was letztendlich zur Reduktion der Ethnologie auf die Psychologie führt. Durch seine Verabsolutierung der Differenz von Mensch und Tier bleiben für den Kr Ursprung wie Entwicklung von Kulturen unbegriffen. Der Kr zieht eine scharfe Trennung zwischen Individuum und Gesellschaft/Kultur. Die Kultur ist das handelnde Subjekt, welches die Individuen fast total determiniert. Die Differenzierungen zwischen Individuen einer Kultur werden auf biologische Determinanten zurückgeführt. Ungelöst bleibt dabei das Problem der Unterschiede der Individuen als gesellschaftliche Wesen. Für die Grenzen der Variationsbreite einer Kultur wie für ihren Fortschritt werden Naturfaktoren namhaft gemacht, bzw. wird auf isolierte Individuen zurückgegriffen. Der Kr ist unfähig, reale gesellschaftliche Verhältnisse und sozialen Wandel als gesellschaftliches Phänomen zu erfassen, und bedient sich deshalb einer psychologischen Erklärungsweise. Die Praxis der Vertreter dieser Schule weist den als Toleranz verstandenen Indifferentismus gegenüber den Kulturen als Ideologie aus. Ein "Relativismus findet nicht statt". Die Normen der herrschenden Gesellschaft/Kultur, in diesem Fall der USA, gelten als verbindlich, und über die Bewertung einer Kultur entscheidet der Grad ihrer Angepaßtheit bzw. Anpassungsfähigkeit an diese Norm. In der BRD ist der Kr kaum rezipiert worden und wenn, dann nur oberflächlich. Eine positive Überwindung seiner Positionen hat hier nicht stattgefunden. (HM)