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Der Umgang mit »Differenz« ist ein Kernelement des Städtischen: Der oder die 'Andere' am Rande der Gesellschaft stellt das gewohnte Denken in Frage. Dieses Buch begreift die Herausbildung von migrantischen Ökonomien in den Städten als einen Kristallisationspunkt von Urbanität. Die Beiträge zeigen, dass viele der migrantischen Unternehmerinnen und Unternehmer bislang nur am Rande der Stadtgesellschaft, am Rande der eigenen Belastbarkeit, am Rande der Stadtentwicklung wahrgenommen werden. Die empirischen Analysen fokussieren erstmals auch nicht-europäische Migrantinnen und Migranten in verschiedenen Städten und thematisieren deren zentrale Position für die Stadtentwicklung insgesamt. Rezension Besprochen in: www.via-bund.de, 11 (2011) Planerin, 6 (2011) Fraunhofer IRB, 2 (2012) Stadt und Raum, 2 (2012) terra cognita, 20 (2012) http://migration-boell.de, 5 (2012) AKP, 1 (2013), Gerald Munier.

Tabea Scharrer, Birgit Glorius, J. Olaf Kleist, Marcel Berlinghoff (Hrsg.): Flucht- und Flüchtlingsforschung: Handbuch für Wissenschaft und Studium. Baden-Baden: Nomos 2023. 978-3-848-77785-3

This paper analyzes the policies for migrant economies as part of broader social and labor market in Germany. It points out that the current fragmented and contradictory policy action can be identified as an outcome of former ambiguities and the delegation of responsibilities within a complex governance grid. Accordingly, its focus is on the inter-related dynamics of policy interventions, knowledge production and the impact of migrant agency within cities. The paper gives a condensed overview on theory and background of migrant economies, pointing to de facto barriers that persist until today. It then concentrates on the way labor market policies in respect of migration were framed in public discourse. Its empirical focus is on the web of policies and instruments that have been directed towards migrant entrepreneurship. Here, in-built ambiguities of all actions are identified as a general feature of German labor market policies.

This paper analyzes the policies for migrant economies as part of broader social and labor market in Germany. It points out that the current fragmented and contradictory policy action can be identified as an outcome of former ambiguities and the delegation of responsibilities within a complex governance grid. Accordingly, its focus is on the inter-related dynamics of policy interventions, knowledge production and the impact of migrant agency within cities. The paper gives a condensed overview on theory and background of migrant economies, pointing to de facto barriers that persist until today. It then concentrates on the way labor market policies in respect of migration were framed in public discourse. Its empirical focus is on the web of policies and instruments that have been directed towards migrant entrepreneurship. Here, in-built ambiguities of all actions are identified as a general feature of German labor market policies.

Francesca Weber-Newth: The Game of Urban Regeneration - Culture & Community in London 2012 and Berlin's MediaSpree. Bielefeld: transcript Verlag 2019. 978-3-8376-4486-9

Integration ist ein Sammelbegriff, der die Position eines Individuums oder einer Gruppe von Individuen, in der Regel einer Minderheit, in Bezug auf eine räumliche, soziale, wirtschaftliche, politische oder kulturelle Ganzheit angibt. Es gibt keine einheitliche Definition. Überwiegend wird dieser Terminus in Abgrenzung von anderen Begriffen verwendet und betont entweder den Prozess einer zu erlangenden Integrität oder das Ergebnis dieses Prozesses.

Seit den 90er Jahren haben sich die Migrationsmuster in ganz Europa verändert, so dass es kaum mehr möglich ist, die Komplexität von Migrationsprozessen mit einem singulären theoretischen Ansatz zu erklären. Immer deutlicher wird, dass die räumlichen Dimensionen dieser Migrationsprozesse mit der Globalisierung zunehmende Bedeutung erlangt haben, zum Beispiel in Form von territorial krisenhaften Entwicklungen in Südeuropa, transnationaler Migration oder als Teil sozialräumlich fragmentierender Entwicklung. Der vorliegende Band interpretiert diese Verschiebungen in der Ausprägung und Bedeutung der räumlichen Dimension von Migration als räumliche Definitionsmacht und analysiert diese am Beispiel verschiedener Teilarbeitsmärkte. Die Arbeit belegt eindrücklich, dass Migration sich gerade aufgrund ihrer geographischen Qualität zu einem der Kernthemen des europäischen Einigungsprozesses entwickelt (Quelle: Verlag).

Der Beitrag befasst sich mit den gegenwärtigen Diskussionen und Reflexionen über das neue Berlin. In dieser Hauptstadtdebatte geht es um das neue Selbstverständnis und die veränderte Identität der Bundesrepublik Deutschland und damit um die Frage, was Berlin als Hauptstadt symbolisch auszeichnet. Das alte Bild der Boomtown der 1990er Jahre hat angesichts katastrophaler Arbeitsmarktzahlen und immenser Verschuldung keinen Bestand mehr, und so beginnt die Suche nach einem neuen Raumbild. Auf diesem Hintergrund stellt der Beitrag insbesondere fünf die Stadtforschung dominierende Bilder von Berlin (Berlin als echte Großstadt, als politisch-administrielle Hauptstadt, das multikulturelle, internationale Berlin, Berlin als intellektueller Durchlauferhitzer, Berlin als schrumpfende Stadt) zur Diskussion vor, die durch ihren Einfluss auf die Stadtentwicklungspolitik die Zukunft der Stadt auf wesentliche Weise strukturieren. (ICH)

Die Debatte um erwünschte und unerwünschte Zuwanderer flammt jeweils in Zeiten sozioökonomischer Transformationsprozesse besonders vehement auf. Vor allem in konjunkturell schwierigen Zeiten im Aufnahmeland ist die Thematisierung von Migrationsprozessen in Deutschland durch eine hohe Emotionalität ausgezeichnet. So hat in der BRD die Auseinandersetzung über Migration mit anderen Einwanderungsländern mit der Green Card-Debatte eigentlich erst eingesetzt, obgleich Deutschland selbst eine in Vergessenheit geratene Migration von Hochqualifizierten in seiner Geschichte schon erlebt hat und aktuell auch erfahrene, hochqualifizierte Arbeitskräfte aus Deutschland in andere Länder emigrieren. Die im Beitrag präsentierten Beispiele aus dem ITK-Bereich zeigen, dass diese Migrationen mit bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen einhergehen, besondere räumliche Ausprägungen haben und in der Regel bestimmte Arbeitsmarktmuster eher fortschreiben denn verändern. Die hier aufgeführten Beispiele sind in einem internationalen Rahmen angesiedelt und werden durch Globalisierungsprozesse überformt. (ICA2)

Die Autorin untersucht die vielfältige Positionierung von Migranten und Migrantinnen auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt, sie stellt die entscheidenden Trends der vergangenen Jahre heraus und problematisiert die auf verschiedenen räumlichen und gesellschaftlichen Ebenen manifest werdenden Fragmentierungsprozesse. Im ersten Abschnitt werden die aktuellen Wanderungstendenzen im internationalen, insbesondere im europäischen Migrationsraum skizziert. Im zweiten Abschnitt werden schwerpunktmäßig Stand und Entwicklung der Arbeitsmarktintegration der ausländischen Bevölkerung in Deutschland umrissen. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich ergänzend mit den in den 90er Jahren verstärkt auftretenden Problemen bezüglich der Arbeitsmarktintegration von Ausländern auf der lokalen Ebene. Das Fazit bündelt die verschiedenen Argumentationsstränge und setzt die Arbeitsmarktintegration der ausländischen Bevölkerung in Deutschland in eine europäische Perspektive. Die Entstehung transnationaler Arbeitsmärkte und die zunehmende Internationalisierung von Handelsbeziehungen erfordern nach Ansicht der Autorin eine stärkere Betonung der mit Migrationsbewegungen einher gehenden Potenziale sowie eine kritische Analyse der einheimischen Arbeitsmarktregulierungen in bestimmten Wirtschaftsbereichen. (ICI2)