With German unification the western and the eastern part of Germany were reunited to a new economy and social system, but not to a uniform one. The upcoming disparities are caused by more than the well known regional inequalities. In many aspects eastern Germany differentiates from the old West-Germany, in particular to the unconventional activity spheres of the trade unions. But neither the trade union research nor the well known trade union strategy recommendations pay attention to the special conditions in the new regions.
With German unification the western and the eastern part of Germany were reunited to a new economy and social system, but not to a uniform one. The upcoming disparities are caused by more than the well-known regional inequalities. In many aspects eastern Germany differentiates from the old West Germany, in particular to the unconventional activity spheres of the trade unions. But neither the trade union research nor the well-known trade union strategy recommendations pay attention to the special conditions in the new regions. Adapted from the source document.
Die Wiedervereinigung hat die westlichen und östlichen Teile Deutschlands zu einem neuen Wirtschafts- und Sozialsystem zusammengefügt, aber nicht zu einem einheitlichen Ganzen. Es haben sich Disparitäten entwickelt, deren Ursachen tiefer gehen als die bekannten regionalen Unterschiede. Ostdeutschland unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der alten Bundesrepublik im Westen, vor allem, was die unkonventionellen Betätigungssphären der Gewerkschaften angeht. Weder die Gewerkschaftsforschung noch die bekannten Strategieempfehlungen berücksichtigen die Besonderheiten der neuen Regionen. (ICEÜbers)
Mit der deutschen Vereinigung wurden West- und Ostdeutschland zu einem neuen Wirtschafts- und Sozialsystem zusammengefügt, das aber keineswegs einheitlich ist. Insbesondere das gewerkschaftliche Handlungsterrain in Ostdeutschland hebt sich von dem der alten Bundesländer ab. Der Autor plädiert dafür, Ostdeutschland als Lern- und Testfeld gewerkschaftlicher Organisations-, Betriebs-, und Tarifpolitik zu konzipieren. Ziel der vorgestellten spezifischen konzeptionellen Überlegungen zur Gewerkschaftsarbeit in den neuen Ländern ist ein 'gesondertes wissenschaftliches Interesse an der Sozio-Logie Ostdeutschlands'. Unter dem Motto 'Eastanizing' werden Thesen zur gewerkschaftlichen Organisierung Ostdeutschlands skizziert, deren Kernpunkte die Bekämpfung von Hartz IV, die Forderung nach öffentlichen Beschäftigungsprogrammen, das massive Eintreten für einheitliche Mindestlöhne und die gesellschaftliche Verankerung der Kriterien für 'gute Arbeit' ist. Ziel ist die Bündelung betrieblicher und gesellschaftlicher Aktivitäten zu einem 'gegenhegemonialen Projekt'. 'Ohne die Bekämpfung sozialer Unsicherheit wird es weder gelingen, der extremen Rechten gesellschaftlich das Wasser abzugraben, noch qualitativen Arbeitsansprüchen betrieblich Geltung zu verschaffen.' (IAB)
Noch vor kurzem von Unternehmensberatern als "Geheimtipp" gehandelt, finden Zielvereinbarungen im wachsenden Maße Eingang auch in die Führungsstrategie ostdeutscher Unternehmen. Der Beitrag befasst sich auf Basis einer Befragung von 364 Führungskräften und 125 Betriebsräten mit der Verbreitung und betrieblichen Praxis von Zielvereinbarungssystemen. Es wird danach gefragt, wann mit deren Einführung begonnen wurde, welche Ziele mit diesem Instrument der Personalführung verfolgt und mit welchen Belegschaftsgruppen Ziele vereinbart werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf der konkreten Ausgestaltung betrieblicher Zielvereinbarungssysteme. Es zeigt sich, dass die Betriebe mehrheitlich eher mit Zielvorgaben als mit -vereinbarungen arbeiten. Das Bestehen von Betriebsräten kommt einer beteiligungsorientierten und Interessendifferenzen berücksichtigenden Gestaltung von Zielvereinbarungsverfahren entgegen, schließt autoritäre Modellrealisationen aber nicht aus. Angesichts der zunehmenden Einbeziehung von gewerblichen Arbeitnehmern in dieses Führungsinstrument und dessen Verknüpfung mit betrieblichen Entgeltsystemen greifen die bestehenden Entlohnungsgrundsätze zunehmend ins Leere. Es wird dringend zur Tarifierung der kollektivvertraglichen Regelungslücke "Zielvereinbarung" geraten. (WSI-Mitteilungen / FUB)
"Auf Basis einer im Jahr 2001 durchgeführten repräsentativen Erhebung in ostdeutschen Metallbetrieben wurden Geltung und Differenzierungsniveau der tariflichen Lohn- und Arbeitszeitgestaltung analysiert. Hierbei zeigt sich, dass Tarifbindung immer weniger mit einer Bindung an einen Flächentarifvertrag gleichgesetzt werden kann. Die Ergebnisse bestärken die Annahme, dass die Mehrzahl der Betriebe Löhne unter dem Niveau des Flächentarifvertrags zahlt und die Mehrzahl der Beschäftigten länger als die tariflich vereinbarten 38 Stunden pro Woche arbeitet. Die Prekarität des kollektiven Tarifsystems in der ostdeutschen Metallindustrie spiegelt sich auch in dem starken Rückgang der Mitglieder von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden wider, was die Reform des Tarifsystems für die Verbände zu einem wichtigen Desiderat werden lässt." (Autorenreferat)
Klappentext: Auch drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung gilt die Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik der DDR weitgehend als »black box«. Robert Hinke widmet sich diesem Forschungsdesiderat am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie historisch-soziologisch und zeichnet die Entwicklung in den neuen Bundesländern materialreich nach. Während die Tarifpolitik für Letztere als vergleichsweise gut untersucht gelten darf, lagen bislang nur wenige Momentaufnahmen zur betrieblichen Lohn- und Leistungspolitik vor. In diesem Buch wird der Konflikt um Lohn und Leistung über einen weiten Zeithorizont untersucht. Er reicht vom Kriegsende 1945 und der Etablierung "Volkseigener Betriebe" über die Ära der Kombinatsbetriebe bis zur "Wende", der Währungs- und Sozialunion, der deutsch-deutschen Vereinigung, der Transformationskrise und wirtschaftlichen Konsolidierung bis ins Jahr 2004 und mit endet mit einem Update zur Gegenwart. Die vorliegende Studie zur Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik eröffnet zugleich der DDR-, Transformations- und Ostdeutschlandforschung überraschende Einsichten. Das Buch kann zudem als eine Geschichte des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds der DDR sowie der IG Metall Ost und West gelesen werden.