Strategien sozialen Verhaltens in der slowenischen historischen Erzählkunst
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 41, S. 71-88
"Die Studien des Autors zur slowenischen Literatur behandeln bislang unter anderem das soziale Leben der Bevölkerung, an die sich diese Literatur richtete und die diese Literatur gekauft und gelesen hat. Die Studien beruhen auf den Untersuchungen eines Korpus von Bauernerzählungen und historischen Romanen, zum Teil auf Untersuchungen proletarischer Prosa. Was die Tiefenstruktur dieser Gattungen angeht, konzentrieren sie sich vor allem auf Fragen des Erbens, des Besitzes und der sozialen Ungerechtigkeit. Der Autor wird in wesentlichen Punkten den sozialen Ursprung und den Berufsstand, das Verhältnis zwischen den beiden Geschlechtern, die regionale Zugehörigkeit und die Identität von Autoren und literarischen Figuren darstellen. Dabei wird er umreißen, wie die sozialen Verhältnisse die literarischen Abschlüsse bestimmen und wie die Literatur unter dem Einfluss der nationalen Wirtschaft stand. Im zweiten Teil des Beitrags interessiert sich der Autor für kollektive Überlebensstrategien, die im Konkurrenzkampf mit Fremdem ausgearbeitet und im slowenischen historischen Roman angeboten werden. Das slowenische Literatursystem hängt mit der Entstehung des nationalen Bürgertums zusammen, stand im Dienst von dessen sozialen Bestrebungen, reflektierte und modellierte dessen soziale Alternativen. Das Bild von Adel und Bauernschaft in der slowenischen Literatur seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist das des slowenischen Bürgertums und seiner spezifischen Interessen." (Textauszug)