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Der Beitrag beschreibt eingangs kurz die Armutsentwicklung seit Anfang der sechziger Jahre in der Bundesrepublik und geht auf die unterschiedlichen Konzepte zur statistischen Erfassung von Sozialhilfeempfänger ein. Der zweite Abschnitt stellt die rechtlichen Grundlagen der Sozialhilfe dar. Daran anschließend wird die Entwicklung der Sozialhilfeempfängerzahlen in den neuen Bundesländern analysiert. Der Verfasser stützt sich dabei auf eine schriftliche Befragung bei den Sozialämtern in Ostdeutschland. An der Umfrage beteiligten sich 50 Städte und Landkreise. Abschließend werden aus der aktuellen Entwicklung der Empfängerzahlen sozialpolitische Forderungen abzuleiten versucht. (IAB)

"Die Einführung enthält ausgewählte Leistungen der Sozialpolitik in Kurzfassung. Es sind dies drei Säulen der Sozialversicherung, nämlich die Arbeitslosenversicherung, die Krankenversicherung und die Rentenversicherung." Weiter werden die Leistungen der Sozialhilfe beschrieben. In einem kurzen Anhang werden die Besonderheiten in den neuen Bundesländern dargestellt. (IAB2)

"Die Einführung enthält ausgewählte Leistungen der Sozialpolitik in Kurzfassung. Es sind dies drei Säulen der Sozialversicherung, nämlich die Arbeitslosenversicherung, die Krankenversicherung und die Rentenversicherung." Weiter werden die Leistungen der Sozialhilfe beschrieben. In einem kurzen Anhang werden die Besonderheiten in den neuen Bundesländern dargestellt. (IAB2)

Der Autor beschreibt zunächst das System der sozialen Absicherung bei Arbeitslosigkeit und zeigt deren Defizite auf. Diese liegen in der Ausgrenzung aus der Arbeitslosenunterstützung, dem Bedeutungszuwachs der Arbeitslosenhilfe und der unzureichenden Höhe des Leistungsniveaus. Daneben wird eine grundsätzliche Reformbedürftigkeit des Sozialleistungssystems herausgestellt. Der Mängelliste bestehender Sicherungssysteme werden verschiedene Konzepte der Mindestsicherung entgegengesetzt. Der Autor diskutiert verschiedene Problembereiche und stellt abschließend den schrittweisen Ausbau des gegenwärtigen Sozialsystems durch eine bedarfsorientierte Mindestsicherung vor. (IAB)

Die Forderung nach einer sozialen Grundsicherung stellt einen qualitativen Schritt bei der Bewältigung der materiellen Folgen der Massenarbeitslosigkeit dar. Wichtige Elemente des Konzepts der Grünen für eine bedarfsorientierte Grundsicherung sind u.a. die Lockerung der Verfügbarkeitsanforderungen des Arbeitsförderungsgesetzes (keine tägliche Verfügbarkeit) und die Gewährung von Grundeinkommen in der Sozialhilfe für Personen, die Verfügbarkeitsanforderungen nicht erfüllen. Diskutiert werden die Auswirkungen einer bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Angebot an Arbeitskräften und auf die Tarifsvertragspolitik. Gefordert wird eine Anhebung aller internen Lohn- und Gehaltsgruppen sowie des Lohnniveaus in Niedriglohnbranchen. In Bezug auf eine alternative Wirtschaftspolitik wird herausgestellt, daß der vorrangige Ansatzpunkt für die Lösung der Verteilungsfrage die Änderung der Primärverteilung ist. Abschließend werden die Verfügbarkeitsregelungen bei der Sozialhilfe diskutiert. (IAB)

Die Forderung nach einer sozialen Grundsicherung stellt einen qualitativen Schritt bei der Bewältigung der materiellen Folgen der Massenarbeitslosigkeit dar. Wichtige Elemente des Konzepts der Grünen für eine bedarfsorientierte Grundsicherung sind u.a. die Lockerung der Verfügbarkeitsanforderungen des Arbeitsförderungsgesetzes (keine tägliche Verfügbarkeit) und die Gewährung von Grundeinkommen in der Sozialhilfe für Personen, die Verfügbarkeitsanforderungen nicht erfüllen. Diskutiert werden die Auswirkungen einer bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Angebot an Arbeitskräften und auf die Tarifsvertragspolitik. Gefordert wird eine Anhebung aller internen Lohn- und Gehaltsgruppen sowie des Lohnniveaus in Niedriglohnbranchen. In Bezug auf eine alternative Wirtschaftspolitik wird herausgestellt, daß der vorrangige Ansatzpunkt für die Lösung der Verteilungsfrage die Änderung der Primärverteilung ist. Abschließend werden die Verfügbarkeitsregelungen bei der Sozialhilfe diskutiert. (IAB)

Der Autor faßt die vorherrschenden Kritikpunkte der konservativ-liberalen Position am Sozialstaat zusammen und versucht diese Thesen, die 1. im Sozialstaat ein Investitionshemmnis sehen, 2. der staatlichen Sozialpolitik Effizienzdefizite vorwerfen und 3. ein überhöhtes Sozialleistungsniveau kritisieren mit Gegenargumenten zu widerlegen. Abschließend diskutiert er seine Thesen im Hinblick auf Weiterentwicklung und Finanzierung des Sozialstaates. (RE)

"Vor dem Hintergrund der letzten Honorarrunde bei Ärzten und Zahnärzten wird deutlich gemacht, daß weder die Korrektur überzogener Einkommenspositionen noch die Abwehr weiterer bzw. das Zurückdrängen bestehender Selbstbeteiligungsregelungen ausreicht, um eine dem Bedarf der Bevölkerung entsprechende, qualitativ hochstehende und kostengünstige medizinische/zahnmedizinische Versorgung sicherzustellen. Dem Rückgriff auf die Eigenwirtschaft der Krankenkassen, die in der Weimarer Republik eine erhebliche Bedeutung entfaltete, kommt heute angesichts der breit geführten gesundheitspolitischen Strukturdiskussion wieder eine wichtige Funktion zu. So stellen Eigeneinrichtungen die sozialstaatliche Alternative zu einer an privatwirtschaftlichen Interessen orientierten Marktökonomie im Gesundheitswesen dar. Sie ermöglichen nicht nur eine direkte Steuerung der Bedarfsdeckung, sondern auch höhere Qualität, wirksame Prävention und ein niedrigeres Kostenniveau." (Autorenreferat)

"Segmentationstheoretische Begründungszusammenhänge für Niveau und Verteilung von Arbeitslosigkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Frage nach ihren theoretischen Fundamenten und empirischer Validität stellt sich dann verschärft, wenn aus segmentationstheoretischen Überlegungen arbeitsmarktpolitische Neuorientierungen abgeleitet werden sollen. Die Zulässigkeit eigenständiger arbeitsmarktpolitischer Aussagen setzt jedoch ein relativ geschlossenes, empirisch abgesichertes Theoriekonzept voraus. Demgegenüber stellt die Abteilung von Arbeitsmarktsegmenten aus letztlich neoklassischen Theoriemustern (Humankapitalkonzept) einen geringeren Theoriefortschritt dar, als von den Hauptvertretern intendiert. Die empirische Überprüfung wird erschwert durch Operationalisierungsprobleme sowie eine unzureichende Datenlage. Wichtige segmentationstheoretische Aussagen, vor allem die Dominanz betrieblicher Arbeitsmärkte und die zunehmende Polarisierung des Beschäftigungsrisikos zu Stamm- und Randbelegschaften, können beim gegenwärtigen Stand der empirischen Arbeitsmarktforschung nicht bestätigt werden." (Autorenreferat)

"Angesichts der Grenzen des bestehenden kurativen Leistungssystems in der Gesundheitsversorgung besteht ein breiter politischer Konsens über den Ausbau präventiver Elemente. Trotz programmatischer Handlungsabsichten und zahlreicher Einzelregelungen bleibt allerdings die Wirksamkeit bestehender präventiver Maßnahmen im Bereich der individuellen Reproduktion, im Betrieb und im ökologischen System weit hinter den Erfordernissen zurück. Die derzeit in den Vordergrund gestellte Prävention als Beeinflussung gesundheitsschädlicher menschlicher Verhaltensweisen entpuppt sich als "symbolische Politik", die die im Arbeitsbereich liegenden Ursachen von Gesundheitsgefährdungen unberücksichtigt läßt. Angesichts der ernüchternden Bilanz der tatsächlichen Erfolge wird deutlich, daß über Ziele und Mittel präventiver Politik nur scheinbar Übereinstimmung besteht. Prävention setzt sich nicht von selbst durch, sondern kann nur im Konflikt mit gegenläufigen politischen und unternehmerischen Interessen verwirklicht werden." (Autorenreferat)

Bd. 1: Ökonomische Grundlagen, Einkommen, Arbeit und Arbeitsmarkt, Arbeit und Gesundheitsschutz. - 476 S. : graph. Darst., Tab., Reg., Lit.Hinw.; Bd. 2: Gesundheit und Gesundheitssystem, Familie, Alter, Soziale Dienste. - 410 S. : graph. Darst., Tab., Reg., Lit.Hinw

Der Wirtschaftswissenschaftler Gerhard Bäcker sieht in der Sozialpolitik ein Maßnahmenbündel, das in entscheidender Weise mit auf die Rahmenbedingungen einwirkt, unter denen Menschen sich entwickeln und entfalten können. Indem sie somit Lebenslagen beeinflusst und verteilt, ist die Sozialpolitik an der sozialen Ausgestaltung der Gesellschaft mit beteiligt. Diese Gestaltungsfunktion von Sozialpolitik ist unverändert aktuell. Allerdings hat sie sich in Richtung auf sozialpolitische Beeinflussung und Gestaltung von Lebensläufen weiterentwickelt, da sich die Folgen von Chancen und Risiken im Lebenslauf kumulieren und sich Risiken am besten im Lebenslaufkontext präventiv durch sozialpolitische Interventionen vermindern oder ihre negativen Folgen korrigieren lassen. Diese Weiterentwicklung des Lebenslagenkonzeptes war allerdings erst mit den heute zur Verfügung stehenden Datensätzen aus Längsschnittuntersuchungen über unterschiedliche Lebensabschnitte möglich. Die Bewahrung und Weiterentwicklung des Sozialstaats bildet die Leitmaxime der wissenschaftlichen Forschungen und der Beratungstätigkeit von Gerhard Bäcker, da nur mit einem entwickelten Sozialstaat Chancengleichheit und sozialer Ausgleich gesichert werden können. Die Beiträge der vorliegenden Festschrift, die in der Einleitung kurz vorgestellt werden, spiegeln bis zu einem gewissen Grad auch die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit von Gerhard Bäcker wider. (ICI2)