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Im Zusammenhang mit den Vorschlägen für eine Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) wird die bisherige westliche nuklearstrategische Grundprämisse der Gegenseitig Gesicherten Zerstörung (MAD) kritisch untersucht. Die Mängel der Abschreckungsstrategie werden aufgezeigt: selbstmörderische Vergeltungsdrohungen nutzen sich ab; die UdSSR hat MAD nie als Doktrin übernommen. Im Kontext von MAD wird Schadensbegrenzung, d.h. Abwehr, als destabilisierend betrachtet. Insofern wird auch SDI abgelehnt. Aber die realistische Betrachtung möglicher sowjetischer Ziele und der Bedeutung von, wenn auch lückenhaften, Abwehrmaßnahmen lassen SDI sinnvoller als MAD erscheinen. Die Entscheidung für SDI erfordert die Abkehr von MAD. Eine Kombination von MAD-Prämissen mit dem SDI-Konzept wäre gefährlich. (AuD-Hng)

Die Gegenseitig Gesicherte Zerstörung (Mutual Assured Destruction - MAD) bildet den Kern des orthodoxen strategischen Denkens, und es wird behauptet, daß alle Maßnahmen, die dieses Prinzip in Frage stellen, so etwa SDI, destabilisierend wirken. Dabei wird aber von "merkwürdigen" Prämissen ausgegangen. Realistische Annahmen jedoch führen zu dem Schluß, daß selbst eine nicht- lückenlose Raketenabwehr mit bedeutenden Vorteilen verbunden ist. Sie würde den jetzt großen militärischen Nutzen ballistischer Raketen entscheidend reduzieren und für den Fall substantieller Abrüstungsabkommen als Garantie gegen Betrug benötigt werden. (KM)