Rezension von: Rürup, Matthias / Bormann, Inka (Hg.): Innovationen im Bildungswesen. Analytische Zugänge und empirische Befunde. Wiesbaden: Springer VS . 2012, 351 S. ISBN 978-3-531-19700-5
The main purpose of the study is to investigate whether regional data are able to finance early childhood education settings according to their need. Against the background of constraints in public resources on the one hand and the challenge to tackle educational inequality on the other hand, the current academic and political discussion regards needs-based resource allocation to be a promising answer to both demands. This requires the indicators used to allocate resources to accurately capture the characteristics that result in a greater financial need of educational institutions with respect to educational inequalities. In this regard, policy makers often face a dilemma between available data on the one hand and the quality of these data on the other hand. A possible solution to this dilemma could be the use of statistical data on the level of city districts as an objective and non-manipulable indicator that is easily at hand. However, the employment of these data is only valid if the districts' social composition is similar to the composition of the settings in those districts. I employ data on different needs indicators on both levels in one municipality and analyze their correlation. The results indicate that the characteristics of the districts and their respective preschool settings do not match sufficiently to be an adequate indicator in needs-based resource allocation. (DIPF/Orig.) ; Die Studie untersucht, ob vorliegende Daten der kommunalen Sozialberichterstattung sinnvoll eingesetzt werden können, um Kindertageseinrichtungenbedarfs orientiert zu finanzieren. Vor dem Hintergrund begrenzter öffentlicher Finanzmittel und der Herausforderung, bestehende Bildungsungleichheiten abzubauen, erscheint akademischen und politischen Diskussionen zufolge eine bedarfsorientierte Finanzierung von Bildungseinrichtungen als geeignete Strategie, beide Anforderungen gleichermaßen zu erfüllen. Eine solche Ressourcenallokation erfordert den Einsatz von Indikatoren, die den Mittelbedarf der Einrichtungen hinreichend genau erfassen. Häufig ist die Suche nach Indikatoren durch ein Spannungsverhältnis zwischen einer ausreichenden Datenverfügbarkeit und -qualität gekennzeichnet. Ein möglicher Ausweg könnte die Verwendung von statistischen Daten auf Stadtteilebene sein, die im Rahmen der kommunalen Sozialberichterstattung vorliegen und zugleich objektiv und nicht-manipulativ sind. Dies setzt voraus, dass die in der Sozialraumstatistik berichtete soziale Komposition der Stadtteile ausreichend genau die Komposition in den Einrichtungen widerspiegelt. Um dies zu überprüfen, werden verschiedene Bedarfsindikatoren auf beiden Analyseebenen mit Hilfe von Korrelationsanalysen zueinander in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass die Eigenschaften der Stadtteile und der in diesen liegenden Kindertageseinrichtungen nicht ausreichend übereinstimmen. (DIPF/Orig.)
Early Childhood Education and Care (ECEC) is believed to contribute to educational equality and to serve social inclusion and democracy. Segregation in day-care centres counteracts these aims but has hardly been researched so far. We explore ethnic/linguistic and social segregation in Germany using data from the National Educational Panel Study (NEPS) and the Early Childhood Education and Care Quality Study in the Socio-Economic Panel (K2ID-SOEP). We find pronounced differences in preschool composition that point to ethnic/linguistic and social segregation that differs for population groups as well as between regions and states. We discuss political implications of our findings. (DIPF/Orig.) ; Frühkindliche Bildung und Betreuung soll zum Abbau von Bildungsungleichheit beitragen und Inklusion fördern. Segregation in Kindertageseinrichtungen wirkt diesen Zielen entgegen, ist aber bisher kaum erforscht. Wir untersuchen ethnische/sprachliche und soziale Segregation in Deutschland anhand von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und der Studie "Kinder und Kitas in Deutschland" im Rahmen des Sozio-ökonomischen Panels (K2ID-SOEP). Wir finden Unterschiede in der Zusammensetzung der Einrichtungen, die für Bevölkerungsgruppen unterschiedlich ausgeprägt ist und zwischen Regionen und Bundesländern variiert. Wir diskutieren die Implikationen unserer Ergebnisse. (Autor*innen)
Early Childhood Education and Care (ECEC) is believed to contribute to educational equality and to serve social inclusion and democracy. Segregation in day-care centres counteracts these aims but has hardly been researched in Germany so far. We describe ethnic/linguistic and social segregation at different regional levels (federal states as well as East and West Germany more generally) using data from the Early Childhood Education and Care Quality Study in the Socio-Economic Panel (K2ID-SOEP) and the National Educational Panel Study (NEPS). We find pronounced differences in distribution patterns of ECEC settings' composition especially between West and East Germany and discuss the research implications of our findings.
Seit der Bildungsreform der 1970er Jahre werden verstärkte Erwartungen an frühkindliche Betreuungs- und Bildungsangebote gestellt. Hierzu gehören die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die optimale Förderung aller Kinder. Der Kindergarten soll zudem Chancen- und Bildungsgerechtigkeit befördern und vor allem jenen Kindern zugutekommen, die in weniger privilegierten Elternhäusern aufwachsen. In dem Beitrag vergleichen die Autoren, wie lange Kinder den Kindergarten besuchen. Sie betrachten die Teilnahme an frühkindlichen Bildungsangeboten in Abhängigkeit des sozioökonomischen Status, des Migrationshintergrunds sowie des Anregungsniveaus im Elternhaus. Die Untersuchung nutzt Daten der für Deutschland repräsentativen Stichprobe der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2001. Das Ergebnis der Analysen ist, dass der Kindergartenbesuch stark von dem sozialen und ethnisch-kulturellen Hintergrund der Familien abzuhängen scheint. (DIPF/Orig.).
Objective:To identify, appraise, and synthesize studies of interventions to improve labor market outcomes of adults in developing countries with physical and/or sensory disabilities.Method:Systematic review methods, following Campbell Collaboration guidelines, were utilized. A comprehensive search was used to identify relevant studies published between 1990 and 2013, which were graded for study quality and a narrative approach used to synthesize the research evidence.Results:Fourteen studies covering a wide range of interventions met the inclusion criteria. Although individual studies reported improvements in outcomes, heterogeneity was high and studies were generally of poor methodological quality.Conclusions:There is a lack of high-quality research evidence to inform decision-making in this area. Stakeholders should be cautious when interpreting the results of the current evidence base.
Bisher gibt es in Deutschland wenig Forschung, die sich mit den Auswirkungen implementierter Finanzierungsmodelle auf bestehende Bildungsungleichheiten befasst. Das Ziel dieses Beitrags ist es, derzeitige Formen der Bildungsfinanzierung einer kritischen Prüfung zu unterziehen und ihre Auswirkungen im Hinblick auf Bildungsgerechtigkeit zu diskutieren. Durch die Zusammenführung unterschiedlicher Perspektiven auf ausgewählte Beispiele der Finanzpraxis in verschiedenen Bildungsbereichen wird eine erste empirische Bestandsaufnahme vorgenommen, ob Finanzierungsformen geeignet scheinen, einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten. Der erste Teil des Beitrags thematisiert, inwieweit benachteiligte pädagogische Zielgruppen in der Finanzsteuerung Berücksichtigung finden. Zunächst befassen wir uns hier mit dem zum Einsatz kommenden Instrument im Bereich der frühkindlichen Bildung. Anschließend werden die Auswirkungen und die Inanspruchnahme von Bildungsgutscheinen im Bereich der beruflichen Weiterbildung analysiert. Schließlich konzentrieren wir uns in diesem Themenfeld auf den Schulbereich und die Frage nach dem Mittelbedarf, der mit den aktuellen politischen Forderungen nach einem inklusiven Bildungssystem einhergeht. Der zweite Teil des Beitrags betrachtet Schulfinanzierung aus einer (regional) vergleichenden Perspektive und damit verbunden Fragen der Gerechtigkeit. Zunächst werden Differenzen in Inputfaktoren bzw. Personalausgaben auf Ebene der Bundesländer fokussiert. Diese länderorientierte Perspektive wird anschließend um einen interkommunalen Blick ergänzt, bevor wir zuletzt die Frage nach der Ressourcenallokation zwischen den Einzelschulen stellen. (DIPF/Orig.).