Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft: Konflikterscheinungen und Konfliktbearbeitung
In: [Schriftenreihe der AFS] 15
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In: [Schriftenreihe der AFS] 15
In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation: Zeitschrift für Sozialisationsforschung : GISo, Band 2, Heft 2
ISSN: 2673-4664
Im Beitrag werden Hinwendungen zum Rechtsextremismus aus theoretischer Perspektive als Prozesse (politischer) Sozialisation begriffen, in denen junge Menschen – entgegen den Erwartungen demokratischer Gesellschaften – extremistische Weltsichten und Zugehörigkeiten entwickeln und konsolidieren. Ausgehend von der Überlegung, dass eine Sozialisation in den Rechtsextremismus grundsätzlich ein offener und damit auch umkehrbarer Prozess ist, wird die Abkehr vom Rechtsextremismus ebenfalls als sozialisatorischer Prozess begriffen. Wir adaptieren die Konzepte der Desozialisierung und Resozialisierung, um die Vorgehensweisen und Zielsetzungen von professionellen Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zu systematisieren. Auf Basis zweier empirisch-qualitativer Studien zu Praxiserfahrungen von Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zeichnen wir nach, wie Prozesse der Desozialisierung und Resozialisierung auf zentralen Zielebenen der Arbeit angestoßen werden und ineinandergreifen sollen. Betrachtet wird dabei auch, welche Zielvorstellungen in der Arbeit mit den Adressat:innen existieren und den normativen Korridor des Erwünschten darstellen.
Im Beitrag werden Hinwendungen zum Rechtsextremismus aus theoretischer Perspektive als Prozesse (politischer) Sozialisation begriffen, in denen junge Menschen – entgegen den Erwartungen demokratischer Gesellschaften – extremistische Weltsichten und Zugehörigkeiten entwickeln und konsolidieren. Ausgehend von der Überlegung, dass eine Sozialisation in den Rechtsextremismus grundsätzlich ein offener und damit auch umkehrbarer Prozess ist, wird die Abkehr vom Rechtsextremismus ebenfalls als sozialisatorischer Prozess begriffen. Wir adaptieren die Konzepte der Desozialisierung und Resozialisierung, um die Vorgehensweisen und Zielsetzungen von professionellen Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zu systematisieren. Auf Basis zweier empirisch-qualitativer Studien zu Praxiserfahrungen von Angeboten der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit zeichnen wir nach, wie Prozesse der Desozialisierung und Resozialisierung auf zentralen Zielebenen der Arbeit angestoßen werden und ineinandergreifen sollen. Betrachtet wird dabei auch, welche Zielvorstellungen in der Arbeit mit den Adressat:innen existieren und den normativen Korridor des Erwünschten darstellen.
BASE
In: Schriftenreihe der AFS Band 12
In: Schriftenreihe der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention [Band 15]
Die Auseinandersetzung um Migration und Zugehörigkeit gilt als ein zentrales Konfliktfeld unserer Gesellschaft. Insbesondere im Kontext der Fluchtzuwanderung der zurückliegenden Jahre wurden verstärkte Polarisierungstendenzen und Konflikte entlang zuwanderungsbezogener Positionierungen problematisiert. Auf lokaler Ebene schlug sich diese Konflikthaftigkeit in sozialräumlichen Konflikten nieder, die bisweilen eskalierten und in gewalttätige Übergriffe auf Migrantinnen und Migranten sowie deren Einrichtungen und Unterstützer:innen mündeten. Dabei gelang es nicht selten rechtsextremen Akteuren, diese Konfliktgeschehnisse zu instrumentalisieren und lokale Bevölkerungsgruppen für fremdenfeindliche und rassistische Aktionen zu mobilisieren. Der Sammelband "Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft - Konflikterscheinungen und Konfliktbearbeitung" in Herausgeberschaft von Sally Hohnstein, Joachim Langner und Maren Zschach greift diese Entwicklungen auf und versammelt aktuelle wissenschaftliche sowie fachpraktische Perspektiven auf lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft. Er fragt nach den Erscheinungsformen konflikthafter Ereignisse vor Ort sowie nach Möglichkeiten, Konflikte aufzufangen und in geregelte Bearbeitungen zu überführen. Er verbindet Analysen spezifischer lokaler Konfliktkonstellationen mit kritischen Reflexionen fachlichen Handelns in der professionellen Bearbeitung von Konflikten. Damit leistet der Band einerseits einen wichtigen Beitrag zur Forschungsdiskussion im Themenfeld. Andererseits bietet er Handlungsorientierungen für Fachkräfte vor Ort, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit lokalen Konfliktlagen in der Migrationsgesellschaft konfrontiert sind.