Erste Ergebnisse eines Programms zur schulbasierten Prävention von depressiven Symptomen bei Jugendlichen
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 11, Heft 1, S. 10-20
ISSN: 2190-6289
Zusammenfassung. Depressive Störungen im Jugendalter sind ein weit verbreitetes Problem mit weitreichenden psychosozialen Folgen. Um beidem vorzubeugen wurde ein universales schulbasiertes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Präventionsprogramm entwickelt, das in Anlehnung an das Multifaktorielle Depressionsmodell aus einem kognitiven und einem sozialen Trainingselement besteht. Im kognitiven Teil werden dysfunktionale Gedanken bearbeitet und im sozialen Programmteil werden selbstsicheres Verhalten und Kontaktfähigkeit trainiert. Es wurde erwartet, dass die Teilnahme am Präventionsprogramm direkt nach Beendigung noch keinen signifikanten Effekt auf die depressiven Symptome zeigt, während geringer ausgeprägte dysfunktionale Gedanken und eine Verbesserung der sozialen Unterstützung erwartet wurden. Die Ergebnisse direkt nach Beendigung des Präventionsprogramms (Trainingsgruppe n = 187; Kontrollgruppe n = 151) zeigen in der depressiven Symptomatik und bei den automatischen Gedanken noch keine signifikanten Veränderungen. In den sozialen Netzwerken der Jugendlichen zeigen sich unerwartete geschlechtsspezifische Effekte. Mädchen geben nach ihrer Teilnahme am Präventionsprogramm eine höhere Inanspruchnahme der sozialen Unterstützung an, während Jungen von einem größeren Netzwerk berichten.