Migration und Integration: Kurdensiedlung Gavlan ; Flüchtlingspolitik im Iran; eine Analyse der Situation afghanischer Flüchtlinge im Iran
In: Kulturelle Eigenentwicklung: Perspektiven einer neuen Entwicklungspolitik, S. 265-291
Die Anzahl der von Migration erfaßten Menschen nimmt jedes Jahr zu. Wird das Problem, wie es jetzt schon häufig passiert, ignoriert, kann es sein, daß es Jahre, Jahrzehnte dauert, das Problem der weltweiten Migration dahingehend zu lösen, daß Flüchtlinge dauerhaft angesiedelt und integriert werden. Alle Migranten sind von dem Ziel geleitet, in einem anderen Land Zuflucht und soziale Integration zu erreichen. Ausgehend von der These, daß die heutige Migration das Ergebnis einer über Jahrzehnte andauernden, verfehlten Entwicklungspolitik, nämlich einer von den Industrienationen ausgehenden Modernisierungspolitik ist, die Fortschritt mit Modernisierung gleichsetzt, geht es in diesem Beitrag darum, den Umgang mit den Folgen der Destabilisierung zu diskutieren. Es soll anhand dreier Fallstudien aus dem Iran veranschaulicht werden, wie ein alternatives Modell, entwickelt von der Swiss Academy of Development (SAD) dazu beitragen kann, daß bereits frühzeitig eine Integration im Gastland möglich wird und somit die Folgen der weit verbreiteten Desozialisation von Flüchtlingen verhindert werden können. Die hier dargelegten Erfahrungen der Autoren heben die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und des Lastenausgleichs für eine humanitäre Bewältigung der Flüchtlingsproblematik hervor. (ICH)