The aim of this research is to study regional differences and regional cohesion in Bulgaria in accordance with "Europe 2020" Strategy. On the basis of analyses and comparisons of selected individual indicators, the existing significant differences in the regional development of the 6 NUTS 2 regions in the country are shown. The paper presents also the goals of regional cohesion according to the National Regional Development Strategy 2012-2022, prepared in order to integrate the goals of "Europe 2020" Strategy and the National Development Programme Bulgaria 2020.
The transformation processes in Central and Eastern Europe, including Bulgaria, are subject of many investigations in the last two decades. Up to now there is no geographical survey on the territorial differences and their course in Bulgaria. The aim of this investigation is to study these differences in the transformation process in Bulgaria by 28 administrative districts (NUTS3). On the basis of analyses and comparisons of GDP per capita in different units (an indicator, accepted by specialists as the most common parameter) and the calculated values of integral indicator (reflecting the influence of 15 interlocked factors), the existing significant differences in the achieved level of transformation in the country are shown. At this stage there is no sufficient research to determine the threshold value of the integral indicator and to say with certainty that the territorial units, having values above it, are winners from the transformation process, and those with values below it, are losers.
Nachdem die Bevölkerung Bulgariens im Jahr 1989 ihr bisheriges Maximum von 8.992.000 Menschen erreicht hatte, erwartete man, dass die 9 Mio. Marke im Jahr 1990 überschritten würde. Stattdessen wurde das Jahr 1989 zu einem Wendepunkt in der Bevölkerungsentwicklung des Landes. Seitdem nimmt die Bevölkerungszahl kontinuierlich ab - Ende des Jahres 2003 betrug sie 7,8 Mio. Der Hauptgrund für die als "schwere demographische Krise" zu bezeichnende Entwicklung ist die infolge des politischen und wirtschaftlichen Systemwechsels entstandene allgemeine ökonomische und soziale Unsicherheit, die abrupt eintrat und der Bevölkerung einen Schock versetzte. Die derzeitige demographische Situation in Bulgarien ist aufgrund der anhaltend niedrigen Geburtenraten und der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung im europa- und weltweiten Vergleich als ungünstig einzuschätzen. Sollten die Trends des letzten Jahrzehnts anhalten, so hätte Bulgarien im Jahr 2020 nur noch zwischen 6,9 und 7,4 Mio. Einwohner. Wurden die Bevölkerungsverluste zu Beginn der 1990er Jahre vor allem durch Emigrationswellen großen Umfangs verursacht, resultiert die Abnahme der Gesamtbevölkerung zunehmend aus der negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung. Sowohl die Geburten- und Sterberate als auch die Säuglingssterblichkeit und das natürliche Bevölkerungswachstum erreichten im Jahr 1997 -dem Jahr, in dem Bulgarien seine bisher schlimmste wirtschaftliche Krise seit dem Systemwechsel erlebte- ihre negativsten Werte. Dies verdeutlicht, wie stark die demographische von der ökonomischen Entwicklung eines Landes abhängt. Mit dem Systemwechsel wurden in Bulgarien geburtenfördernde Faktoren durch Faktoren ersetzt, von denen negative Einflüsse auf die Familienbildung ausgehen. Das seit den 1960er Jahren vorherrschende "Zwei-Kinder-Familienmodell" entspricht heute nicht mehr den Idealvorstellungen der Bulgaren. Die Anzahl der Frauen, die kinderlos bleiben oder nur ein Kind bekommen möchten, ist deutlich angestiegen. Allerdings besteht berechtigter Zweifel daran, dass die Menschen ihre Entscheidung für bzw. gegen die Gründung einer Familie allein von ihren ökonomischen Lebensbedingungen abhängig machen. Auch in Bulgarien hat sich in den letzten Jahren ein grundlegender gesellschaftlicher Wertewandel bezüglich der Institution Ehe/Familie vollzogen, wie er in den Ländern Westeuropas schon in den Jahrzehnten zuvor zu beobachten war. Als größtes Problem der bulgarischen Gesellschaft stellt sich mehr und mehr der gesellschaftliche Alterungsprozess heraus. Der Anteil junger Menschen nimmt in Bulgarien ab und kann die Reproduktion des Arbeitskräftepotenzials langfristig nicht mehr sichern. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung wird ernste ökonomische, soziale und psychologische Folgen haben und Zündstoff für die Entstehung sozialer Konflikte in sich bergen, da mit einem gesellschaftlichen Alterungsprozess auch höhere Ausgaben für Renten und Pensionszahlungen sowie steigende Kosten im Gesundheitssystem verbunden sind. Vor allem in den dünn besiedelten ländlichen Gebieten stellt die ausreichende Versorgung der älteren Bewohner schon heute ein zunehmendes Problem dar. Aktuelle Bevölkerungsprognosen zeigen besorgniserregende Tendenzen bezüglich der zukünftigen demographischen Entwicklung der bulgarischen Gesellschaft auf. Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation im Land -gerade vor dem Hintergrund des geplanten EU-Beitritts– weiter verbessern sollte, so ist nicht davon auszugehen, dass es künftig wieder zu einem deutlichen Anstieg der Geburtenzahlen kommen wird. Einzig durch eine Steigerung der Geburtenzahlen -gefördert durch eine pronatalistische Familienpolitik- kann jedoch ein Weg aus der demographischen Krise erreicht werden. (Autorenreferat)
In der Republik Bulgarien ist zum 1.1.1999 eine neue administrative Gliederung in Kraft getreten. Damit sollen zwei Ziele verfolgt werden: Zum einen soll sie zur Dekonzentration des staatlichen Einflusses auf der regionalen und lokalen Ebene beitragen. Gleichzeitig sollen die verbleibenden staatlichen Verwaltungsaufgaben auf der regionalen Ebene optimiert werden. Von der Verwaltungsreform sollen also auch regionalökonomische Impulse ausgehen. Die aktuelle Neugliederung ist zweistufig -Bulgarien wurde in 28 Gebieten (oblasti) unterteilt, die sich wiederum in 262 Gemeinden (obschtini) untergliedern- und steht in direktem Zusammenhang mit den erfolgten Veränderungen in der Regionalpolitik. Am 11.3.1999 trat nach Verabschiedung durch das Parlament ein Gesetz zur Regionalentwicklung in Kraft. Dieses erste Gesetz zur Regionalentwicklung Bulgariens ist darauf gerichtet, Voraussetzungen für eine nachhaltige und ausgeglichene Entwicklung der einzelnen Gebiete des Landes zu schaffen. Ziel des Gesetzes ist es, die zwischenregionalen Beschäftigungs- und Einkommensunterschiede zu reduzieren sowie die regionale Entwicklung und grenzübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Die aktuelle Aufteilung Bulgariens in sechs Planungsregionen ist das erste Regionalisierungskonzept, das von offizieller Seite für die Regionalentwicklung des Landes eingesetzt und zukünftig bei der Planung und Lenkung der Entwicklungsprozesse eine wichtige Rolle spielen wird. Auf der Grundlage des Gesetzes zur Regionalentwicklung werden besondere Maßnahmen für benachteiligte Regionen ergriffen. Aufgrund festgelegter Kriterien trifft der bulgarische Ministerrat Entscheidungen über die Ausweisung von Regionen der zielgerichteten Förderung, die für vier unterschiedliche Bereiche ausgewiesen werden können: Wachstumsregionen, Entwicklungsregionen, Grenzregionen und Problemregionen. Das Ziel all dieser Bemühungen zur regionalen Entwicklung im Rahmen der dargestellten Neugliederung der administrativen Einheiten und der Ausweisung von Entwicklungsregionen im Zuge des Gesetzes zur Regionalentwicklung stellt letztlich die vollständige Integration Bulgariens in die Europäische Union dar.