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Und überall Philosophie: das Denken der Moderne in Kunst und Popkultur
Wie sind wir, selbstbewusste und unsichere Menschen des 21. Jahrhunderts, zu dem geworden sind, was wir sind? Seit René Descartes muss der Mensch selbst entscheiden, welche Art von Kreatur er ist. Die zentrale Frage ist, was passiert, wenn Gott aufhört, der Anker unserer Existenz zu sein. In der Malerei äussert sich diese Idee in der Zentralperspektive: Anstatt die Welt mit den Augen eines allsehenden Gottes darzustellen, begannen die Maler, Wege zu finden, den menschlichen Standpunkt auszudrücken. Die Spuren dieses Ringens um den Platz des Menschen in der Welt lassen sich überall in der Kultur wiederfinden. In der Musik sind sie zu hören, in der Bildenden Kunst zu sehen, in der Architektur zu bewohnen, in der Gartenbaukunst zu durchschlendern. Und so zeigt Ger Groot auf wunderbar anschauliche und farbige Weise, dass uns die Philosophie der Moderne auch in den Gemälden von René Magritte, in einem Roman von Orhan Pamuk oder in einem Film von Monty Python begegnet. (Verlagstext)
Mulans Töchter
Mulan, deren Geschichte im Westen durch den gleichnamigen Disney-Film bekannt wurde, gilt den Chinesen als tugendhafte und mutige Heldin. Die niederländische Journalistin Bettine Vriesekoop hat sich auf die Suche nach den Nachfolgerinnen dieser kämpferischen Schwertfrau, den Töchtern Mulans, im modernen China gemacht: Frauen aus der neuen Mittelklasse, die sich an historischen Vorbildern orientieren, gleichzeitig aber aus deren konservativen Schatten heraustreten wollen und ihre sexuelle Autonomie einfordern. Für ihr Buch führte Bettine Vriesekoop zahlreiche Interviews mit Frauenrechtlerinnen, Unternehmerinnen, Prostituierten, Lesben und Wissenschaftlerinnen und entführt den Leser in eine Welt, die den meisten im Westen unbekannt und fremd sein dürfte, und ermöglicht so einen Einblick in die ungeheuren gesellschaftlichen Veränderungen des modernen Chinas. Ihre beeindruckenden Frauenporträts sind eingebettet in einen historischen Rahmen zur Stellung der Frau im Laufe der Jahrhunderte - fundiert und spannend erzählt. (Verlagstext)
Der vergessene Holocaust: mein Leben als Sinto, Unternehmer und Überlebender
Der Autor, der 2011 als erster Vertreter der Sinti und Roma vor dem Deutschen Bundestag sprach, erzählt seine Lebensgeschichte. Den Nazis entkam er nur knapp, wurde nach dem Krieg in den Niederlanden ein anerkannter Florist und Blumenhändler und tritt seitdem für die Rechte der Sinti und Roma ein. Rezension: Der Autor, der 2011 als erster Vertreter der Sinti und Roma vor dem Deutschen Bundestag sprach, erzählt hier die Geschichte seines Lebens. Geboren 1937, erlebte Weisz die Verfolgung durch die Nazis ("Der nationalsozialistische Völkermord", 2004), der er anders als seine Eltern und Geschwister knapp entkam, in den Niederlanden, wo er nach dem Krieg ein anerkannter Florist und Blumenhändler wurde. Gleichzeitig begann er, für die Rechte der Sinti und Roma einzutreten und die Erinnerung an ihre Verfolgung einzufordern. Weisz' knapp illustriertes Buch spiegelt die schwierige Geschichte seines Volkes im 20. Jahrhundert, ist aber weder Kampfschrift noch Klagelied. Er blickt mit Stolz auf das zurück, was er beruflich erreicht hat, und was ihm, trotz vieler Rückschläge, als Anerkennung bei seinem internationalen Einsatz für sein Volk zuteil wurde. Mit einfachen Worten erweckt seine lebendige Erzählung ohne in analytische Tiefen zu gehen Verständnis für die Geschichte und die kulturellen Eigenheiten der Sinti und Roma. Im Anhang Familienstammbaum, kurzer Geschichtsabriss, sehr knappe Bibliografie. (2)
Gegen die Frauen: der weltweite Kampf gegen die Emanzipation
Das weltweite Bildungsniveau ist im letzten halben Jahrhundert rasant gestiegen, insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen. Das hat auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau verändert. Frauen heiraten später, bekommen weniger Kinder, arbeiten länger und verdienen mehr. Dieser Zugewinn an Wissen, Einkommen und auch Macht ist für viele Männer schwer zu ertragen. Abram de Swaan zufolge führt dieses relative Schwinden der männlichen Dominanz zu sozialen und psychologischen Spannungen, die auf die Verletzung des männlichen Ehrgefühls zurückzuführen sind: eine kollektive und individuelle narzisstische Kränkung. Der Autor sieht den Aufstieg der extremen Rechten, des christlichen Fundamentalismus und des Dschihadismus als Reaktion auf die weltweite Emanzipation der Frauen, die offenbar von vielen Männern als bedrohlich wahrgenommen wird. Werden diese Bewegungen fortbestehen, oder sind sie ein letztes Aufbäumen des im Untergang befindlichen Patriarchats?
Nach der Befreiung: Aufzeichnungen aus dem Gulag 1944-1956
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wird eine junge polnische Frau von der sowjetischen Armee festgenommen, tagelang verhört und dann für zehn Jahre in einem Gulag inhaftiert: Dies ist das Schicksal Barbara Skargas, einer Frau und Philosophin, die mit ihrem scharfen Verstand, ihrer unverbrüchlichen Menschlichkeit und nicht zuletzt ihrem Humor einen Alptraum überlebte, von dem sie in einem beeindruckenden und nun entdeckten Memoir Zeugnis ablegt. "Nach der Befreiung" ist ein historisch bedeutendes, hochaktuelles Buch - und zugleich ein einzigartiger, ergreifender Bericht über den unerschütterlichen Willen, unter unmenschlichen Bedingungen Mensch zu bleiben
Das ist doch kein Leben mehr!: warum aktive Sterbehilfe zu Fremdbestimmung führt
Aktive Sterbehilfe schadet der Selbstbestimmung von Kranken und Behinderten mehr als sie nutzt. In den Niederlanden hat sie zu einem gesellschaftlichen Klima geführt, in dem der Lebenswert von Kranken und Behinderten offen infrage gestellt werden kann. Gerbert van Loenen zeigt, warum: Er erläutert die historischen Debatten zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und spricht über die Unmöglichkeit, sie auf einwilligungsfähige Patienten zu beschränken. Er analysiert die nachgewiesenen Fälle unverlangter Sterbehilfe, etwa bei Neugeborenen, und zeigt, dass niederländische Ärzte und Angehörige besonders rasch an der Sinnhaftigkeit lebensrettender Maßnahmen zweifeln. Differenziert und am konkreten Beispiel belegt sein Buch, dass die Sterbehilfepraxis der Niederlande auf Abwege geführt hat – und dass andere Länder diese Erfahrung beherzigen müssen. "Bei der Legalisierung der Sterbehilfe haben Gegner vor einem 'Dammbruch' gewarnt: Sobald wir akzeptieren, dass Menschen, die darum bitten, von Ihrem Arzt getötet werden, werden wir bald auch das Leben von Menschen beenden, die nicht darum gebeten haben. In jedem Fall wird ein Menschenleben an Wert verlieren. Vor allem eines, das nicht unseren perfektionistischen Ansprüchen genügt. Die Begriffe 'Dammbruch' und 'schiefe Ebene' werden aber von vielen missbraucht: Von den Niederländern, die alles, was in ihrem Land passiert, blind verteidigen, und von den fanatischen Kritikern. Beide Gruppen tun so, als ob 'schiefe Ebene' bedeutet, dass wer am Montag die Sterbehilfe zulässt, am Dienstag Dr. Mengele ins Haus holt. Diese Übertreibung ist im Interesse beider Gruppen. Die Kritiker können die Sterbehilfepraxis der Niederlande als nazistisch skandalisieren. Den Befürwortern fällt es besonders leicht, eine solche Übertreibung ins Lächerliche zu ziehen. Diesem Buch geht es nicht um den Skandal und nicht um Übertreibung. 'Schiefe Ebene' bedeutet hier lediglich, dass ein Schritt den Nächsten erleichtert. Und das scheint tatsächlich der Fall, wenn man die Entwicklung der Sterbehilfe in den Niederlanden betrachtet." (Gerbert van Loenen). Gerbert van Loenen, geb. 1964, ist stellvertretender Chefredakteur der niederländischen Zeitung "Trouw" in Amsterdam. 2000 bis 2004 arbeitete er als Deutschland-Korrespondent in Berlin. Zum Thema des Buches kam er auch durch eigene Betroffenheit: Sein Partner war in den letzten Jahren vor seinem Tod durch eine Hirnverletzung schwerstbehindert. Für die deutschsprachige Ausgabe hat Gerbert van Loenen das Manuskript der 2009 erschienenen Originalausgabe aktualisiert und den Interessen der deutschen LeserInnenschaft angepasst.
Leben in schwierigen Zeiten: 15 Philosophen über Klimawandel, Fake News und andere Dinge, die uns den Schlaf rauben
Fünfzehn Gespräche führte der Wissenschaftsjournalist F. van Rootselaar mit namhaften Denker/-innen, die sich öfter mit Büchern oder Medienbeiträgen zu Gegenwartsproblemen äussern. Vertreten sind u.a. M. Nussbaum, A. Finkielkraut, B. Latour sowie mit H. Rosa und P. Sloterdijk auch zwei Deutsche. Durch pointierte Fragen angeregt, positionieren sich die Wissenschaftler/-innen zu drängenden Themen wie Umweltzerstörung/Anthropozän, politischem Populismus, Manipulation durch Fake News, Verlust sozialer Sinnstiftungen etc. Manche Zeitdiagnosen klingen zwar düster, doch liefern die Befragten zumeist Gesichtspunkte für eine Wende zum Besseren. - Rootselaars Reportagen über die Einzelgespräche lesen sich trotz ihrer komplexen Problemstellungen flüssig wie instruktiv, was wohl von seiner Arbeit als Redakteur einer Philosophiezeitschrift herrührt. Der Band entwirft so einen populären Abriss aktueller Diskurslagen und wäre eine geeignete Grundlage für Diskussionsgruppen oder Seminare