Milchbauern und ihre Wirtschaftsstile: warum es mehr als einen Weg gibt, ein guter Milchbauer zu sein
In: Agrarkultur im 21. Jahrhundert
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In: Agrarkultur im 21. Jahrhundert
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 5/6, S. 18-23
ISSN: 0479-611X
"In dem Beitrag werden die Landwirtschaftsstile als innovatives, realistisches Agrarkonzept vorgestellt, um gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Praxis gute Lösungen für eine zukunftsgerichtete, nachhaltige, tier-, umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft zu finden." (Autorenreferat)
[...] Die allgemeinverbindliche Monitoring Agency ermöglicht eine schnelle und wirksame Übermittlung der Preissignale des Marktes an die Milcherzeuger. Durch eine flexible Anpassung der Milcherzeugungsmenge könnne das Marktgleichgewicht erhalten sowie stabile Preise innerhalb eines Zielpreiskorridors auf einem durchschnittlich kostendeckenden Niveau erreicht werden. Damit unterscheidet sich dieses Instrument von der "alten" Milchquote durch seine Flexibilität und Ausrichtung an den Erfordernissen des Marktes sowie durch die Verbesserung des Wettbewerbs um die Rohmilch. Im Gegensatz zum "Freiwilligen Lieferverzicht", dem Vorschlag des Europaparlaments zur GAP-Reform 2013, setzt die Monitoring Agency auf eine kontinuierliche Marktbeobachtung und klare sowie transparente Regeln der flexiblen Angebotsregulierung nach oben wie nach unten. Darüber hinaus bietet dieses Instrument politische Gestaltungsmöglichkeiten, um die Milcherzeugung auch in benachteiligten und Bergregionen aufrechtzuerhalten. [...] (Quelle: Verf.)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5129-5144
"Die Beziehung von LandwirtInnen zu ihren Nutztieren wird oftmals als entfremdet, anonymisiert und geprägt von Gleichgültigkeit charakterisiert. Doch die Mensch-Nutztierbeziehung in der heutigen Landwirtschaft gestaltet sich weitaus ambivalenter: Es handelt sich um eine komplexe Beziehung zwischen emotionalem Bezug, ethischen Wertvorstellungen und objektivem Nutzen. In diesem Beitrag soll das Verhältnis von LandwirtInnen zu ihren Nutztieren in einer dramatischen Situation, am Beispiel der Tierseuchenbetroffenheit und der damit verbundenen massenhaften Tiertötung nachgezeichnet werden. Im Rahmen eines agrarsoziologischen Forschungsprojektes wurden Betroffene eines Schweinepestzuges befragt. Methodische Basis bildeten qualitative, fallrekonstruktive Erhebungs- und Auswertungsverfahren. Basis der Analyse waren theoretische Konzepte der soziologischen Erfahrungs- und Handlungswissenschaft, humanistischen Traumaforschung und kritischen Lebensereignisforschung. Zur Befragung ausgewählt wurden Landwirtschaftsbetriebe, die eine Spannbreite heute existierender Tierhaltungsformen repräsentieren. Die Ergebnisse zeigen auf, dass das 'Keulen' der Nutztiere von den betroffenen LandwirtInnen als Trauma erlebt und wahrgenommen wurde. Mit Tierseuchen verbinden sich nicht ausschließlich ökonomische Folgen, sondern weit reichende psychosoziale Konsequenzen, für die u.a. das Verhältnis der Menschen zu ihren Nutztieren bedeutend war. Die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Nutztier-Verhältnis ist jedoch nicht nur für das Verständnis der psychosozialen Auswirkungen von Tierseuchen notwendig. In vielen Forschungsdisziplinen wird das Mensch-Nutztierverhältnis unabhängig von der Lebens- und Arbeitswirklichkeit und den Beziehungs- und Deutungsmustern der LandwirtInnen und losgelöst von der dialogischen Existenz zwischen Mensch und Nutztier in der landwirtschaftlichen Praxis analysiert. In der Land- und Agrarsoziologie steht der Mensch als der individuell am Nutztier 'Handelnde' und 'Arbeitende' bisher kaum im Fokus des Forschungsinteresses. Diskutiert werden soll deshalb, inwiefern die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Nutztierverhältnis als wichtige Aufgabe der Soziologie bzw. der Land- und Agrarsoziologie ausgestaltet werden sollte." (Autorenreferat)