Öffentliche Soziologie in Aktion: 72 Stunden Stadtplanung zum Mitmachen
In: Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel
In: Springer eBook Collection
7 Ergebnisse
Sortierung:
In: Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel
In: Springer eBook Collection
Die kumulative Dissertation fragt nach der gesellschaftlichen Wirksamkeit der Soziologie und erarbeitet eine performative Form öffentlicher Soziologie.
BASE
In: Soziologiemagazin: publizieren statt archivieren : Magazin für Studierende und Soziologieinteressierte, Band 8, Heft 1, S. 34-54
ISSN: 2198-9826
"Will sich die soziologische Forschung konkret für die Mitgestaltung der Gesellschaft engagieren, so benötigt sie geeignete Strategien und Konzepte, um einen Zugang zur Praxis zu erlangen und eine transformierende Wirkung zu entfalten. Als dialektische Triade lässt sich die Heuristik von Situativität, Kontext und Totalität analytisch anwenden, um soziale Veränderungen wahrscheinlicher zu machen. Ein Kontext gibt die Regeln vor. Die Perspektive der Totalität fordert ein überschauendes Denken der Wirklichkeit und überschreitet die rekursive Programmierung von Denken und Handeln im Fliegenglas der sozialen Praxis. Eine spezifische Situation zeigt mit der zwischenmenschlichen Akteurskonstellation das Machbare in actu an. Für eine transformierende Praxis besteht die Aufgabe von Soziolog_innen darin, situationsadäquat zwischen determinierenden Faktoren eines Kontextes und denkbaren Möglichkeiten des Andersseins zu wechseln, um routinisierte Praktiken zu stören oder Veränderungen anzuregen. Der Clou besteht darin, gemeinsam mit den beteiligten Akteuren auf die Ziele und Sprache des Kontextes einzuwirken, um sowohl den Handlungshorizont als auch das Denken möglicher Zukünfte zu erweitern." (Autorenreferat)
Die moderne Lebensweise ist unmittelbar verknüpft mit einer Politik der Nicht-Nachhaltigkeit. Modern sein bedeutet, über die planetaren Verhältnisse zu leben. Demgegenüber stellt eine von Bruno Latour prominent angestoßene Debatte das Terrestrische als Prinzip und Wirkmacht in den Mittelpunkt. Der Beitrag zeigt aus der Gegenüberstellung des Terrestrischen und des Modernen als unterschiedliche Paradigmen des Weltzugangs eine Politik der Nachhaltigkeit auf, die sich an lokalen Bedürfnissen ausrichtet. Dabei wird die Tätigkeit des Reparierens als erdverbundene Weltbeziehung der Sorge rekonstruiert. Als Beispiel eines Ortes terrestrischer Daseinsvorsorge und der Versammlung auch nicht-menschlicher Akteur*innen wird das Demokratiecafé vorgestellt. Für eine Politik der Nachhaltigkeit müssten die (modernen) Menschen auf dem Erdboden landen, auf und von dem sie leben, also in der "kritischen Zone". Mit einer terrestrischen Wende ergibt sich für die Nachhaltigkeitssoziologie eine Perspektivverschiebung, um entlang der von Bruno Latour vorgeschlagenen Attraktoren zwischen nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Politiken und Praktiken zu unterscheiden. The modern way of life is directly linked to a policy of unsustainability. To be modern means to live beyond planetary conditions. A contrasting debate, prominently initiated by Bruno Latour, suggests to focus on the terrestrial as guiding principle and agency instead. By comparing the terrestrial and the modern as different paradigms, this paper points to a politics of sustainability that is designed by local needs. It illustrates repairing as a terrestrial way of care. Democracy Cafés are presented as an example of terrestrial public service and assembly of human and non-human actors. For a politics of sustainability, (modern) people would need to land on the territory on which and from which they live: the "critical zone", where life on earth happens. A terrestrial turn would enable sociology of sustainability to differentiate between sustainable and non-sustainable politics ...
BASE
In: Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel