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Die Autorin kritisiert das Fehlen einer Gender-Perspektive in zahlreichen Beiträgen zum Thema Flexicurity. Dabei sind Frauen in viel stärkerem Maße als Männer von Flexicurity betroffen, beispielsweise durch die Tatsache, dass Frauen häufiger als Männer geringfügig beschäftigt sind und unbezahlte Hausarbeit leisten. Die zusätzliche Sicherheit, die Flexicurity gewährleisten soll, ist jedoch für Frauen nicht ausreichend. Die Abwesenheit von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, z.B. wegen Kindererziehung, und auch Teilzeitarbeit wirkt sich nach wie vor negativ auf den Berufsverlauf und auf die Einkommensentwicklung von Frauen aus. Nur unter den richtigen politischen Bedingungen kann das Paradigma der Flexicurity bzw. des Übergangsarbeitsmarktes zur Geschlechtergleichberechtigung beitragen. Hierzu gehört auch die gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen. Nur die stärkere Beteiligung von Männern an unbezahlter Arbeit ermöglicht Frauen eine Wahlmöglichkeit in Hinblick auf bezahlte Arbeit. (IAB)

The interest in the nature and consequence of low pay has steadily increased during recent years. This interest is a result of the fact that certain countries in the European Union have seen an expansion of low-wage employment as a response to the increase in unemployment. Although various aspects have been identified and measured with regard to low pay, there has been little consideration of the impact of part-time work on low wages, and of the main reasons for the much higher rate of low-wage-earners among women than men. This article brings together the available information on the link between low pay, the much higher rate of low pay among women than men, and the interaction between low pay and part-time employment. Section 2 reviews the knowledge on gender differences with regard to low pay; section 3 focuses on the link between low pay and part-time work; earnings mobility being an important part of the puzzle, the existing evidence is reviewed in section 4; section 5 gathers together the information on living standards; conclusions are presented in section 6.

In den letzten Jahren ist ein ständig gewachsenes Interesse am Wesen und an den Folgen der Niedriglöhne zu konstatieren. Dieses Interesse ist eine Folge der Zunahme der Niedriglohnbeschäftigung in einigen EU-Ländern als Antwort auf die steigende Arbeitslosigkeit. Obwohl einige Aspekte des Problems schon festgestellt und gemessen wurden, wurden weder die Frage nach der Auswirkung von Teilzeit auf Niedriglöhne noch die Gründe für den viel höheren Anteil der Niedriglohnbezieher unter Frauen als unter Männern angemessen untersucht. Dieser Artikel trägt die vorliegenden Informationen zum Zusammenhang zwischen Niedriglöhnen, dem viel höheren Niedriglohnanteil unter Frauen und zu der Verbindung zwischen Niedriglöhnen und Teilzeitarbeit zusammen. Der zweite Abschnitt beschreibt den Stand der Forschung zum Thema geschlechtsspezifischer Unterschiede bei der Niedriglohnbeschäftigung; Abschnitt 3 fokussiert die Verbindung zwischen Niedriglöhnen und Teilzeitarbeit; die vorliegenden Informationen zur Lohnmobilität, ein wichtiger Teil des Puzzles, werden in Abschnitt 4 beschrieben; Abschnitt 5 trägt die Informationen zum Thema Lebensstandard und Niedriglöhne zusammen; Schlußfolgerungen werden in Abschnitt 6 gezogen. (Transfer / FUB)