Beschreibung des Herausgebers: Nationalparke verfolgen in erster Linie Naturschutzziele. Traditionell spielen sie darüber hinaus eine Rolle als Destinationen des Naturtourismus. Vom Tourismus gehen vielfältige Wirkungen aus, welche sich im ökonomischen Bereich zumindest in Teilen eindeutig monetär quantifizieren lassen. Der vorliegende Band versucht daher zunächst anhand von fünf Fallbeispielen, den Stellenwert des Tourismus in Nationalparken Deutschlands für die jeweilige regionale Wirtschaft zu bestimmen. Zudem wird mittels einer Hochrechnung abgeschätzt, wie sich die Situation für Nationalparke deutschlandweit darstellt. Die Resultate machen deutlich, dass der mit Nationalparken verbundene Tourismus durchaus einen beachtlichen wirtschaftlichen Beitrag für die Regionalwirtschaft leistet. Dadurch wird zum einen ersichtlich, dass dem landschaftsbezogenen Tourismus im regionalpolitischen Meinungsbildungsprozess durchaus ein höheres Gewicht beizumessen ist. Zum anderen bieten die Resultate der vorliegenden Studie eine wichtige Grundlage, um eine höhere Akzeptanz sowohl in der Bevölkerung als auch bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgerinnen und -trägern für die Nationalparke vor Ort zu schaffen.
Trotz der großen Bedeutung des Tourismus für die regionale Entwicklung durch seine Rolle als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber gerade in ländlichen, strukturschwächeren Räumen wird der Tourismus im neuen Bayerischen Landesentwicklungsprogramm kaum mehr erwähnt. Als Ersatz soll das "Tourismuspolitische Konzept der Bayerischen Staatsregierung" aus dem Jahr 2010 dienen, das jedoch die entsprechenden Belange erstens nicht fachrechtlich sichert und zweitens räumlich zu unspezifisch behandelt. Für Bayern als Ganzes kann eben nicht von einer flächendeckenden "Leitökonomie Tourismus" gesprochen werden, da weite Landesteile kaum oder nur sehr wenig vom Übernachtungstourismus geprägt sind - eher ist eine starke Konzentration auf einzelne Destinationen bzw. Teilregionen zutreffend. Neben einem bundesweiten Verlust an touristischen Marktanteilen ist der bayerische Tourismus durch eine disparate räumliche Entwicklung gekennzeichnet, d.h. das Auseinanderklaffen von touristisch stark wachsenden Agglomerationsräumen (mit boomendem Incoming-Tourismus) und den rückläufigen bis maximal stagnierenden Peripherräumen. Aus diesem Grund setzt sich die Arbeitsgruppe "Tourismus und Regionalentwicklung" der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der ARL kritisch mit den Aussagen des tourismuspolitischen Konzepts der bayerischen Staatsregierung auseinander und thematisiert aktuelle und künftige Herausforderungen für die Themenfelder Tourismus und Regionalentwicklung, die sich aus bestehenden Angebots- und Vermarktungsschwächen, verbunden mit globalen Trends wie u.a. dem demographischen Wandel, dem Klimawandel, den Auswirkungen von "Peak Oil" und der Energiewende ergeben. In diesem Arbeitsbericht sind die Ergebnisse der Untersuchungen der Arbeitsgruppe "Tourismus und Regionalentwicklung" zusammengefasst. Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis beleuchten die aktuellen Herausforderungen sowie die praktischen und planerischen Implikationen in Bayern. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die touristische Entwicklung in (peripheren) ländlichen Räumen gelegt.
Trotz der großen Bedeutung des Tourismus für die regionale Entwicklung durch seine Rolle als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber gerade in ländlichen, strukturschwächeren Räumen wird der Tourismus im neuen Bayerischen Landesentwicklungsprogramm kaum mehr erwähnt. Als Ersatz soll das "Tourismuspolitische Konzept der Bayerischen Staatsregierung" aus dem Jahr 2010 dienen, das jedoch die entsprechenden Belange erstens nicht fachrechtlich sichert und zweitens räumlich zu unspezifisch behandelt. Für Bayern als Ganzes kann eben nicht von einer flächendeckenden "Leitökonomie Tourismus" gesprochen werden, da weite Landesteile kaum oder nur sehr wenig vom Übernachtungstourismus geprägt sind - eher ist eine starke Konzentration auf einzelne Destinationen bzw. Teilregionen zutreffend. Neben einem bundesweiten Verlust an touristischen Marktanteilen ist der bayerische Tourismus durch eine disparate räumliche Entwicklung gekennzeichnet, d.h. das Auseinanderklaffen von touristisch stark wachsenden Agglomerationsräumen (mit boomendem Incoming-Tourismus) und den rückläufigen bis maximal stagnierenden Peripherräumen. Aus diesem Grund setzt sich die Arbeitsgruppe "Tourismus und Regionalentwicklung" der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der ARL kritisch mit den Aussagen des tourismuspolitischen Konzepts der bayerischen Staatsregierung auseinander und thematisiert aktuelle und künftige Herausforderungen für die Themenfelder Tourismus und Regionalentwicklung, die sich aus bestehenden Angebots- und Vermarktungsschwächen, verbunden mit globalen Trends wie u.a. dem demographischen Wandel, dem Klimawandel, den Auswirkungen von "Peak Oil" und der Energiewende ergeben. In diesem Arbeitsbericht sind die Ergebnisse der Untersuchungen der Arbeitsgruppe "Tourismus und Regionalentwicklung" zusammengefasst. Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Praxis beleuchten die aktuellen Herausforderungen sowie die praktischen und planerischen Implikationen in Bayern. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die touristische Entwicklung in (peripheren) ländlichen Räumen gelegt. ; Tourism has great significance for regional development due to its importance as an economic factor and for employment, especially in rural, structurally disadvantaged areas. Despite this, tourism is now scarcely mentioned in the new Bavarian State Development Programme. The "Tourism Policy Concept of the Bavarian State Government" from the year 2010 is supposed to serve as a substitute, but, firstly, fails to provide for the relevant needs with specialised legislation and, secondly, lacks spatial specificity in addressing these needs. Across-the-board tourism cannot be said to be an economic driver for Bavaria as a whole, as many parts of the federal state are very little influenced by overnight tourism. It is rather the case that tourism is strongly concentrated in specific destinations or sub-regions. Bavarian tourism has lost tourist market share in Germany and is further characterised by uneven spatial development, i. e. by divergence between strongly growing tourism in agglomeration areas (with booming incoming tourism) and declining or even stagnating tourism in peripheral areas. This is the reason that the ARL working group "Tourism and Regional Development" of the LAG Bavaria has critically assessed the tourism policy statements of the Bavarian government and focused on current and future challenges within the fields of tourism and regional development, challenges that arise from weaknesses in offerings and marketing combined with global trends such as, for instance, demographic transformation, climate change, the effects of peak oil and the energy transition. The findings of the investigations of the working group "Tourism and Regional Development" are summarised in this report. Authors from both academia and practice shed light on the current challenges and practical and planning implications in Bavaria. Particular attention is paid here to tourism development in (peripheral) rural areas.
In diesem Beitrag wird die Repräsentativität der deutschen Biosphärenreservate diskutiert. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen dienen dafür als theoriegeleiteter Analyserahmen. Deutschland erreicht derzeit einen Anteil von rund 16 Prozent der Landfläche, die unter striktem Naturschutz stehen. Es stellt sich somit kein Mengenproblem, vielmehr steht die Frage der Anzahl, räumlichen Verteilung und inhaltlichen Qualität von Schutzgebieten im Vordergrund - hier der Biosphärenreservate. In bisherigen Arbeiten wurde ausschließlich die naturräumliche Repräsentativität der Biosphärenreservate in Deutschland beleuchtet. Das ist für die Bedeutung dieser Gebiete, die dem Paradigma der nachhaltigen Entwicklung explizit verpflichtet sind, nicht ausreichend. Deshalb zielt der Beitrag darauf ab, raumstrukturelle und sozioökonomische Defizite im Netz der deutschen Biosphärenreservate aufzudecken. Dazu werden zu ausgewählten Nachhaltigkeitszielen aussagekräftige Parameter analysiert und in Form thematischer Karten präsentiert. Weiter wird untersucht, ob und inwieweit die existierenden Biosphärenreservate in der Lage sind, als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung ihrer gewünschten Vorbildfunktion für den Rest der Welt nachzukommen.
In diesem "Positionspapier aus der ARL" werden Vorschläge entwickelt und zur Diskussion gestellt, die dazu beitragen können, den anhaltend hohen "Flächenverbrauch" in Bayern - also den Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche - zu begrenzen. Eine wirksame Begrenzung ist erforderlich, weil Fläche, wie auch der Boden, eine endliche Ressource darstellt, und weil insbesondere naturnahe Flächen zurückgedrängt werden, was unter anderem Folgen für die Biodiversität und den Artenschutz hat. Zudem widerspricht die anhaltend hohe Flächenneuinanspruchnahme in Bayern sowohl den Geboten des Baugesetzbuchs als auch den Zielsetzungen der Landesplanung und den Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung. Die bestehenden Instrumente der Raumordnung und Landesplanung sind jedoch offensichtlich nicht wirksam genug, um der Entwicklung gegenzusteuern. Die Reduktion des "Flächenverbrauchs" erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der eine Reihe von Bausteinen umfassen sollte. Zunächst gilt es, die Instrumente der Innenentwicklung zu verbessern, beispielsweise durch eine Besteuerung brachliegender baureifer Grundstücke, um deren Hortung einzudämmen. Finanzielle Anreizsysteme zur Attraktivierung des Bauens im Innenbereich sowie verbesserte rechtliche Instrumente, z. B. beim kommunalen Vorkaufsrecht im Siedlungsbereich, sollten hinzukommen. Darüber hinaus wird für eine neue Kategorie "Landschaftliches Vorranggebiet zum Grundwasser-, Boden- und Biotopschutz/-verbund" - im Sinne eines proaktiven raumordnerischen Ziels - plädiert. Schließlich wird das Instrument der Zuteilung von Flächenkontingenten an die Gemeinden im Sinne von Obergrenzen zur verbindlichen Regulierung der Flächenneuinanspruchnahme vorgeschlagen. Die Zuteilung muss auf der Basis raumplanerischer, regional- und strukturpolitischer Kriterien erfolgen und sollte sich in diesem Sinne am Zentrale-Orte-System orientieren. Die Flächenkontingente sollten zudem in Dreijahresschritten kontinuierlich abgeschmolzen werden. Der Ansatz zielt darauf ab, die Flächenneuinanspruchnahme bis spätestens Ende der 2030er Jahre auf eine "Netto-Null" zu reduzieren und bis dahin eine Flächenkreislaufwirtschaft zu installieren.